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Lebensmittel

Sanddorn – das unterschätzte Superfood

Veröffentlicht am:30.05.2022

4 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 02.11.2023

Sanddorn wird auch die Zitrone des Nordens genannt, da er viel Vitamin C enthält. Auch im heimischen Garten wachsen die Beeren und sind im Herbst erntereif. Wissenswertes zu Anbau und Zubereitung von Sanddorn.

Orange leuchtender Sanddorn in einer weißen Schale.

© iStock / bondarillia

Was ist Sanddorn und wo wächst er?

Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist ein Ölweidengewächs, das hauptsächlich in den Dünenregionen der Küstengebiete gedeiht. Vor allem an Nord- und Ostsee ist Sanddorn weit verbreitet. Doch auch in den östlichen Bundesländern wird die „Zitrone des Nordens“ angebaut, etwa in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Hier stimmen nicht nur die klimatischen Bedingungen: Da es zu Zeiten der DDR kaum Zitrusfrüchte zu kaufen gab, wurde der Anbau des Sanddorns als Vitaminspender seit Ende der 1960er-Jahre gefördert.

Sanddorn können Sie auch im eigenen Garten anpflanzen.

Sanddorn pflanzen: Tipps für eine ertragreiche Ernte

Wer Sanddorn selbst ertragreich anpflanzen möchte, sollte ein paar Dinge berücksichtigen:

  • Die beste Zeit zum Einpflanzen ist im Herbst. Wichtig ist ein sonniger Standort mit sandigem, durchlässigem Boden. Lehmhaltigen oder zu festen Böden mischen Sie vor dem Einpflanzen Kies bei, um sie aufzulockern.
  • Die Früchte des Sanddorns bilden sich ausschließlich an den weiblichen Pflanzen. Sanddorn ist jedoch kein Selbstbestäuber – für die Bildung von Früchten sind deswegen mindestens zwei weibliche und ein männliches Exemplar notwendig.
  • Sanddorn kann bis zu fünf Meter hochwachsen und bis zu vier Meter in die Breite. Geben Sie der Pflanze ausreichend Platz und setzen Sie ihr beim Einpflanzen eine sogenannte Wurzelsperre. Wurzelsperren bestehen meist aus Kunststoff und werden beispielsweise im Fachhandel als Folie auf Rollen verkauft. Sie werden mit der Pflanze eingegraben und sorgen dafür, dass sich die Wurzeln nicht unkontrolliert ausbreiten.
  • Sanddorn ist genügsam, sie müssen die Pflanze nicht regelmäßig düngen oder gießen. Eine einmalige Düngung mit Hornmehl im Einpflanzjahr reicht in der Regel aus.
  • Wenn der Sanddorn seine orange Farbe entwickelt hat, ist er erntereif. Das ist etwa ab Mitte September der Fall. Je mehr die leuchtende Farbe verblasst, desto mehr Geschmack geht verloren. Zudem ist Sanddorn auch bei Vögeln beliebt, weshalb Sie die Ernte nicht verpassen sollten.

Bei der Ernte von Sanddorn sollten Sie zum Schutz vor den langen Dornen Handschuhe tragen. Da die Beeren leicht platzen, können Sie die Früchte auch vom Strauch schütteln. Tipp: Schneiden Sie die Zweige mit den Beeren ab, teilen Sie sie in handliche Stücke und frieren Sie die Zweige einige Tage ein. Danach lassen sich die Beeren leichter vom Zweig lösen.

Wie gesund ist Sanddorn?

Sanddornbeeren punkten mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt. 100 Gramm der Früchte enthalten 200 bis 1.300 Milligramm (mg) Vitamin C. Zum Vergleich: In Zitronen stecken nur 51 mg pro 100 g. Deshalb nennt man Sanddorn auch „Zitrone des Nordens“.

Weitere wertvolle Inhaltsstoffe sind fettlösliche Antioxidantien (hauptsächlich Carotinoide und Vitamin E) sowie wasserlösliche Antioxidantien (Flavonoide, Gerbstoffe, Phenolsäuren). Die Zusammensetzung der einfach ungesättigten, mehrfach ungesättigten und gesättigten Fettsäuren des Sanddornöls gilt als einzigartig für diese Pflanzenart. Sie bietet eine Vielzahl an gesundheitlichen Vorteilen für den Menschen, weshalb das Öl sowohl von der Biomedizin als auch in der Kosmetikindustrie sehr geschätzt wird.

