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Quitten: Steinhart, aber unwiderstehlich

Veröffentlicht am:26.06.2023

4 Minuten Lesedauer

Quittenbäume sind rar und ihre Früchte beinahe in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, denn Quitten besitzen einen feinen, einzigartigen Geschmack, viel Vitamin C und Mineralstoffe. Was sich daraus machen lässt? Drei klassische Rezeptideen für die goldgelbe Frucht.

Zwei Quitten am Baum.

© iStock / syaber

Wann haben Quitten Saison?

Von September bis in den November hinein leuchten die gelben Herbstfrüchte an den Bäumen: Die Quitten-Saison beginnt spät, die Früchte sind erntetechnisch Nachzügler. Es gibt zwei Sorten: Die rundlichen Apfelquitten (zum Beispiel die Sorte „Konstantinopler“) sind im Geschmack intensiver, sie schmecken säuerlich-herb und fruchtig-zitronig. Die Birnenquitten (zum Beispiel die Sorte „Vranja“) erinnern in ihrer Form an riesige Birnen und sind milder im Geschmack. Sie sind auch weicher und saftiger, weswegen sie sich besonders gut verarbeiten lassen. Ab Oktober kommen die Früchte in den Handel. Sie sind selten im Supermarkt, dafür aber auf den meisten Wochenmärkten zu finden. Das bringt sogar einen Vorteil mit sich: Wochenmärkte sind eine gute Anlaufstelle, wenn Sie Verpackungsmüll vermeiden und den Einkauf nachhaltiger gestalten wollen.

Die Schale der Quitte ist von einer Art grau-weißem „Pelz“ überzogen, der sie vor der Sonne schützt. Diese Härchen schmecken sehr bitter und müssen vor der Verarbeitung mit einem Küchentuch abgerieben werden. Wegen dieses Flaums nannten die Römer die Frucht „Baumwollapfel“. Damit die Quitten lange schmackhaft bleiben, sollten sie kühl und luftig gelagert werden, also nicht in einem verschlossenen Behälter. So halten sie sich maximal acht Wochen.

Sind Quitten gesund?

Das Herbstobst verfügt über zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe.

Quitten bestehen zu über 80 Prozent aus Wasser und sind kalorienarm: 100 Gramm Fruchtfleisch haben nur 47 Kalorien. Die Früchte enthalten viele Ballaststoffe (etwa 5,9 Gramm auf 100 Gramm Fruchtfleisch), darunter insbesondere die wasserlöslichen Pektine, die durch ihr Quellvermögen die Verdauung unterstützen. Quitten sind reich an Vitamin C und enthalten die Mineralstoffe Eisen, Zink, Kalium, Kalzium, Kupfer und Mangan.

Wie lassen sich Quitten zubereiten und essen?

Frisch vom Baum sind Quitten – zumindest in unseren Breiten – ungenießbar. Das Saisonobst schmeckt bitter und hinterlässt ein pelziges Gefühl im Mund. Das Fruchtfleisch ist grobkörnig und so hart, dass die Quitte sich in rohem Zustand kaum schneiden, geschweige denn zerbeißen lässt. Es gibt nur eine Ausnahme: Die Shirin-Quitte schmeckt auch roh. Sie wird aus dem Balkan und aus Zentralasien importiert.

Das einzigartige Aroma der heimischen Quitte entfaltet sich erst, wenn sie mit Hitze in Berührung kommt. Gekocht, gedämpft oder gebacken wird das Fruchtinnere weich und saftig. Die gelben Früchte färben sich orange und nehmen ihren typischen süß-säuerlichen Geschmack an. Der hohe Pektingehalt sorgt dafür, dass die Quitten gut gelieren. Je reifer die Früchte sind, desto geringer ist allerdings der Pektingehalt.

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Quittengelee

Hausgemachtes Quittengelee auf weißem Holztisch mit frischen Früchten.

