Sanddorn: das unterschätzte Superfood

© iStock / bondarillia
Sanddorn wird auch die Zitrone des Nordens genannt, da sie viel Vitamin C enthält. Die Beeren haben aber noch weitere gesunde Nährstoffe zu bieten und lassen sich vielfältig in der Küche nutzen. Was Sie über das Superfood wissen sollten.
Inhalte im Überblick
Was ist Sanddorn und wo wächst er?
Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist ein Ölweidengewächs, das vor allem in den Dünenregionen der Küstengebiete der Nord- und Ostsee gedeiht. Die „Zitrone des Nordens“ wird unter anderem in den östlichen Bundesländern angebaut, wie Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Dies hat klimatische und historische Gründe, da es zu Zeiten der DDR kaum Zitrusfrüchte zu kaufen gab. Daher wurde der Anbau des Sanddorns als Vitaminspender seit Ende der 1960er-Jahre gefördert.
Sanddorn kann auch selbst im eigenen Garten angepflanzt werden. Wichtig ist ein sonniger Standort mit sandigem Boden. Da Sanddorn kein Selbstbestäuber ist, benötigt man mindestens zwei weibliche und ein männliches Exemplar.
Vorsicht bei der Ernte
Bei der Ernte im September oder Oktober sollten Sie zum Schutz vor den langen Dornen Handschuhe tragen.
Sanddorn ist reif, wenn er seine orangene Farbe erhalten hat. Ist die leuchtende Farbe verblasst, hat er bereits an Qualität eingebüßt. Da die Beeren leicht platzen, können Sie die Früchte auch vom Strauch schütteln. Eine weitere Möglichkeit ist, Zweige mit den Beeren abzuschneiden, in handliche Stücke zu teilen und ein paar Stunden einzufrieren. Danach lassen sie sich leichter vom Zweig lösen.
Wie gesund ist Sanddorn?
Sanddornbeeren punkten besonders mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt. So enthalten 100 Gramm der Früchte 200 bis 1.300 Milligramm (mg) Vitamin C. Zum Vergleich: In Zitronen stecken nur 51 mg pro 100 g. Das ist der Grund für die Bezeichnung „Zitrone des Nordens“.
Weitere wertvolle Inhaltsstoffe sind fettlösliche Antioxidantien (hauptsächlich Carotinoide und Vitamin E) sowie wasserlösliche Antioxidantien (Flavonoide, Gerbstoffe, Phenolsäuren). Zudem gilt die Zusammensetzung der einfach ungesättigten, mehrfach ungesättigten und gesättigten Fettsäuren des Sanddornöls als einzigartig für diese Pflanzenart und bietet eine Vielzahl an gesundheitlichen Vorteilen für den Menschen, weshalb es sowohl von der Biomedizin als auch in der Kosmetikindustrie sehr geschätzt wird.
Passend zum Thema
Welche Heilwirkung wird Sanddorn zugesprochen?
Aufgrund des hohen Vitamin-C-Gehalts wird Sanddorn eine immunstärkende Wirkung zugesprochen. Der Saft wird zur Vorbeugung von Erkältungen und zur Unterstützung in der Genesungsphase einer Krankheit empfohlen. Das reichhaltige Öl mit seinem hohen Carotinoid-Gehalt besitzt eine entzündungshemmende Heilwirkung und kann bei Hauterkrankungen wie Akne und Neurodermitis das Hautbild verbessern.
Hat Sanddorn Nebenwirkungen?
Einmal davon abgesehen, dass Sanddornbeeren roh sehr sauer sind und bei empfindlichen Menschen zu Magenproblemen führen können, enthalten sie keine giftigen oder schädlichen Substanzen. Daher sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Im Gegenteil: Aufgrund der guten Verträglichkeit kann Sanddorn auch von Schwangeren, Stillenden oder Kindern eingenommen werden.
Passend zum Thema
Wofür kann man Sanddorn verwenden?
Sanddornbeeren können äußerst vielseitig verwendet werden:
- Lebensmittel: Die Beeren schmecken aufgrund ihres hohen Fruchtsäuregehalts herb bis säuerlich und eignen sich daher nicht für den rohen Verzehr. Die Sanddornfrucht kann jedoch zu Saft, Mark, Sirup, Konfitüre, Gelee, Bonbons, Tee, Likör oder Speiseöl verarbeitet werden. Sie lässt sich auch gut mit anderen Früchten, wie Aprikose, Orange und Apfel, kombinieren. Smoothies, Eis, Kefirgetränke, Joghurts, Müslis und süße Desserts erhalten durch Sanddorn eine besondere Note.
Leckerer Sanddorn-Tee
Ein heilsamer Tee für alle Lebenslagen.
Getrocknete Sanddorn-Beeren eignen sich bestens, um ein wohltuendes Heißgetränk zu zaubern. Einfach einen Teelöffel Beeren in ein Teesieb geben, 200 Milliliter kochendes Wasser dazugeben und abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Schon ist der heiße Trinkgenuss angerichtet.
- Hautpflege: Sanddornöl findet in immer mehr Kosmetikprodukten Verwendung. Kein Wunder: Das reichhaltige Öl enthält wertvolle Vitamine wie Vitamin E und Provitamin A sowie ungesättigte Fettsäuren, die eine heilende und entzündungshemmende Wirkung besitzen. Sanddornöl pflegt trockene, raue und schuppige Haut, wirkt der Hautalterung entgegen und kann das Hautbild verbessern.
- Medizin: Hier kommen Sanddornbeeren vor allem in Form von Säften oder Extrakten zur Stärkung des Immunsystems zum Einsatz.

© iStock / juefraphoto
Zutaten
- 1 Zwiebel
- 1 Stange Lauch
- 2 EL Öl
- 200 g Karotten
- 400 g Hokkaido-Kürbis
- 750 ml Gemüsebrühe
- 200 ml Sanddornsaft (ungesüßt)
- 100 ml Sahne (ersatzweise Kokosmilch)
- Pfeffer
- Kürbiskernöl
Zubereitung
- Zwiebel und Lauch kleinschneiden und in Fett anrösten. Klein gewürfelte Karotten und Kürbis dazugeben und andünsten. Mit Gemüsebrühe auffüllen und 15 Minuten köcheln lassen.
- Mit dem Pürierstab pürieren. Sanddornsaft und Sahne unterrühren. Nochmals aufkochen und mit Pfeffer würzen.
- In Teller geben und die Sanddorn-Suppe mit Kürbiskernöl garnieren.
Zubereitungszeit: ca. 40 Minuten / vegetarisch / zuckerfrei
Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Der Sanddorn ist reif.
VerbraucherFenster Hessen: Die Zitrone des Nordens.
National Library of Medicine:
Why is sea buckthorn (Hippophae rhamnoides L.) so exceptional? A review.
The impact of sea buckthorn oil fatty acids on human health.