Mit Hausarztprogramm & VERAH die ärztliche Versorgung stabilisieren
In der Dewanger Arztpraxis sind VERAH der verlängerte Arm der Medizinerin Dr. Sandra Esber-Schimmel. Die AOK Ostwürttemberg unterstützt die Delegation ärztlicher Aufgaben.

Marina Schiele, Mitarbeiterin von Dr. Sandra Esber-Schimmel, verlässt die Hausarztpraxis in der Leintalstraße in Dewangen. Ihre Route führt sie kreuz und quer durch Dewangen und in die umliegenden Ortschaften. Die 37-jährige hat eine Weiterbildung zur Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis, kurz VERAH, gemacht. Sie unterstützt seitdem die Allgemeinmedizinerin, indem sie ihr Routine-Hausbesuche abnimmt.
Sinn der VERAH ist es, Hausbesuche und damit die ärztliche Versorgung vor allem in ländlichen Regionen langfristig abzusichern.
Der Mangel an Allgemeinmedizinern ist leider Realität. Damit alle Patienten versorgt werden können, müssen die verbleibenden Hausärzte entlastet werden. Dazu hat der Hausärzteverband vor einigen Jahren eine spezielle Weiterbildung entwickelt: Die Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis, kurz VERAH. Sie übernimmt Routine-Aufgaben vor allem bei chronisch kranken Patienten, die den Weg in die Praxis nur schwerlich bewältigen. Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg unterstützt diesen Weg, indem sie im Rahmen des AOK-Hausarztvertrages die VERAH mitfinanziert.
Dr. med. Sandra Esber-Schimmel, seit 22 Jahren Hausärztin in der Region und seit etwas mehr als einem Jahr mit einer Praxis in Dewangen präsent, ist schon früh dem Hausarztprogramm der AOK Baden-Württemberg beigetreten, welches es seit 2008 gibt.
Ihre Mitarbeiterin Marina Schiele hat die VERAH-Fortbildung im Sommer 2025 vollendet und kann gemeinsam mit ihre Kollegin Nicole Geist, die ebenfalls VERAH ist, Esber-Schimmel entlasten. „Frau Schiele wie auch Frau Geist nehmen mir aufwändige, zeitintensive Behandlungen wie Verbandswechsel, Blutdruckmessung, Blutabnahme und Spritzen ab, sie fungiert quasi als mein verlängerter Arm“, berichtet die Dewanger Hausärztin. „So können wir die Versorgung von Chronikern durch Hausbesuche deutlich verbessern. Dies ist eine optimale Lösung für alle: für mich als Hausarzt, für die VERAH und natürlich für den Patienten.“
„Wir wollen eine gute ärztliche Versorgung, daher haben wir uns sehr gefreut, dass das Welland nach der Praxisschließung in Fachsenfeld in Dewangen wieder eine medizinische Anlaufstellen bekommen hat“, sagt Petra Hieber vom AOK-Arztpartnerservice.
Die Praxis von Dr. Esber-Schimmel hat sogar noch Kapazität für weitere Patienten. „Das ist dank der Teilnahme am AOK-Hausarztprogrammes möglich, da wir durch diesen Vertrag für jeden Behandlungsfall Die gesamte Behandlung, die von derselben Arztpraxis (Vertragsarzt, Vertragspsychotherapeut,… gleich viel erhalten und nicht, wie im Regelsystem der Fall, bestraft werden, wenn wir zu viele Patienten haben“, sagt Esber-Schimmel.
Für die Ärztin ist es ein persönliches Anliegen, dass die Menschen weiterhin gut versorgt werden. Daher bietet sich auch dem Mediziner-Nachwuchs, die Möglichkeit ein Praktikum in der Praxis zu machen. So war der Medizinstudent Marlon Trost als helfende Kraft in der Praxis tätig.
Um die VERAH für Besuche inner- und außerhalb Dewangen zu rüsten, hat die Hausarztpraxis die Möglichkeit über die Gesundheitskasse ein E-Auto oder E-Bike günstig zu leasen. „Die AOK Baden-Württemberg hat mit dem AOK-Hausarztvertrag, der finanziellen Unterstützung von VERAHs und dem vergünstigten Angebot der VERAHmobile ein sehr gutes Paket für Hausärzte geschnürt“, betont Hieber. „Die Patienten profitieren davon und wir als Gesundheitskasse leisten einen wichtigen Beitrag, damit die ambulante ärztliche Versorgung stabil bleibt.“
In ganz Ostwürttemberg gibt es zurzeit 103 VERAH in 66 Hausarztpraxen, Zahl der VERAH ist weiter steigend.
