Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Gesunde Ernährung

Auch in großen Familien: So einfach ist gesunde Ernährung

Veröffentlicht am:27.08.2025

6 Minuten Lesedauer

Wie gelingt gesunde Ernährung im Familienalltag? Die Eltern Lucas und Sabrina Müller haben viele Tricks auf Lager. Und ihre Kinder? Finden das richtig gut – solange es ab und zu auch mal ein Eis gibt.

Eine Familienküche. Im Vordergrund ein ungefähr zehnjähriges Mädchen, das einen großen Topf mit geschnittenen Kartoffeln in den Händen hält. Hinter ihr am Tisch sitzen ein Junge und ein Mädchen im Teenageralter sowie ein Mann mit Bart, sie schneiden Karotten und Kürbis.

© Marina Weigl

Wie können Eltern den Kindern gesunde Ernährung vorleben?

Zu den Müllers gehören neben den Eltern Sabrina und Lucas auch Robin (15), Leonie (13), Hannah (10), Sophia (9), Noah (3) und Matteo (1). Im Haus der Familie wird viel geredet und gespielt, sehr viel gelacht, manchmal gestritten – und in verschiedenen Besetzungen gekocht und gegessen.

Was bedeutet gesunde Ernährung für die Müllers?

Seit wann ist Ernährung für euch ein Thema?

Lucas (43): Bevor Sabrina mit Robin schwanger war, haben wir darüber, ehrlich gesagt, wenig nachgedacht.

Sabrina (37): Stimmt, da habe ich mich zum ersten Mal informiert. Vor allem hat mich die schädliche Wirkung von hohem Zuckerkonsum auf den Körper beeindruckt, und ich habe dann beschlossen, ein Jahr lang auf Zucker zu verzichten. Bis heute essen wir wenig Süßes.

Passende Artikel zum Thema

Was ist euch außerdem wichtig bei der Ernährung?

Sabrina: Wir bereiten hauptsächlich Gemüse zu und essen zwischendurch Obst. Beim Fleisch achten wir um der Tiere willen auf die Qualität, deshalb kommt es aus Kostengründen auch seltener auf den Tisch. Und Fertiggerichte kaufen wir kaum. Bei einigen Zutatenlisten wird einem ja ganz anders.

Robin: Manchmal gibt’s das gewürzte Fischfilet aus der Tiefkühltruhe.

Sabrina: Stimmt, das ist ein Fertigprodukt, aber die Mädchen mögen Fisch bislang nur in dieser Form. Daran arbeiten wir noch.

„Bei manchen Zutatenlisten von Fertiggerichten wird einem ja ganz anders.“

Sabrina Müller
Hausfrau und Mutter

Wie informiert ihr euch über ausgewogene Ernährung? Und wie vermittelt ihr sie den Kindern?

Lucas: Sabrina liest viel dazu, vor allem online. Aber bei den Kindern machen wir kein Riesenthema draus und verbieten außer zu viel Zucker auch wenig. Der Geschmack der Kinder ist, glaube ich, stark davon geprägt, dass sie schon früh frisches Gemüse bekommen haben.

Sabrina: Bis auf Robin haben alle Kinder nach der Stillzeit frisch gekochtes Gemüse statt Fertiggläschen bekommen. Bei manchen Gemüsesorten, die Babys nicht so mögen, habe ich einen Trick angewendet: Gemüse kochen, in Portionen einfrieren und vor dem Füttern ein wenig Banane untermischen. Mit den Monaten brauchte ich davon immer weniger, sodass sie heute alle sehr vielseitig essen.

Leonie: Ich find’s gut, dass ich schon als Baby Brokkoli mochte. Einige meiner Freunde leben praktisch von Nudeln und Pommes.

Lucas: Du hast mit zwei Jahren sogar schon Oliven gegessen. Das ist auch ungewöhnlich.

Robin: Zum Glück sind Mama und Papa bei Leonie und mir mittlerweile nicht verkrampft mit der Ernährung. Ab und zu Ketchup und Süßigkeiten finden sie okay. Längere Diskussionen gibt es nur, wenn meine Freunde und ich in der Schulpause mal zum Döner-Imbiss gehen.

Lucas: Ja, das gefällt uns nicht so, weißt du ja (lacht). Aber über euer Taschengeld entscheidet ihr zwei Großen weitgehend selbst. Wir vertrauen euch und hoffen, dass ihr es nicht übertreibt.

Sabrina: Wir versuchen, den Mittelweg zu finden. Wenn man Kindern immer alles verbietet, schlagen sie später nur über die Stränge.

Die Mittagszeit naht, und während sie erzählt, setzt Sabrina Wasser auf. Lucas und Leonie schälen Möhren und Kartoffeln, Robin schneidet Brokkoli.

Eine Frau und ein Junge im Teenageralter in der Küche. Im Vordergrund sind frische Kräuter und Salat zu sehen. Die Frau hält einen Säugling im Arm. Sie und der Junge bereiten ein Essen zu.

© Marina Weigl

Gesunde Ernährung für die ganze Familie als Teamwork: Sabrina rührt die Mehlschwitze an, während Robin das Dressing für den Salat zubereitet.

