Pressemitteilung

Kleinkinder besonders gefährdet

15.05.2023 AOK Baden-Württemberg, Mittlerer Oberrhein 3 Min. Lesedauer

Erste Hilfe bei Vergiftungen

Karlsruhe. Vergiftungen sind typische Notfälle bei Kindern, insbesondere bei Zwei- bis Vierjährigen. Im Jahr 2021 zählte die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Mittlerer Oberrhein 472 Fälle von Vergiftungen bei Kindern im Alter bis zu 14 Jahre, 2020 waren es 569 gewesen.

Wenn Geschirrspülmittel, Waschpulver, Möbelpolitur, Nagellack, Putzmittel oder auch Medikamente nicht sicher verwahrt sind, probieren Kinder sie gern einmal aus. „Symptome einer Vergiftung können von Übelkeit und Erbrechen, Bauch- und Kopfschmerzen bis hin zu Verwirrtheits- und Bewusstseinseintrübungen reichen", erklärt Petra Spitzmüller, Geschäftsführerin der AOK Mittlerer Oberrhein. Dann heißt es, sofort den Notarzt In Notfällen gewährleistet der Rettungsdienst lebensrettende Maßnahmen und den Transport kranker und… verständigen, anschließend bei einer Giftnotrufzentrale anrufen, die es überall in Deutschland gibt. Hier empfiehlt man gegebenenfalls, dem Kind Wasser (ohne Kohlensäure), Saft oder Tee zu geben, damit das Gift verdünnt wird. Vorher – wenn vorhanden – Reste der eingenommenen Substanz im Mund entfernen. Verspürt das Kind Brechreiz, im Liegen Kopf zur Seite wenden, im Sitzen Kopf nach vorne beugen und ein Gefäß unter den Mund halten. Wichtig ist, dass das Kind Erbrochenes nicht einatmet. Das Erbrechen sollte auch nicht künstlich herbeigeführt werden, das kann bei bestimmten Substanzen sogar gefährlich sein.

„Auch Alkohol kann zu schweren Vergiftungen führen. Neben alkoholhaltigen Getränken enthalten auch Parfums, bestimmte Kosmetika und Hustensäfte zum Teil gefährliche Mengen an Alkohol“, so Spitzmüller und nennt ein weiteres nicht zu unterschätzendes Risiko für Vergiftungen: „Nikotin. Zigaretten sollten daher für Kinder unerreichbar sein. Schon geringe Mengen Nikotin können Vergiftungsbeschwerden hervorrufen. Besonders gefährlich ist die Aufnahme von Nikotin-Sud, also Zigarettenkippen in Bier oder anderen Flüssigkeiten, wie sie bei Partys häufig achtlos beiseitegestellt werden. Mit zunehmender Verbreitung von E-Zigaretten häufen sich auch die Anrufe, weil Kinder nikotinhaltige Liquids für den Gebrauch in E-Zigaretten verschluckt haben.“

Nina Weber
Pressesprecherin

Nina Weber