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Lebensmittel

Brombeeren: lecker und gesund

Veröffentlicht am:02.08.2023

5 Minuten Lesedauer

Brombeeren schmecken nicht nur gut, sie sind auch vitaminreich und voller gesunder Pflanzennährstoffe. Das macht die dunkle Frucht zum heimischen „Superfood“, das auch wild am Wegesrand wächst.

Reife glänzende Brombeeren an einem grünen Strauch.

© iStock / Vera Tikhonova

Dunkle Beere mit Superkräften: Was die Brombeere so gesund macht

Brombeeren gehören zu den Rosengewächsen (Rosaceae) und zählen zu den Sammelsteinfrüchten. Bereits im Mittelalter spielten sie in der Heilmedizin eine große Rolle. Das hat die Brombeere vor allem ihren Blättern zu verdanken, die viele Gerbstoffe, Flavone und ätherische Öle enthalten. Tees und Tinkturen daraus können blutstillend und entzündungshemmend wirken.

Aber auch die Früchte der Brombeere sind regelrechte Vitaminbomben, neben Vitamin A und Vitamin C enthalten sie Kalium, Magnesium und Karotine. Sie schmecken frisch gepflückt ausgezeichnet, lassen sich aber auch zu Konfitüre, Gelee oder Wein weiterverarbeiten. Je nach Lage tragen die Sträucher von Juli bis in den November hinein Früchte.

Neueste Studien bestätigen, dass der Genuss der Früchte antioxidative, krebshemmende und entzündungshemmende Wirkungen hat.

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Gut fürs Gehirn

US-Forschende stellten fest, dass das Naschen der saftigen Früchte den Alterungsprozess bremsen kann. In einer Studie hatten bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe, die sogenannten Anthocyane, die den Beeren die dunkle Farbe verleihen, direkte Auswirkungen auf das Gehirn. Der Verzehr der Brombeeren könnte demnach helfen, altersbedingte Neurodegeneration, dazu gehört der Funktionsverlust der Gehirnzellen, und daraus resultierende geistige und motorische Veränderungen, zu verhindern. Auch das Parkinsonrisiko lasse sich laut dieser Studie durch die anthocyanhaltigen Beeren senken. Dabei gilt: Je dunkler die Beeren, desto besser fürs Gehirn. Zu den dunklen Beeren zählen vor allem Heidelbeeren, Holunderbeeren und Brombeeren. Schwer zu sagen ist allerdings, wie viel Beerenprodukte wie lange gegessen und getrunken werden müssten, damit sich ein spürbarer Effekt einstellt.

Schutz vor chronischen Krankheiten

Brombeeren enthalten viele verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, denen einzeln und in Kombination ein medizinischer Nutzen nachgesagt wird. Die Polyphenolverbindungen der Früchte haben eine entzündungshemmende Wirkung. Da Entzündungen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und dem Verlauf chronischer Krankheiten, einschließlich häufiger Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alzheimer und Typ-2-Diabetes, haben, kann sich der Verzehr von Brombeeren hier positiv auswirken.

Neben den Anthocyanen enthalten die Früchte die sekundären Pflanzenstoffe Flavonoide, Procyanidine und Tannine, die ebenfalls eine antientzündliche Wirkung haben.

Reduziert Zellschäden

In einer Studie mit Brombeeren und anderen Beerensorten hat sich gezeigt, dass sie eine Vielzahl bioaktiver Substanzen enthalten, die Zellschäden vorbeugen, reduzieren und reparieren sowie die bösartige Entartung von Krebsvorstufen zu verhindern. Eine weitere Untersuchung, die sich mit dem krebshemmenden Potenzial der kleinen Beeren beschäftigte, hat gezeigt, dass die Früchte eine vorteilhafte Wirkung gegenüber verschiedener Tumorerkrankungen beim Menschen haben können.

Zu den wirksamen Phytochemikalien zählen Vitamine in hoher Konzentration, Mineralien, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.

Fazit

Eine große Anzahl unterschiedlichster Studien bestätigen, dass Beerenfrüchte, allen voran die Brombeeren, in frischer und verarbeiteter Form, einen positiven Einfluss auf die menschliche Gesundheit haben können. Die Frage ist allerdings, wie viele Früchte man tatsächlich zu sich nehmen müsste, um eine Wirkung zu erzielen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät jedoch dazu, auf eine isolierte Zufuhr einzelner Pflanzenstoffe, zum Beispiel in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, zu verzichten. Vor allem der Trend der Lebensmittelindustrie, funktionelle Lebensmittel auf den Markt zu bringen, die mit sekundären Pflanzenstoffen angereichert werden, birgt die Gefahr einer Überdosierung. Aus Studien lassen sich keine speziellen Zufuhrempfehlungen für einzelne sekundäre Pflanzenstoffe ableiten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät deshalb dazu, auf einen isolierten Verzehr einzelner Pflanzenstoffe, zum Beispiel in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, zu verzichten.

