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Der Apfel, ein rundum gesunder Genuss

Veröffentlicht am:01.12.2020

7 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 07.11.2022

Gerade während der kalten Jahreszeit gibt es Äpfel in Hülle und Fülle. Geflügelte Worte wie „An apple a day keeps the doctor away“ schreiben dem Obst eine gesundheitliche Wirkung zu. Stimmt das – ist der Apfel wirklich so gesund, wie behauptet wird?

Frau kippt in einem Tuch gesammelte Äpfel in eine Apfelkiste aus Holz.

© iStock / ClarkandCompany

Beliebte Äpfel: Welche Inhaltsstoffe stecken in einem Apfel?

Etwa 24,4 Kilogramm Äpfel verspeiste jeder und jede Deutsche pro Jahr in 2020/2021. Im bundesweiten Anbau sind etwa 30 Apfelsorten von Bedeutung. Der Favorit ist der saftig-fruchtige Elstar, gefolgt vom süß-säuerlichen Braeburn und dem leicht säuerlichen Jonagold. Hier ein paar Fakten aus der Botanik: Der Apfelbaum gehört zur Gattung Malus und zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse. Die Äpfel selbst sind tatsächlich nur sogenannte Scheinfrüchte, da sie nicht aus dem Fruchtknoten der Blüte sondern der Blütenachse entstehen. Sie werden zudem dem Kernobst zugeordnet, da sie ein Kerngehäuse im Inneren tragen. Vom Herbst bis ins Frühjahr hält der Einzelhandel heimische Äpfel bereit. Bei kühler Lagerung sind Äpfel lange haltbar. Doch was steckt in einem Apfel?

Was steckt in einem Apfel?

Äpfel enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Was viele nicht wissen: Ein Großteil der gesunden Inhaltsstoffe steckt in der Apfelschale. Wer also das meiste aus der Frucht herausholen möchte, der sollte auf das Schälen verzichten. Die Schale ist essbar und kann nach gründlichem Abwaschen bedenkenlos verzehrt werden.

Durchschnittlicher Nährstoffgehalt und Inhaltsstoffe eines Apfels (125 Gramm)

NährstoffGehalt
Energie57 Kilokalorien
Kohlenhydrate11,4 Gramm
Ballaststoffe2,0 Gramm
Eiweiß0,3 Gramm
Fett0,6 Gramm
Wasser85 Gramm
Vitamin C12 Milligramm
Vitamin A in Retinoläquivalent (RÄ)6 Mikrogramm
Kalium120 Milligramm
Kalzium5 Milligramm
Eisen0,25 Milligramm

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Was ist an Äpfeln so gesund?

Die gesundheitsfördernde Wirkung von Obst und Gemüse ist längst bewiesen. Der Apfel ist sogar ein regionales „Superfood“: In einer umfangreichen Forschungsarbeit hat das Max Rubner-Institut herausgefunden, dass der Verzehr von Äpfeln oder naturtrübem Apfelsaft dazu beiträgt, Genschäden an den weißen Blutkörperchen deutlich zu reduzieren – ein valider Hinweis auf krebsvorbeugendes Potenzial des Apfels. 

Außerdem sind Äpfel besonders reich an Vitamin C, das zum Aufbau des Bindegewebes und der Eisenaufnahme unseres Körpers beiträgt.

Äpfel enthalten zusätzlich sekundäre Pflanzenstoffe, wie beispielsweise Polyphenole. Sie stecken konzentriert in der Apfelschale und in den Kernen und haben eine antioxidative Wirkung. Diese macht freie Radikale unschädlich und soll so vor Krebs und Herzinfarkt schützen und die Blutgerinnung positiv beeinflussen. Sie verringert auch die Lipidoxidation, die zu Schäden der Zellmembran führt und eine Arteriosklerose verursachen kann.

Epidemiologische Studien haben den Verzehr von Äpfeln außerdem mit einem verringerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma und Diabetes in Verbindung gebracht. Die in Äpfeln enthaltenen Pektine binden zudem Cholesterin und fördern die Verdauung.

An apple a day, keeps the docor away” – was ist dran?

Personengruppen mit hohem und regelmäßigem Obst- und Gemüseverzehr leiden weniger an Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. Äpfel tragen dazu durchaus bei, denn sie kombinieren wichtige Nährstoffe.

Doch ein Apfel am Tag sorgt nicht alleine dafür, gesund und fit zu bleiben. Dazu sollte man insgesamt auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung achten und sich regelmäßig und ausreichend bewegen. Dann bleibt Ihnen langfristig auch der ein oder andere Gang in eine Arztpraxis erspart.

