AOK Bayern wirbt für Impfung gegen Humane Papillom-Viren
Impfquote nur bei 43,9 Prozent – HPV auch Thema beim Livestream zum Frauengesundheitstag

Die Impfquote bei AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -versicherten 15-jährigen Mädchen gegen Humane Papillom-Viren (HPV) lag im dritten Quartal 2024 bayernweit bei nur 43,9 Prozent. „Damit ist Bayern noch weit entfernt von dem erklärten Ziel der Weltgesundheitsorganisation Die WHO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die als Koordinationsbehörde der… , nach dem bis 2030 mindestens 90 Prozent der 15-jährigen Mädchen gegen HPV geimpft sein sollen“, sagt Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern. Der Wert des dritten Quartals 2024 liegt zudem knapp 6 Prozentpunkte niedriger als im dritten Quartal 2023 (49,8 Prozent) und sogar um etwa 13 Prozentpunkte unter dem Niveau der Impfquote zum dritten Quartal 2019 vor der Corona-Pandemie (57,2 Prozent). Da die Impfung besonders dann effektiven Schutz bietet, wenn sie vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt, sind die Impfquoten der 15-Jährigen besonders relevant. Wie sich die Impfquoten gegen HPV entwickelt haben und dass sie keine Fortschritte machen, zeigt eine aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ) anlässlich des internationalen Tags der Frauengesundheit am 28. Mai.
Information und Motivation zur HPV-Impfung
In Bayern erkranken jährlich etwa 700 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, rund 230 Erkrankte versterben daran. „Um die Impfquoten gegen HPV zu verbessern und damit die Erkrankungen zu verringern, gehen wir aktuell persönlich oder schriftlich auf Arztpraxen in Bayern zu, um diese in der HPV-Impfberatung für die Altersklasse der 9- bis 14-Jährigen zu unterstützen“, so Dr. Stippler. Bereits von März bis Anfang Mai hat die Gesundheitskasse außerdem in ihre Mailings zu den Vorsorgeuntersuchungen U11 und J1 einen Hinweis auf die HPV-Impfung integriert. Für einen vollständigen Schutz sind in der Gruppe der 9- bis 15-Jährigen zwei Impfungen Aufgrund des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes sind Leistungen für bestimmte Schutzimpfungen seit dem… nötig. Eine verpasste Nachholimpfung ist auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… bis zum 18. Geburtstag möglich. „Unsere Beobachtungen zeigen, dass es insbesondere bei jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren eine hohe Nachfrage nach der HPV-Impfung gibt“, so Dr. Stippler. „Aus diesem Grund haben wir beschlossen, dieser Altersgruppe den Zugang zu einer vollständigen HPV-Impfung zu ermöglichen und bieten die Impfung als zusätzliche Leistung auch dieser Altersgruppe an.“
HPV-Impfung seit 2018 auch für Jungen
Ein Grund für den Rückgang der Impfquoten ist, dass jetzt Jahrgänge 15 Jahre alt werden, die während der Pandemie deutlich weniger Impfungen erhalten haben als die Jahrgänge vor der Pandemie. Im deutschlandweiten Vergleich bleibt Bayern mit 43,9 Prozent deutlich hinter den Impfquoten des Bundesdurchschnitts zurück: Diese lagen im dritten Quartal 2024 bundesweit bei 49,5 Prozent, 2023 bei 55 und 2019 bei 61 Prozent.
Um eine Herdenimmunität in der Bevölkerung zu erreichen, wurde 2018 auch die HPV-Impfung für Jungen als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen eingeführt. Sie trägt einerseits zum Schutz von Frauen und Mädchen vor einer Übertragung von Hochrisiko-Viren durch Geschlechtsverkehr bei; andererseits schützt die Impfung die Jungen selbst vor der Entstehung von Anal-, Penis- und bösartigen Schleimhauttumoren im Mund-Rachen-Raum. Vollständig geimpft waren im dritten Quartal 2024 der WIdO-Auswertung zufolge jedoch nur 23,8 Prozent der Jungen in Bayern (im Bund: 30 Prozent), mindestens einmal geimpft waren 32 Prozent (im Bund: 40 Prozent). Jedoch ist auch bei den Jungen die Impfaktivität während Corona deutlich eingebrochen und erholt sich erst langsam wieder.
Livestream „AOK – Frauen.Stark“
Unter diesem Titel wird am Freitag, 6. Juni, von 10 bis 12 Uhr in einem Livestream für alle Interessierten unter anderem die Frage beleuchtet, wie die Gesundheitskompetenz insbesondere in Familien insgesamt gestärkt werden und dabei geschlechterspezifische Bedürfnisse besser berücksichtigt werden können. Frauen werden in der Medizin oft schlechter erforscht und behandelt als Männer. Namhafte Expertinnen diskutieren über das Thema. So wird Prof. Jutta Allmendinger, Soziologin und ehemalige Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) im Vortrag geschlechtsspezifische Unterschiede unter soziologischen Aspekten beleuchten. Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann, wird eine forsa-Umfrage zu den genannten Themen und auch die Zahlen der HPV-Impfungen vorstellen.
Im Internet:
www.aok.de -> Leistungen&Services -> Leistungen -> Buchstabe I -> Impfung gegen HPV
www.rki.de -> Infektionsschutz -> Impfen -> Impfungen A-Z