Brombeeren: gut zu wissen

  • Brombeeren werden je nach Sorte und Standort des Strauchs zwischen Juli und Oktober reif.
  • Die Erntezeit kann sich über mehrere Wochen und Monate ziehen, da nicht alle Triebe zur gleichen Zeit Früchte tragen und nicht alle Beeren zur gleichen Zeit reif werden.
  • Anders als viele andere Obstsorten reifen Brombeeren nach dem Ernten nicht mehr nach. Man erkennt die Pflückreife daran, dass die Früchte eine kräftige schwarz-violette Farbe haben, prall und glänzend sind und sich leicht abzupfen lassen.
  • Da vor allem reife Brombeeren sehr weich und empfindlich sind, sollten Sie die frischen Früchte am besten nebeneinander auf einem Teller im Kühlschrank lagern. Dort halten sie sich circa zwei Tage frisch.
  • Brombeeren sind kalorien- und kohlenhydratarm: mit 43 kcal bzw. 6,2 g auf 100 g Früchten. Zum Vergleich: Kirschen haben 62 kcal Energie und 13,5 g Kohlenhydrate.

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Beeren können Träger von Krankheitserregern sein

Beim Verzehr von Brombeeren gibt es einiges zu beachten:

Untersuchungsprogramme der Lebensmittelüberwachung stellten fest, dass Beeren Träger von Krankheitserregern (Hepatitis-A oder Noroviren) sein und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthalten können. Eine weitere Gefahr ist der Fuchsbandwurm, der eine schwere Lebererkrankung auslösen kann. Um sicherzugehen, dass Früchte nicht durch Tierkot verunreinigt wurden, sollte erst ab einer Höhe von 80 cm geerntet werden. Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sollten Beeren, egal welchen Ursprungs, vor dem Verzehr immer gründlich gewaschen werden.

Leckere Brombeer-Rezepte

Pur und frisch gepflückt sind Brombeeren ein köstlicher Genuss – ebenso lecker sind die dunklen Früchte aber auch in Hamburger Rote Grütze, als Mousse oder als Vinaigrette im Salat.

Brombeermousse

Zutaten

4 Portionen
  • 300gfrische Brombeeren (oder TK)
  • 50mlLimetten- oder Zitronensaft
  • 200gMagerquark
  • 50gZucker (alternativ: 40 ml Agavendicksaft oder 65 g Erythrit)
  • 120mlSchlagsahne
  • 1PackungGelatine (alternativ: 1 TL Agar-Agar)

Zubereitung

  1. Brombeeren gründlich waschen oder auftauen lassen.

  2. Brombeeren in einen Topf geben und erhitzen bis alles zerkocht ist. Die Masse dann durch ein feines Sieb in eine Schüssel streichen.

  3. Brombeeren in einen Topf geben und erhitzen bis alles zerkocht ist. Die Masse dann durch ein feines Sieb in eine Schüssel streichen.

  4. In einer großen Schüssel Quark, Brombeerpüree, Limettensaft und Süße cremig verrühren.

  5. Gelatine nach Anleitung zubereiten, unter die Brombeercreme mischen und die Schlagsahne unterheben. Die Brombeermousse auf gleichmäßig auf 4 Gläser verteilen und für mindestens 1 Stunde kaltstellen. Vorm Servieren nach Belieben mit ganzen Früchten, frischer Minze, Zartbitterschokolade-Raspeln oder Nüssen garnieren.

Hamburger Rote Grütze mit Vanillesauce

Zutaten

4 Portionen
  • 240mlroter Traubensaft
  • 15gZucker
  • 8gMaisstärke (alternativ Sago 40 g)
  • 60gHimbeeren (frisch oder TK)
  • 60gErdbeeren (frisch oder TK)
  • 60gBrombeeren (frisch oder TK)
  • 60gHeidelbeeren (frisch oder TK)
  • 220mlMilch (1,5 Prozent Fett)
  • 12gVanillepuddingpulver
  • 8gZucker

Zubereitung

  1. Traubensaft und Zucker aufkochen, anschließend mit der Maisstärke oder alternativ mit Sago (40 g) binden.

  2. Das Beerenobst zugeben, untermischen, portionieren und kaltstellen.

  3. Puddingpulver mit etwas Milch anrühren. Die übrige Milch mit dem Zucker aufkochen. Anschließend das Puddingpulver einrühren und aufkochen.

  4. Sauce abkühlen lassen und über die Rote Grütze geben.

Ein Rucola-Salat mit Brombeer-Vinaigrette, frischen Früchten, Nüssen und Weichkäse. Schale auf einer Steinarbeitsplatte.

© iStock / elena_hramowa

Egal, ob als Sauce oder Topping: Brombeeren sind eine gesunde Sommersalat-Zutat.

Salat mit Brombeer-Vinaigrette

Zutaten

4 Portionen
  • 250gBrombeeren
  • 0 ½TeelöffelAgavendicksaft
  • 2EsslöffelFruchtessig (z.B. Himbeere)
  • 5EsslöffelPflanzenöl (z.B. Raps)
  • Salz, Pfeffer
  • 500gRucola
  • 100gBrie
  • 50gWalnüsse
  • 150gBrombeeren

Zubereitung

  1. Brombeeren waschen, 200 g der Früchte pürieren und durch ein feines Sieb streichen. Das Brombeermark mit dem Agavendicksaft, Essig und Öl verrühren. Die Vinaigrette mit Salz und Pfeffer abschmecken.

  2. Den Rucola waschen, in eine Salatschüssel rupfen und dort mit der Brombeer-Vinaigrette vermengen.

  3. Den Brie in kleine Stückchen schneiden und die Walnüsse grob hacken. Alles zusammen mit den frischen Brombeeren über den Salat geben.

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