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Welche Heilwirkung hat Sanddorn?

Wegen des hohen Vitamin-C-Gehalts wird Sanddorn eine immunstärkende Wirkung zugesprochen. Der Saft wird zur Vorbeugung von Erkältungen und bei bestimmten Krankheiten empfohlen, um die Genesung zu unterstützen. Das reichhaltige Öl mit seinem hohen Carotinoid-Gehalt besitzt eine entzündungshemmende Heilwirkung und kann bei Hauterkrankungen wie Akne und Neurodermitis das Hautbild verbessern.

Hat Sanddorn Nebenwirkungen?

Sanddornbeeren sind roh sehr sauer. Bei empfindlichen Menschen kann die Fruchtsäure zu Magenproblemen führen. Sanddorn enthält aber keine giftigen oder schädlichen Substanzen. Daher sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Im Gegenteil: Weil Sanddorn so gut verträglich ist, können auch Schwangere, Stillende oder Kinder die Beeren essen.

Wofür kann man Sanddorn verwenden?

Sanddornbeeren können Sie vielseitig einsetzen:

  • Als Lebensmittel: Die Beeren schmecken wegen ihres hohen Fruchtsäuregehalts herb bis säuerlich und eignen sich nicht für den rohen Verzehr. Die Sanddornfrucht kann jedoch zu Saft, Mark, Sirup, Konfitüre, Gelee, Bonbons, Tee, Likör oder Speiseöl verarbeitet werden. Sie lässt sich auch gut mit anderen Früchten, wie Aprikose, Orange und Apfel, kombinieren. Smoothies, Eis, Kefirgetränke, Joghurts, Müslis und süße Desserts erhalten durch Sanddorn eine besondere Note.
  • Für die Hautpflege: Sanddornöl findet in immer mehr Kosmetikprodukten Verwendung. Kein Wunder: Das reichhaltige Öl enthält wertvolle Vitamine wie Vitamin E und Provitamin A sowie ungesättigte Fettsäuren, die eine heilende und entzündungshemmende Wirkung besitzen. Sanddornöl pflegt trockene, raue und schuppige Haut, wirkt der Hautalterung entgegen und kann das Hautbild verbessern.
  • Als Medizin: Sanddornbeeren kommen vor allem in Form von Säften oder Extrakten zur Stärkung des Immunsystems medizinisch zum Einsatz.

Leckerer Sanddorn-Tee

Ein heilsamer Tee für alle Lebenslagen.

Getrocknete Sanddorn-Beeren eignen sich bestens, um ein wohltuendes Heißgetränk zu zaubern. Einfach einen Teelöffel Beeren in ein Teesieb geben, 200 Milliliter kochendes Wasser dazugeben und abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Schon ist der heiße Trinkgenuss angerichtet.

Rezept-Vorschlag: Sanddorn-Kürbis-Suppe

Mit Sanddornbeeren oder daraus gewonnenem Saft lassen sich zahlreiche Rezepte kreieren. Wie wäre es zum Beispiel mit einer köstlichen Sanddorn-Kürbis-Karotten-Suppe?

Ein Teller Suppe mit Sanddorn, Kürbis und Karotten.

© iStock / juefraphoto

Sanddorn lässt sich für viele Rezepte verwenden. Besonders lecker: eine Sanddorn-Kürbis-Suppe.

Zutaten

4 Portionen
  • 1Zwiebel
  • 1StangeLauch
  • 2EsslöffelÖl
  • 200gKarotten
  • 400gHokkaido-Kürbis
  • 750mlGemüsebrühe
  • 200mlSanddornsaft (ungesüßt)
  • 100mlfettreduzierte Kokosmilch
  • Pfeffer
  • Kürbiskernöl

Zubereitung

  1. Zwiebel und Lauch kleinschneiden und in Fett anrösten. Klein gewürfelte Karotten und Kürbis dazugeben und andünsten. Mit Gemüsebrühe auffüllen und 15 Minuten köcheln lassen.

  2. Mit dem Pürierstab pürieren. Sanddornsaft und Kokosmilch unterrühren. Nochmals aufkochen und mit Pfeffer würzen.

  3. In Teller geben und die Sanddorn-Suppe mit Kürbiskernöl garnieren.

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