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Volle Möhre: So gesund sind Karotten

Veröffentlicht am:09.02.2023

4 Minuten Lesedauer

Die Karotte ist ein wahrer Alleskönner und wird in der Küche mittlerweile vielseitig eingesetzt: in Salaten und Aufläufen, als Beilage, Gemüsesnack, Kuchen oder Saft. Doch wie gesund ist das vermeintliche Supergemüse wirklich?

Junges Mädchen hat gesunde Karotten aus dem Garten geerntet.

© iStock / ClarkandCompany

Wie gesund sind Karotten?

Karotten punkten neben ihrem niedrigen Kaloriengehalt von 25 Kilokalorien pro 100 Gramm mit ihrem hohen Anteil an Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen. Gesundheitlich betrachtet sind aber vor allem die in der Karotte enthaltenen Carotinoide von großer Bedeutung. Carotinoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die im Körper in Vitamin A umgewandelt werden. Sie wirken krebshemmend, antioxidativ und haben eine positive Wirkung auf das Immunsystem. Außerdem sind es die Carotinoide, die der Karotte ihre Farbe verleihen. Daher gilt: Je kräftiger das Orange der Möhre, desto höher der Gehalt an der Vitamin-A-Vorstufe Beta-Carotin.

Ihren süßlichen Geschmack verdankt die Karotte ihrem hohen Zuckergehalt – dieser kann bei jungen Karotten bis zu sechs Prozent erreichen.

Mythos oder Wahrheit?

Den Satz „Karotten sind gut für die Augen“ kennen viele bereits aus der Kindheit. Was ist dran?

Tatsächlich hat Vitamin A einen positiven Einfluss auf den Erhalt unserer Sehkraft. Ist die Versorgung mit Vitaminen unzureichend, kann es zu Mangelerscheinungen kommen, die wiederum beispielsweise Sehstörungen verursachen können, denn: Wie der gesamte Körper sind auch unsere Augen auf Vitamine und Spurenelemente angewiesen. Bei einer ausgewogenen Ernährung, tritt kein Vitaminmangel auf – und somit auch kein Mangel an Vitamin A. Jedoch kann auch ein noch so hoher Karottenkonsum keine vorhandenen Sehschwächen verbessern.

In Form von Rohkost sind Karotten auch für die Zahngesundheit von Vorteil: Zum einen fördert das gründliche Kauen der rohen Möhre die Speichelbildung. Dadurch wird das Karies verursachende Bakterium Streptococcus mutans leichter neutralisiert. Außerdem werden beim Kauen das Zahnfleisch massiert, die Durchblutung angeregt und die Zahnzwischenräume gereinigt.

Der vor allem in Spät- und Dauerkarotten enthaltene Ballaststoff Pektin kann zudem im Darm aufquellen und die Verdauung fördern.

Nährwerte und Vitamine: Das steckt in der Karotte

Nährstoffje 100 g (roh und verzehrbar)
Energie25 kcal
Fett0,2 g
Protein1 g
Ballaststoffe3,6 g
Kohlenhydrate4,8 g
Eisen0,4 mg
Magnesium17 mg
Kalzium41 mg
Kalium320 mg
Baby isst eine geschälte Karotte.

© iStock / encrier

Babys und Kleinkinder mögen Karotten in der Regel sehr gerne, da sie einen leicht süßen Geschmack mit sich bringen.
Vitaminje 100 g (roh und verzehrbar)
Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A)8,5 mg
Vitamin C7 mg
Vitamin A1,7 mg
Niacin0,6 mg
Vitamin E0,5 mg
Vitamin B60,3 mg
Vitamin B10,07 mg
Vitamin B20,05 mg
Folsäure26 µg

Roh, gekocht oder als Saft: In welcher Form sind Mohrrüben besonders gesund?

Der menschliche Organismus kann Beta-Carotin am besten aufnehmen, wenn die Zellwände der Möhre aufgebrochen werden und die Vitamin A-Vorstufe dadurch freigesetzt wird. Das passiert beim Garen, Blanchieren und Kochen, aber auch durch Raspeln oder Auspressen der Karotte, wie beispielsweise beim Zubereiten von Smoothies. Außerdem ist Beta-Carotin fettlöslich. Daher bietet es sich an, Möhren entweder mit fetthaltigen Lebensmitteln wie Nüssen zu verzehren, oder sie mit etwas pflanzlichem Öl zuzubereiten. Aus rohen Möhren kann Beta-Carotin hingegen deutlich schlechter aufgenommen werden.

