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„Probleme werden früher erkannt“ 

02.09.2025 AOK Baden-Württemberg 3 Min. Lesedauer

Zahnarztbesuche von Kindern werden künftig im U-Heft dokumentiert, dadurch erwartet die AOK Baden-Württemberg eine höhere Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen.

Eine Zahnärztin untersucht das Gebiss eines kleinen Mädchens.

Stuttgart. Ab dem 1. Januar 2026 werden auch Ergebnisse der zahnärztlichen Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… im gelben U-Heft vermerkt. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) jetzt bekanntgegeben. Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg begrüßt diesen Schritt. Dr. Jochen Bonfig, Zahnarzt bei der AOK Baden-Württemberg, erläutert im Interview, warum diese Neuerung die Zahngesundheit bei Kindern weiter verbessern kann.

Herr Bonfig, welche konkreten Erleichterungen wird die integrierte U-Heft-Dokumentation Ihrer Meinung nach im Vergleich zu den früheren Kinderzahnpässen für junge Familien bringen?

„Die Vorsorgeuntersuchungen sind übersichtlich und transparent in nur einem Heft zusammengefasst. Die Gefahr, dass sinnvolle Untersuchungen verpasst und Probleme zu spät erkannt werden, ist geringer. Termine sind besser planbar, Familien haben den Zeitpunkt für sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen besser im Blick; es führt zu einem einheitlichen Standard der Dokumentation unabhängig vom Bundesland oder Krankenversicherungsunternehmen, was zum Beispiel eine Erleichterung bei Umzug oder Versicherungswechsel bietet.“

Wie wird die gebündelte Dokumentation dazu beitragen, dass Zahnprobleme früher erkannt werden?

„Meine Erwartung ist, dass die Aufnahme der zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen in das U-Heft dazu führt, dass die frühkindlichen Vorsorgeuntersuchungen regelmäßiger wahrgenommen werden und somit Probleme früher bzw. rechtzeitig erkannt werden.“

Gibt es gemeinsame Qualitätsstandards mit Pädiatern, um bei Auffälligkeiten schneller zu handeln?

„Kinderärzte und Zahnärzte arbeiten mit dem Ziel, die Mundgesundheit der Kinder zu verbessern auf vielen Ebenen konstruktiv und erfolgreich zusammen. Diese Zusammenarbeit wird deutlich auf Ebene der Fachgesellschaften, die sich zum Beispiel intensiv mit einer optimalen Kariesprophylaxe mit Fluoriden beschäftigen, ebenso wie im lokalen Umfeld, wenn der Pädiater ein Kind mit Auffälligkeiten zum Zahnarzt schickt. Gemeinsam wird auf eine adäquate Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… der Zähne bei Kindern und dem Wahrnehmen der empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen hingearbeitet.“

Welchen Beitrag erhoffen Sie sich bis 2030 für die Mundgesundheit von Kindern in Baden-Württemberg durch diese Reform?

„Die Mundgesundheit der Kinder in Baden-Württemberg sollte sich weiter verbessern. Insbesondere bei Kindern, die in einem schwierigen sozialen Umfeld aufwachsen müssen und die sinnvollen Vorsorgeuntersuchungen bisher nicht regelmäßig wahrgenommen haben, besteht die Hoffnung, dass sich durch diese Maßnahme eine Verbesserung ergibt.“

Können Sie eine Checkliste für Eltern verraten – was sollten sie zum ersten FU-Termin mitbringen beziehungsweise vorbereiten?

„Natürlich das U-Heft und notwendige Unterlagen über Vorerkrankungen, regelmäßige Medikamenteneinnahme, Unverträglichkeiten etc. Auf keinen Fall sollte man dem Kind Angst vor dem Zahnarztbesuch machen durch Sätze wie ‚und wenn du deine Zähne nicht putzt, musst du zum Zahnarzt, und der bohrt‘. Das Kind sollte behutsam und ohne negative Emotionen zu wecken auf den Zahnarztbesuch vorbereitet werden, zum Beispiel mit der Ankündigung: ‚Der Zahnarzt zählt deine Zähne und schaut welche Zähne noch fehlen‘.“

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