Pressemitteilung

Gebärmutterhalskrebs: Impfung allein ersetzt keine Früherkennung

26.10.2023 AOK Baden-Württemberg, Neckar-Fils 3 Min. Lesedauer

Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland durchschnittlich pro Jahr 4.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs (Zervix­karzinom). Ein erstes Warnsignal können Blutungen sein. Es kann Jahrzehnte dauern, bis aus gutartigen Zellveränderungen über die Entstehung von Krebsvorstufen ein bösartiger Krebs entsteht. Gebärmutterhalskrebs gehört eher zu den seltenen bösartigen Erkrankungen bei Frauen. Bei den meisten wird der Krebs so früh entdeckt, dass er in der Regel heilbar ist.

Esslingen. Unter den bei der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg Versicherten lag die Zahl der 2021 erkrankten und in Behandlung befindlichen Krebspatientinnen bei 3.270, davon waren 632 Fälle neu erkrankt. In der Region Esslingen waren es im gleichen Jahr 164 Fälle insgesamt und 37 neue.

„Gebärmutterhalskrebs zeigt ab einem Alter von 35 Jahren eine ansteigende Häufigkeit. Er entwickelt sich über verschiedene Krebsvorstufen an der Übergangsstelle des Muttermundes zum Kanal in die Gebärmutter bei einem Altersgipfel im Durchschnitt von 52 Jahren. Der Altersgipfel hierzu beginnt mit 35 bis 45 Jahren, so dass die frauenärztlichen Vorsorgeuntersuchungen zur Beobachtung für die frühzeitige Erkennung eines auffälligen Befundes empfohlen werden “, erklärt Dr. med. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. „Die Fünf-Jahres-Überlebensrate hängt vom Ausmaß des Befundes ab und liegt etwa bei 70 Prozent“. Vorsorgeuntersuchungen seien lebenslang wichtig, weil Gewebeveränderungen bei der frauenärztlichen Untersuchung grundlegend sichtbar seien und unter anderem durch die Abstrichentnahme zugänglich gemacht würden.

Fast immer wird die Erkrankung durch zurückliegende Infektionen mit sogenannten Humanen Papillomviren (HPV) verursacht, insbesondere die Typen HPV 16 und 18. Für die Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… wird ein Krebsabstrich (Pap-Test) von Muttermund und Gebärmutterhals und/oder eine HPV-Testung gemacht.

„Zur Prophylaxe wurde im Jahr 2007 ein Impfstoff gegen die HPV-Typen 16 und 18 entwickelt, die für etwa 70 Prozent der Gebärmutterhalskrebsarten verantwortlich sind. Darin enthalten sind auch die Typen 6 und 11, die auch sichtbare Gewebeveränderungen verursachen “, erläutert Dr. Knapstein. Die Vorsorgeuntersuchungen blieben trotz Impfungen Aufgrund des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes sind Leistungen für bestimmte Schutzimpfungen seit dem… unentbehrlich, da die übrigen 30 Prozent der Krebsformen durch ein Dutzend weiterer HPV-Viren verursacht würden, gegen die die Impfung allein nicht schütze.

Seit dem 1. Januar 2020 gibt es auch ein organisiertes Screening-Programm. Gesetzlich versicherte Frauen im Alter von 20 bis 65 Jahren werden von ihrer jeweiligen Krankenkasse regelmäßig über die Möglichkeit zur Teilnahme am Krebsfrüherkennungsprogramm informiert.

Petra Schneppe
Pressesprecherin

Petra Schneppe