Die Apfelallergie ist weitverbreitet

Doch Vorsicht, nicht für jede Person sind Äpfel gut für die Gesundheit. Die Apfelallergie ist die in Deutschland am weitesten verbreitete Obstallergie. Die Zunge kribbelt, der Hals juckt, die Nase läuft. Eine Allergie ist unangenehm und kann sogar gefährlich werden. Sie wird häufig von Menschen entwickelt, die auch auf Pollen allergisch reagieren. Vier Millionen Menschen in Deutschland sind laut Allergie- und Asthmabund von einer solchen Kreuzallergie betroffen. Zu ihren Symptomen zählen:

  • Schwellung der Mund- und Rachenschleimhaut
  • Juckreiz in Mund- und Rachenraum
  • Hautausschläge mit Rötung
  • Quaddelbildung
  • Übelkeit
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Atemprobleme

Je mehr Polyphenole, desto geringer das Allergierisiko

Doch muss man wegen einer Apfelallergie ganz auf die beliebte Frucht verzichten? Nicht unbedingt: Je mehr Polyphenole nämlich in einem Apfel stecken, desto verträglicher ist er. Polyphenole sind die wichtigsten sekundären Pflanzeninhaltsstoffe des Apfels. In der Natur schützen sie die Frucht vor Schimmel- und Pilzbefall, indem sie freie Sauerstoffradikale abfangen und unschädlich machen. Sie verbinden sich außerdem mit den allergieauslösenden Proteinen und machen den Apfel damit verträglicher für Allergiker und Allergikerinnen. Das Problem: Neue Apfelsorten besitzen weniger dieser sekundären Pflanzeninhaltsstoffe, da diese bewusst „herausgezüchtet“ wurden, um süßere Noten zu erzeugen. Aber auch bei älteren Sorten sollte man vorsichtig sein: Eine Garantie, dass bestimmte Apfelsorten „allergenarm“ oder gar „allergenfrei“ sind, gibt es nicht.

Drei Kinder mit Mützen kaufen regionale Äpfel auf einem Wochenmarkt.

© iStock / Imgorthand

Saisonale Äpfel aus der Region können Sie direkt beim Erzeugerhof oder auf einem (Bio-) Wochenmarkt einkaufen.

Apfelallergie: Verträglichkeits-Check durch den Lippentest

Personen mit einer Allergie gegen Äpfel können die Früchte gekocht oder gebacken unbesorgt essen. Wollen sie jedoch einen rohen Apfel essen, können sie testen, ob sie diesen überhaupt vertragen. Bekannt ist der sogenannte „Lippentest": Dazu aus dem ungeschälten Apfel ein kleines Stück herausschneiden und an die Lippen halten. Dann abwarten, ob das Immunsystem allergisch reagiert. Schwillt die Lippe leicht an oder ist ein Jucken oder Brennen zu vernehmen, sollte der Apfel auf keinen Fall gegessen werden.

Insgesamt sind ältere Apfelsorten, wie Alkmene, Eifeler Rambur, Goldparmäne und Roter Boskoop besser verträglich, denn sie enthalten im Mittel dreimal mehr Phenole als die neuen Sorten. Ältere Sorten sind meist jedoch nicht im Supermarkt, sondern eher direkt beim Erzeugerhof oder auf Märkten erhältlich. Diejenigen, die einen eigenen Garten haben, haben Glück: Sie könnten ihre eigenen Apfelbäume pflanzen und den Fokus dabei auf alte Sorten lenken – das bringt nicht nur mehr Genuss und leckere Äpfel in garantierter Bio-Qualität, sondern hilft auch in Sachen Nachhaltigkeit: Alte Apfelsorten und ein Stück Natur werden auf diese Art und Weise erhalten.

Welche Äpfel sollte man kaufen?

Bleibt als Fazit: Wer Äpfel nicht nur wegen ihres Geschmacks, sondern wegen möglicher gesundheitsfördernder Eigenschaften kauft, sollte vor allem zu den älteren Sorten greifen, also Alkmene, Eifeler Rambur, Goldparmäne oder Roter Boskoop. Sie enthalten mehr gesundheitsfördernde, sekundäre Pflanzenstoffe und sind besser für Personen mit einer Allergie geeignet. Wichtig ist außerdem, dass beim Anbau keine Pestizide eingesetzt werden. Vielleicht gibt es ja einen Biobauernhof bei Ihnen in der Nähe, bei dem Sie Ihren nächsten Obsteinkauf machen können. Damit tun Sie nicht nur sich etwas Gutes, sondern auch der Umwelt, denn Supermarktäpfel haben oft einen weiten Transportweg hinter sich und damit eine schlechte Ökobilanz. Beim Obst- und Gemüsekauf lohnt es sich immer, auf Saisonalität und Regionalität achten.

Personal Trainer und Life Coach Felix Klemme erklärt, wie sich gesundes und leckeres Apfel-Birnen-Mus einfach selber machen lässt.

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