© iStock / Oksana_Schmidt

Fruchtiges Quittengelee als Brotaufstrich.

Zutaten

1 Portion
  • 1kgQuitten
  • 20mlZitronensaft
  • 250gGelierzucker aus Rohrohrzucker 1:2

Zubereitung

  1. Die Quitten waschen und putzen, halbieren und das Kerngehäuse entfernen. Anschließend in Würfel schneiden.

  2. Die Fruchtwürfel aufkochen und ca. 45 Minuten bei mittlerer Hitze weich kochen.

  3. Um die Quitten zu entsaften, die Masse anschließend in ein mit Küchenpapier ausgelegtes Sieb geben und den Saft auffangen.

  4. Die Flüssigkeit mit dem Zitronensaft und dem Gelierzucker unter Rühren aufkochen, einige Minuten köcheln lassen, bis sie geliert.

  5. Die noch heiße Masse in vorher abgekochte Gläser abfüllen und sofort verschließen.

Quittenbrot

Quittenbrot auf einem Holzbrett.

© iStock / Oksana_Schmidt

Quittenbrot ist ein süßes Konfekt.

Zutaten

1 Portion
  • 1kgQuitten
  • 200mlHonig
  • 2Zitronen (davon den Saft)

Zubereitung

  1. Die Quitten waschen und putzen, halbieren und das Kerngehäuse entfernen. Anschließend in Würfel schneiden.

  2. Quittenwürfel in einen großen Topf geben, mit Wasser bedecken und etwa 30 Minuten lang weich kochen.

  3. Das Wasser abgießen und die Masse fein pürieren. Mit dem Honig und dem Zitronensaft aufkochen und köcheln lassen, bis die Masse eingedickt ist (etwa 15 Minuten).

  4. Die eingedickte Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen und einige Tage bei Zimmertemperatur trocknen lassen. Sobald die Oberseite getrocknet ist – also weniger klebrig ist als am Anfang – Quittenmasse umdrehen und die Unterseite trocknen lassen. Sobald man das sie vom Backpapier „abziehen“ kann, ist es fertig.

  5. Das fertige Quittenbrot in Stücke schneiden, nach Belieben mit etwas Zucker bestreuen und servieren.

Quittenchutney

Quitten-Chutney in zwei Schalen mit zwei Quitten daneben.

© iStock / gorchittza2012

Quitten-Chutney passt gut zu kräftigen Käsesorten, aber auch zu Grillgemüse und -fleisch.

Zutaten

4 Portionen
  • 500gQuitten
  • 300gBirnen
  • 50gfrischer Ingwer
  • 2Zwiebeln
  • 3EsslöffelPflanzenöl
  • 250gVollrohrzucker
  • 4EsslöffelEssig
  • 0 ½StückZitrone (davon den Saft)
  • 0 ½TeelöffelSalz
  • 1PrisePfeffer
  • 1Prisegemahlene Muskatnuss
  • 0 ½TeelöffelSenfkörner

Zubereitung

  1. Quitten und Birnen waschen, putzen, halbieren und die Kerngehäuse entfernen. Anschließend in Würfel schneiden.

  2. Ingwer schälen und fein hacken. Zwiebeln schälen, in feine Würfel schneiden.

  3. Öl in eine Pfanne geben, Zwiebeln darin glasig werden lassen. Quittenwürfel und restliche Zutaten hinzugeben und ca. 30 Minuten einkochen, bis die Masse dickflüssig wird.

  4. Noch heiß in Gläser füllen und verschließen.

Quitte pur

Probieren Sie doch mal Quitte „pur“: Quittensaft ohne Süßungsmittel schmeckt fruchtig und ist beim ersten Schluck vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, löscht aber hervorragend den Durst und enthält alle guten Inhaltsstoffe der Frucht. Früher wurden Quitten übrigens auch als Duftspender verwendet. Sie wurden zur frischen Wäsche gelegt und verströmten ein angenehmes Aroma.

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