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Gesunde Ernährung

Gesunde Kiwi: das Vitamin-C-Superfood

Veröffentlicht am:27.05.2025

6 Minuten Lesedauer

Ob in grün oder gelb: Die süß-säuerliche Beerenfrucht überzeugt gesundheitlich auf ganzer Linie. Mehr zu den Nährstoffen und zur Ökobilanz der exotischen Früchte. Plus: leckere Rezeptideen mit Kiwi und Tipps zum Kiwi-Anbau.

Auf einer Holzschale liegen aufgeschnittene gelbe und grüne Kiwis.

© iStock / hawk111

Wie kam die Kiwi nach Europa?

Kiwis sind beliebt und gesund. Die exotische Frucht ist reich an Vitamin C und wichtigen Nährstoffen und ideal zum Frühstück oder als Snack zwischendurch. Die meisten Menschen bringen Kiwis mit Neuseeland in Verbindung, weil die Früchte häufig von dort importiert werden. Ursprünglich stammt die Kiwi jedoch aus China. Darauf deutet auch die alte Bezeichnung „Chinesische Stachelbeere“ hin. Erst im frühen 20. Jahrhundert, als der Anbau in Neuseeland begann, gaben die Neuseeländer der Frucht den heute auch bei uns gebräuchlichen Namen „Kiwi“ – in Anlehnung an den Vogel Kiwi, das neuseeländische Wappentier. Mittlerweile werden Kiwifrüchte auch in Europa angebaut – vor allem im Mittelmeerraum, denn die Kiwi ist eine subtropische Pflanze.

Welche Kiwi-Sorten gibt es?

Es gibt verschiedene Kiwisorten, darunter grüne (Actinidia deliciosa) und gelbe Kiwis (Actinidia chinesis). Grüne haben eine mattbraune behaarte Schale, die der gelben ist dünner, glatt und bronzefarben. Grüne Kiwis schmecken säuerlicher als gelbe Kiwis.

Die meisten Kiwi-Arten sind zweihäusig, das heißt, sie haben männliche und weibliche Pflanzen. Optisch unterscheiden sich die Kiwipflanzen durch die Blüten. Damit Kiwis Früchte tragen, brauchen die weiblichen Pflanzen zur Bestäubung eine männliche Pflanze in ihrer Nähe. Mittlerweile ist es auch gelungen, einige Sorten zu züchten, die selbstfruchtbar sind.

Kiwis sind Kletterpflanzen, die einige Meter hoch werden können. Sie wachsen schnell sowie lianenartig in die Höhe und Breite. Deshalb benötigen sie eine Rankhilfe. Damit die Ernte reich ausfällt, müssen die langen Triebe – ähnlich wie bei Obstbäumen – regelmäßig zurückgeschnitten werden. Vielleicht wird deshalb manchmal fälschlicherweise der Begriff Kiwi Baum benutzt. Die Triebe der Pflanzen verholzen zwar, aber das ist das Einzige, das sie mit einem Baum gemein haben.

Kiwis gehören zu den nachreifenden Früchten. Sie erreichen ihre Genussreife erst während der Lagerung. Die optimale Temperatur, um Kiwis zu lagern, liegt zwischen ein und drei Grad Celsius. Verzehrreife Kiwis sind nicht mehr steinhart, sondern geben auf leichten Fingerdruck nach.

Wie ist die Ökobilanz der Kiwi?

Bei importierten exotischen Früchten wie Kiwis, die mit dem Flugzeug oder Schiff nach Deutschland kommen, stellt sich die Frage nach der ökologischen Nachhaltigkei – Stichwort: Umweltbelastung durch den Transport. Neben langen Transportwegen, die Treibhausgase erzeugen und so das Klima belasten, ist auch die Lagerung relevant. Obst, das länger gelagert und gekühlt wird, verursacht mehr klimaschädliche Emissionen. Kiwis wachsen auch in Südeuropa und werden sogar in Deutschland angebaut, daher lohnt sich beim Einkauf ein Blick auf das Herkunftsland. Ein weiterer entscheidender Faktor sind die Produktionsbedingungen: Wurden die Kiwis konventionell hergestellt oder stammen sie aus Bio-Anbau? Die Produktion von Bio-Lebensmitteln belastet die Umwelt weitaus weniger, beispielsweise durch den Verzicht auf chemische Dünger oder mehr Bio-Vielfalt.