Gesunde Ernährung: Wer selber kocht, isst gesünder

Habt ihr denn alle ein Lieblingsessen? Und könnt ihr das vielleicht sogar kochen?

Leonie: Ich liebe Kartoffeln mit Zaziki. Da habe ich viel mit Naturjoghurt und verschiedenen Gewürzen rumprobiert. Mit Ingwer mag ich ihn am liebsten. Dazu essen wir frische Paprika, Salatgurken und Möhren. Wenn wir das machen, gucken Mama und Papa auch nicht schief, wenn’s zum Fernsehen Chips gibt (lacht).

Sabrina: Ja, diese Regel funktioniert bei uns gut: Wer genug Gesundes isst, darf auch mit weniger Gesundem kombinieren.

Hannah: Sophia und ich machen gern Rührei und Spiegelei. Das legen wir dann auf Toast, mit Tomatenscheiben und Butterkäse. Oder Guacamole, also Avocado-Mix mit Tomaten, Tomatengewürz und Pfeffer. Das gibt’s mit Salat immer mal zum Abendessen.

Robin: Und ich kann Nudeln kochen und streue mir Reibekäse darüber. Hannah und ich backen am Wochenende auch oft Kuchen.

Sabrina: Die beiden probieren Neues auf der Basis von Online-Rezepten aus. Ich habe vorgeschlagen, dass wir mal nur die Hälfte der vorgegebenen 200 Gramm Zucker verwenden. Ergebnis: Schmeckt genauso lecker!

Brokkoli und Kartoffeln sind mittlerweile zum Überbacken im Ofen. Robin macht die Soße für den Möhrensalat, Lucas und Hannah decken den Tisch. Der dreijährige Noah nutzt das Gewusel, um die Tür vom Tiefkühlschrank zu öffnen. Außerhalb seiner Reichweite liegt hier das Eis. Hannah führt ihn weg und schließt die Tür.

„Statt zuckerreichem Fruchtjoghurt gibt’s Naturjoghurt mit Obst. Schmeckt sogar besser!“

Sabrina Müller
Hausfrau und Mutter

Wie sieht euer perfektes Frühstück aus?

Leonie: Alle machen sich, was sie gern mögen. Müsli oder Brot. Ich esse am liebsten Müsli und schnipple mir Obst rein – Apfel, Banane und was es in der Jahreszeit gibt. Im Sommer esse ich gern Erdbeeren, Kirschen und Johannisbeeren.

Sophia: Hannah und ich machen uns auch Pausenmahlzeiten für die Schule, meistens Vollkornbrot mit Käse und Gurke. Dazu Banane.

Sabrina - Unser Bananenkonsum ist hier das ganze Jahr hoch. Und für die Kleinen verzichte ich komplett auf Gläschen oder gesüßte Quetschbeutel, sondern bereite den Brei selbst zu. Hauptbestandteil sind Hafer- und Vollkornflocken plus verschiedene Obstsorten.

Lucas: Bei den Veggies pürierst du ja auch kleine Mengen Leinsamen oder Sonnenblumenkerne mit hinein. Die Kleinen schmecken sie nicht, erhalten so aber gesunde Ballaststoffe und Omega-3-Fettsäuren.

Nun sitzen alle am Tisch, essen den Auflauf, unterhalten sich. Als die Teller leer und abgedeckt sind, gibt’s Obst und Eis am Stiel – eine Ausnahme am Wochenende.

Passende Artikel zum Thema

Wie schmeckt das Mittagessen in der Schule?

Hannah: Bei uns gar nicht! Ich esse immer zu Hause.

Sabrina: Ja, schade. Wir haben es mit dem Schulessen eine Weile versucht. Aber dann kommen Leonie und Robin hier immer hungrig an und essen noch mal. Und die vier Kleinen ja sowieso.

Lucas: Sabrina bekommt das mit dem Essen super hin, und die Kinder lieben es.

„Viele Menschen glauben, dass frisch zu kochen teuer ist. Das stimmt nicht.“

Lucas Müller
Angestellter in der Industrie

Als Familie nachhaltig ernähren und Verpackungsmüll einsparen

Ihr habt ja gesagt, dass ihr auch versucht, nachhaltig zu leben. Funktioniert das?

Sabrina: Nicht so gut, wie wir es gern hätten. Das Leben mit sechs Kindern ist sehr teuer, deshalb planen wir den Einkauf gut. Ich kaufe viele Lebensmittel beim Discounter, da ist leider viel in Plastik verpackt. Wenn möglich, kaufe ich Bio-Qualität. Aber Markt oder Unverpacktladen sind für uns bei nur einem Verdienst unerschwinglich.

Lucas: Viele Menschen denken, dass frisch, regional und saisonal zu kochen teurer ist als Fertiggerichte. Aber das stimmt nicht, wenn man gut plant. Wir verputzen hier als Snacks und im Salat bis zu zehn Salatgurken pro Woche. Wenn sie viel kosten, steigen wir zwischendurch auf Möhren um. Die mögen auch alle.

Fachlich geprüft
Fachlich geprüft

Die Inhalte unseres Magazins werden von Fachexpertinnen und Fachexperten überprüft und sind auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft.


Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?