Wenn „Schläfer-Viren“ erwachen
Impfung schützt vor Gürtelrose
Karlsruhe. Wer einmal Windpocken hatte, bekommt sie meist nie wieder. Die Varizella-Zoster-Viren bleiben allerdings als „Schläfer“ im Körper und können viele Jahre später wieder aktiv werden und die oft sehr schmerzhafte Gürtelrose auslösen.
Sie hat ihren Namen von ihrer Form: Oft zieht sich der Hautausschlag mit den juckenden Bläschen wie ein Gürtel über eine Seite des Rumpfes, seltener auch am Kopf oder Hals. Das Abheilen kann bis zu vier Wochen dauern. Schätzungsweise 20 Prozent derjenigen, die Windpocken hatten, bekommen irgendwann eine Gürtelrose (Herpes zoster). Hierzulande erkranken mehr als 300.000 Menschen jährlich daran, am häufigsten Menschen jenseits des 50. Lebensjahres oder mit einer geschwächten Abwehrlage. „Die Behandlungszahlen steigen ab einem Alter von 60 Jahren deutlich“, bestätigt Petra Spitzmüller, Geschäftsführerin der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Mittlerer Oberrhein, mit Blick auf eine aktuelle Statistik. „Frauen sind häufiger betroffen.“
Impfungen Aufgrund des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes sind Leistungen für bestimmte Schutzimpfungen seit dem… gegen Windpocken schützen zwar nicht garantiert vor einer Gürtelrose, bei einer Erkrankung ist der Verlauf jedoch zumeist leichter. Eine Gürtelrose ist weniger ansteckend als Windpocken: Infektiös ist hier nur die Flüssigkeit in den Bläschen. Die Behandlung richtet sich gegen die Schmerzen und den Juckreiz. Zusätzlich wird eine antivirale Therapie für bestimmte Patientengruppen empfohlen. Das sind Menschen mit einem Alter über 50, einer Gürtelrose im Kopf-Hals-Bereich, einem geschwächten Immunsystem, einer Nierenschwäche, schweren Verläufen oder einem erhöhten Risiko für Komplikationen.
„Vorsorge ist oft einfach“, so Spitzmüller, die auf die Impfung gegen Gürtelrose aufmerksam machen möchte. Die Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) allen Menschen ab 60 und immungeschwächten Personen ab 50 Jahren empfohlen. Sie besteht aus zwei Impfdosen, die im Abstand von mindestens zwei bis maximal sechs Monaten verabreicht werden.