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Kiwis: reich an Nährstoffen und kalorienarm

Kiwis schmecken lecker und haben einen beeindruckenden Nährstoffgehalt. Sie bieten viele Vorteile für die Gesundheit. Die gesunden Nährstoffe befinden sich vor allem unter und in der Schale. Wenn Sie biologisch angebaute Früchte vorher gründlich waschen und reinigen, dürfen Sie die Schale mitessen oder in einem Smoothie verwenden. So sichern Sie sich alle Nährstoffe. Darüber hinaus punktet die Kiwi auch mit ihrem geringen Kaloriengehalt: Die grüne Sorte hat im Schnitt nur 55 Kalorien und 60 Kilokalorien die gelbe je 100 Gramm.

Die wichtigsten Nährstoffe in Kiwis:

  • Vitaminkick mit Kiwi

    Der hohe Vitamin-C-Gehalt ist das herausragende Merkmal der Kiwi. Keine andere oft verzehrte Frucht enthält so viel Vitamin C. Zwar steckt zum Beispiel in Hagebutten und Sanddorn noch mehr Vitamin C als in der Kiwi, beide werden aber selten frisch gegessen. Der Gehalt ist bei gelben Kiwis (110 Milligramm pro 100 Gramm) höher als bei grünen (85 Milligramm). Bereits eine einzige gelbe Kiwi deckt somit den Tagesbedarf (110 Milligramm für Männer und 95 Milligramm für Frauen). Aber warum ist Vitamin C eigentlich so gesund? Als starkes Antioxidans hält es unsere Zellen gesund und unterstützt das Immunsystem. Es fördert zudem die Eisenaufnahme und die Produktion von Kollagen für eine gesunde Haut. Außer Vitamin C enthalten Kiwis unter anderem auch viel Vitamin E, die Vitamine B3 (häufiger als Niacin bekannt) und B5 (häufiger als Pantothensäure bekannt) sowie weitere Antioxidantien.

  • Reich an Folat (Vitamin B9)

    Kiwis sind reich an Folat. Auch hier liegt die gelbe (31 Mikrogramm pro 100 Gramm) Frucht vor der grünen (25 Mikrogramm). Folat ist wichtig für den Stoffwechsel sowie für die Zell- und Blutbildung. Da Folat in Gemüse beim Kochen leicht zerstört wird, können frische Kiwis einen nützlichen Beitrag zur Versorgung leisten – insbesondere während der Schwangerschaft, wenn der Bedarf höher ist. Wichtig zu wissen: Das Folat in Kiwis kann nicht die während der Schwangerschaft empfohlene Einnahme von Folsäure ersetzen.

  • Hoher Gehalt an Kalium

    Die Kiwi enthält unter anderem Magnesium, Kalzium und Phosphor. Der Kaliumgehalt ist besonders hoch (306 Milligramm pro 100 Gramm bei der gelben Sorte, 279 Milligramm pro 100 Gramm in der grünen Kiwi). Kalium ist unter anderem wichtig für Muskeln, Nerven, Wachstum oder die Regulierung des Blutdrucks.

  • Ballaststoffe und weitere Inhaltsstoffe

    Kiwis haben viele Ballaststoffe (1,8 Gramm pro 100 Gramm in den gelben Kiwis, 5 Gramm pro 100 Gramm in den grünen Kiwis). Wer nur eine grüne Kiwi am Tag isst, deckt also bereits zehn Prozent seiner empfohlenen täglichen Ballaststoffzufuhr. 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Die einzigartige Kombination aus Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen und dem verdauungsförderndem Enzym Actinidin in Kiwis fördert die Darmgesundheit, eine gute Stuhlkonsistenz und hilft gegen Verstopfung.

    Von der Ausgewogenheit der Nährstoffe profitieren außerdem unser Stoffwechsel, die Blutgefäße und unser Herz. Wer Kiwis regelmäßig isst, kann seine Blutfettwerte (neben Cholesterin werden auch die Triglyceride positiv beeinflusst) verbessern und trägt zur Herzgesundheit bei.

