Depression kann jeden treffen
Ist es nur ein kleines Stimmungstief oder schon eine Winterdepression? - AOK-Zahlen bestätigen: Frauen erkranken häufiger als Männer an einer Depression
Region Bodensee-Oberschwaben. Wenig Sonne, wenig Grün in der Natur und nasskaltes Wetter – der Winter kann einem ganz schön aufs Gemüt schlagen. Es ist wichtig zu wissen, dass die meisten Depressionen im Winter keine Winterdepressionen sind, sondern dass es sich um normale Depressionen handelt, die aber natürlich auch im Winter auftreten können. Viele Menschen denken, dass schlechtes Wetter so sehr auf ihr Gemüt drückt, dass eine Winterdepression entsteht. Doch so einfach ist das nicht. Meistens ist es so, dass bei den Betroffenen das ganze Jahr über Depressionen auftreten können.
Depressionen gehören mit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. Im Laufe eines Jahres tritt diese bei etwa 11 Prozent der Frauen und 5 Prozent der Männer auf. Nahezu 500.000 AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Versicherte waren im Jahr 2022 wegen einer Depression in ärztlicher Behandlung. Viele an Depression erkrankte Menschen kostet es aber große Überwindung, sich professionelle Hilfe zu suchen. Dabei gibt es heute sehr wirkungsvolle Therapien für die Behandlung der Erkrankung. „Je früher eine Depression behandelt wird, desto größer sind die Chancen, wieder völlig gesund zu werden“, betont Markus Packmohr, Geschäftsführer der AOK – Die Gesundheitskasse Bodensee-Oberschwaben.
Eine aktuelle Auswertung der AOK bestätigt die Geschlechterverteilung. So wurden 2022 in der Region Bodensee-Oberschwaben 23.097 AOK-Versicherte wegen einer Depression behandelt, davon 7.717 Männer und 15.380 Frauen. In den Nachbarregionen sehen die Zahlen ähnlich aus. In der Region Neckar-Alb waren 42.857 AOK-Versicherte, darunter 14.553 Männer und 28.304 Frauen, wegen einer Depression in Behandlung, in Ulm-Biberach waren es 26.918 AOK-Versicherte (Männer: 9.030, Frauen: 17.888) und in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg 32.755 AOK-Versicherte (Männer: 11.450; Frauen: 21.305).
Woran liegt das? Depressionen werden bei Männern seltener diagnostiziert als bei Frauen. Ein möglicher Grund dafür liegt in der nach wie vor mangelnden Kenntnis darüber, dass sich die psychische Erkrankung bei Männern mit anderen Symptomen äußert als bei Frauen. „Trotz dessen, dass die Zahlen hoch sind, dürfte die tatsächliche Häufigkeit der Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… aber noch höher liegen“, vermutet der AOK-Geschäftsführer. „Wir erfassen nur Versicherte, die auch tatsächlich wegen ihrer Erkrankung zum Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… gehen.“
Eine Depression äußert sich durch ein länger anhaltendes Gefühl von Traurigkeit. Typische Anzeichen für eine depressive Erkrankung sind gedrückte, depressive Stimmung, Interessenverlust und Freudlosigkeit sowie Antriebsmangel. Auch verminderte Konzentration, vermindertes Selbstwertgefühl, übertriebene Zukunftsängste oder Gedanken, sich selbst zu töten, können bei einer Depression auftreten. Zu den körperlichen Beschwerden zählen beispielsweise Magen-Darm-Probleme, Schmerzen, Schwindel oder Luftnot. „Auch bei der Entstehung einer Depression wirken verschiedene Faktoren zusammen, deren Rolle individuell unterschiedlich ist“, erklärt Markus Packmohr weiter. Mögliche Risikofaktoren sind erbliche Veranlagung, ein Mangel oder Ungleichgewicht bestimmter Botenstoffe im Gehirn, psychische Faktoren, wie anhaltender Stress oder Einsamkeit, belastende Erlebnisse und Persönlichkeitsmerkmale, wie mangelndes Selbstvertrauen.
Wer unter depressiven Symptomen leidet, findet Hilfe bei einem Arzt oder psychologischen Psychotherapeuten Ausübung von Psychotherapie ist nach dem Psychotherapeutengesetz vom 1. Januar 1999 die mittels… . Zusätzliche Unterstützung bietet das interaktive Online-Programm „moodgym“. „moodgym“ ist ein kostenloses Online-Training für eine stärkere Psyche, welches die AOK unterstützt. Die Übungen helfen, ungesunde Gedankenmuster zu erkennen, sie durch neue zu ersetzen und so das Handeln positiv zu verändern – nach dem Motto: „Neu denken, sich besser fühlen.“ Ziel des Programms ist es, depressive Symptome zu verringern sowie das Auftreten von Depressionen zu verhindern.
AOK-Geschäftsführer Markus Packmohr hebt hervor: „Eine Depression ist nicht nur für den Erkrankten selbst eine enorme Herausforderung. Auch Familienmitglieder, Partner und Freunde geraten häufig an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Aus diesem Grund hat die AOK den Familiencoach Depression entwickelt: das erste Online-Programm, das sich speziell an Angehörige von depressiven Menschen wendet.“ Weitere Informationen online unter www.aok.de, Suche: Familiencoach Depression.
Jeder erlebt die Krankheit anders. Das von der AOK geförderte Projekt „Die Mitte der Nacht ist der Anfang vom Tag“ gibt Betroffenen und Angehörigen eine Stimme. Auf dieser interaktiven Seite kann jeder seine Erfahrungen als Video, Audio oder Text teilen, Beiträge anderer Betroffener abrufen oder sich einfach nur über die Krankheit informieren.