Viele gute Inhaltsstoffe und Vitamine liegen bei Karotten direkt unter der Schale, weshalb sie am besten ungeschält verzehrt werden. Es reicht, wenn Sie das Gemüse sorgfältig waschen oder abbürsten. Das gilt jedoch nicht für Spätmöhren oder ältere Karotten: Diese sollten Sie mit einem Messer schaben oder dem Sparschäler schälen.

Aus Karotten lassen sich verschiedenste leckere und gesunde Speisen zubereiten – sei es in Form von Suppen, kreativen Beilagen oder eigenständigen Gerichten. Und auch das Möhrengrün muss nicht in der Tonne landen, sondern kann beispielsweise zu einem geschmackvollen Pesto verarbeitet werden.

Vorsicht bei Allergien

Auch in gekochtem Zustand können Karotten allergische Reaktionen verursachen.

Viele Allergene aus Nahrungsmitteln werden durch hohe Temperaturen zerstört. Das trifft jedoch offenbar nicht auf die Karotte zu: Zwar wird das in der Möhre enthaltene Allergen „Dau c 1“, das aus mehreren Eiweißen besteht, durch die Hitze vorübergehend deaktiviert. Allerdings kann es bei der Abkühlung wieder seine ursprüngliche Struktur annehmen. Das heißt, die in den Karotten vorhandenen Eiweißstrukturen werden durch die Erhitzung nicht vollständig zerstört und können eine allergische Reaktion auslösen, wenn auch zum Teil in abgeschwächter Form.

Für wen sind Mohrrüben besonders gesund?

Karotten können dabei helfen, Erkältungen vorzubeugen und gesund zu bleiben. Die enthaltenen Vitamine stärken das Abwehrsystem und unterstützen ein gesundes Wachstum. Das ist gerade bei Kindern und Jugendlichen von Vorteil, die in Kindergarten, Tagesstätten und Schulen besonders vielen Erkältungsviren ausgesetzt sind. Auch in der Ernährung von Babys und Kleinkindern bieten sich Karotten an, nicht zuletzt aufgrund ihres süßen Geschmacks.

Bei stillenden Müttern kann der Verzehr von Karotten den Beta-Carotin- sowie den Vitamin-A-Spiegel in der Muttermilch verbessern – und ebenso die zukünftige Akzeptanz von Karotten durch das Kind: Eine Studie zeigte, dass Kinder, die durch die Muttermilch an den Karottengeschmack gewöhnt wurden, später Karottenbrei gegenüber geschmacksneutralem Brei bevorzugten. Bei übermäßigem Karottenverzehr durch die Mutter kann es zu einer gelblichen Verfärbung der Haut des Säuglings kommen, die jedoch harmlos und vorübergehend ist.

Karotten anbauen und lagern

Wer im Garten oder auf dem Balkon ausreichend Platz hat, kann Karotten in der Regel ohne Probleme fast das ganze Jahr über selber anbauen. Achten Sie darauf, dass das Gemüse gerade im Sommer nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist und gleichmäßig gegossen wird. Von Vorteil ist außerdem, wenn das Beet regelmäßig gehackt und Kompost zur Düngung des Bodens eingesetzt wird. Die sogenannte Regrow-Methode, die beispielsweise bei Frühlingszwiebeln gerne angewendet wird, funktioniert bei Karotten nicht. Das heißt: Ein abgeschnittener Karottenstrunk wird keine neue Möhre bilden.

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Geerntete Karotten bevorzugen es kühl und dunkel und werden daher am besten im Kühlschrank aufbewahrt. Dort halten Bundkarotten circa eine Woche – wenn sie ungewaschen sind und das Grün entfernt wird. Dieses entzieht dem Gemüse Flüssigkeit. Sogenannte Waschkarotten, die bereits ohne Möhrengrün verkauft werden, halten sich im Gemüsefach sogar bis zu vier Wochen, späte Herbstkarotten monatelang. Alternativ können Sie das Wurzelgemüse auch traditionell im trockenen Sand im Steinguttopf, vor Licht geschützt im trockenen Keller lagern. Blanchiert und geschnitten lassen sich Mohrrüben außerdem gut einfrieren.

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