Unverträglichkeiten gegen Kiwis

Sie haben ein Kratzen im Hals oder einen Hustenreiz, wenn Sie Kiwis essen? Dann leiden Sie vielleicht unter einer Kreuzallergie, die vorwiegend bei Frühblüher- und Birkenpollenallergikerinnen und -allergikern auftritt. Manche Menschen, die allergisch auf Pollen reagieren, vertragen nämlich auch keine Kiwis oder anderes Obst. Warum das so ist?

Der Körper verwechselt bestimmte Strukturen in Pollen und Obst und reagiert dann allergisch auf beides. Es gibt aber auch Menschen, die gegen Kiwis selbst allergisch sind, ohne eine Pollenallergie zu haben – häufig steckt das Enzym Actinidin dahinter.

Ein weiterer Grund für Hustenreize oder Halskratzen kann eine Histaminintoleranz sein. Kiwis enthalten Histamin, auf das einige Menschen mit Hautrötung, Juckreiz, Niesen oder Kopfschmerz reagieren.

Eine Histaminintoleranz ist keine Allergie: Der Körper selbst bildet Histamin, das für zahlreiche Körperfunktionen wichtig ist. Menschen mit Intoleranz können das zusätzliche Histamin aus der Nahrung allerdings schlecht abbauen, weshalb es zu allergieähnlichen Beschwerden kommt.

Tipps zum Anbau von Kiwis

Trotz ihrer subtropischen Herkunft sind ausgewachsene Kiwipflanzen frosthart. Nur junge Pflanzen müssen Sie in kalten Wintern schützen. Die Kiwi braucht viel Wasser und einen tiefgründigen, humosen und nicht zu kalkhaltigen Boden. Ein windgeschützter Standort an einer Südost- bis Südwestwand ist ideal. Kiwis sind Kletterpflanzen und können mehrere Meter hoch werden. Sie benötigen eine stabile Rankhilfe.

Beim Pflanzenkauf sollten Sie auf das Geschlecht der Pflanze achten: die männliche brauchen Sie zur Befruchtung und die weibliche, damit Sie Früchte ernten können. Eine männliche Pflanze genügt für bis zu zehn weibliche.

Wichtig zu wissen: Wer Kiwis selbst anbaut, braucht Geduld: Auch bei guten Bedingungen trägt die Pflanze erst nach drei bis fünf Jahren die ersten Früchte.

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Gesunde Rezepte mit Kiwi

Kiwis lassen sich einfach in die Ernährung integrieren: in Bowls, Müsli, Joghurt oder Smoothies, als Topping auf Salaten oder Desserts – oder einfach als gesunder Snack zwischendurch. Hier finden Sie einige köstliche Kiwi-Rezepte.

Minzjoghurt mit Kiwi

Zutaten

4 Portionen
  • 400gfettarmer Joghurt (1,5 %)
  • 2ZweigeMinze (zu je ca. 10 Blätter)
  • 4Kiwis
  • 200gWassermelone
  • 2Äpfel
  • 2kleine Bananen
  • Honig nach Geschmack

Zubereitung

  1. Minzblätter vom Zweig zupfen und fein hacken.

  2. Obst in mundgerechte Stücke schneiden.

  3. Alle Zutaten in einer Schüssel vermischen und portionieren.

Eine Frau steht in der Küche und hat Kiwis geschält. Das frische Fruchtfleisch gibt sie in einen Mixer.

© iStock / SeventyFour

Ein Smoothie aus frischen Kiwis ist erfrischend, lecker und gesund.

Kiwi-Kefir-Drink

Zutaten

4 Portionen
  • 800gKefir (1,5 %)
  • 4Kiwis
  • 4EsslöffelInstant-Haferflocken
  • 100mlVanilleeis
  • 4ZweigeZitronenmelisse, klein

Zubereitung

  1. Geschälte Kiwi in Stücke schneiden.

  2. Alle Zutaten bis auf die Zitronenmelisse pürieren.

  3. In Gläser füllen und mit den Zitronenmelissezweigen dekorieren.

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