Dauerbaustelle Gesundheitswesen: MdL Jonas Weber im Dialog mit der AOK Mittlerer Oberrhein
Ärztemangel, Krankenhausreform, Pflegenotstand, Rettungswesen und die Standort-Frage zum Klinikum Mittelbaden waren Schwerpunkte des gesundheitspolitischen Austauschs, zu dem sich Bernhard Ibach, stellvertretender Geschäftsführer der AOK Mittlerer Oberrhein, und der Landtagsabgeordnete Jonas Weber im SPD-Bürgerbüro in Rastatt trafen.
![MdL Jonas Weber und Bernhard Ibach MdL Jonas Weber und Bernhard Ibach](/pp/fileadmin/_processed_/8/c/csm_MdL_Weber_und_Hr._Ibach_5e6d8a2bc7.jpg)
Rastatt. Bei der Standortwahl für das Zentralklinikum Mittelbaden in Rastatt können beide Gesprächspartner mitgehen. Ein Zentralklinikum biete bessere Möglichkeiten Qualität rund um die Uhr vorzuhalten und könne sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. „Das Gemeininteresse geht vor Partikularinteressen“, so Weber, der anmerkte, dass eine Planungsverzögerung zu fatalen Nachzieheffekten führen könne.
Bernhard Ibach forderte, dass das Land bei der Krankenhausfinanzierung Seit dem Krankenhausfinanzierungsgesetz von 1972 teilen sich die Bundesländer und die gesetzlichen… im Investitionskostenbereich seiner Verpflichtung noch stärker nachkommen müsse. Er befürwortete die Vorschläge der Regierungskommission zur Krankenhausreform, insbesondere das Ziel, die ökonomischen Mengenanreize für Behandlungen abzumildern, indem das Finanzierungssystem der Fallpauschalen angepasst und durch Vorhaltepauschalen erweitert wird. Die bedarfsgerechte Versorgung der Patientinnen und Patienten rückt damit stärker in den Fokus. „Privatkliniken picken sich die Rosinen heraus. Das dürfen wir nicht dulden“, mahnte Weber an, für den eine gute, vernetzte und leistungsfähige Krankenhausstruktur nicht gewinnorientiert, sondern bedarfsdeckend ausgelegt sein sollte.
Die Kinderarztversorgung in der Region lag Weber besonders am Herzen. Er sprach sich für einen Ausbau der Medizinstudienplätze im Allgemeinen aus und warf einen Blick in die Arbeitswelt von morgen: „Die Babyboomer gehen sukzessive in Rente. Vor diesem Hintergrund und angesichts des bereits bestehenden Fachkräftemangels müssen wir bevorzugt die Fachkräfte ausbilden, die wir dringend brauchen.“ Ibach plädierte dafür, die Zulassungsbeschränkungen In der vertrags(zahn)ärztlichen Versorgung erstellen die Kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen im… zum Medizinstudium zu überdenken und innovative Praxis-Modelle zu ermöglichen.
Die Themen Pflegenotstand und Rettungswesen wurde intensiv diskutiert. Fachkräftemangel, hohe Arbeitsbelastung, steigende Kosten und steigende Inanspruchnahme sind Beispiele für Gründe, die beide Systeme an die Grenze der Belastung bringen. Knappe Ressourcen müssen deshalb noch zielgenauer eingesetzt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken, damit das System ressourcenschonender genutzt werde.
„Ein funktionierendes Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… kann nur gemeinschaftlich gestemmt werden“, formulierte Ibach den gesellschaftspolitischen Auftrag, den Weber als „Dauerbaustelle“ bezeichnete. Weber sei stolz darauf, dass unsere Sozialversicherung Die Sozialversicherung in ihrer heutigen Form geht auf die "Kaiserliche Botschaft" von 1881 und die… jedem Bürger eine gute Versorgung biete. „Unser System kann vieles leisten. Dafür lohnt es sich zu kämpfen.“