Mehr Gesundheitskompetenz in der Eingliederungshilfe und Pflege: EwiKo

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EwiKo: Das wissenschaftlich fundierte und bedarfsorientierte Programm zur Entwicklung der Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung.
Inhaltsübersicht

Was ist das Programm EwiKo?

Vom wissenschaftlichen Projekt zum wissenschaftlich fundierten und bedarfsorientierten Programm: „EwiKo“ steht für „Entwicklung der Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung“. Dabei handelte es sich um ein wissenschaftliches Forschungsprojekt der Hochschule Fulda und AOK PLUS, das von Januar 2020 bis Juni 2023 mit ausgewählten Einrichtungen der Gesundheitsversorgung bedarfsbezogen durchgeführt wurde.

Ziel des Forschungsprojekts war es, eine ganzheitliche wissenschaftlich fundierte Materialsammlung und ein bedarfsorientiertes Programm zu entwickeln, um die Gesundheitskompetenz in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung zu erfassen, Bedarfe aufzudecken und zu fördern. Das Angebot richtet sich an

  • Krankenhäuser,
  • Einrichtung der stationären (Alten-)Pflege
  • und der Eingliederungshilfe im Bereich Wohnen und Arbeiten

Während der Umsetzungs- und Pilotphase wurde mit ausgewählten Piloteinrichtungen der Gesundheitsversorgung in Sachsen und Thüringen zusammengearbeitet, um sie auf dem Weg zu einer gesundheitskompetenten Einrichtung zu begleiten. Das Projektteam der Hochschule Fulda hat das Programm evaluiert. „EwiKo“ ist wissenschaftlich fundiert und bedarfsorientiert. 
An der Durchführung des Programms können sich folgende Personengruppen beteiligen:

  • Leitungspersonal
  • Fachpersonal, zum Beispiel Mitarbeitende aus dem Bereich Qualitätsmanagement, Gesundheitsförderung, Personalentwicklung/-vertretung, Medizin, Pflege, Therapie und/oder Gebäudetechnik
  • Patient*innen, Bewohner*innen bzw. Klient*innen der Einrichtungen der Gesundheitsversorgung
  • Angehörige

Gute Gründe alle mitzunehmen

Individuelle Gesundheitskompetenz

Die individuelle Gesundheitskompetenz beschreibt das Wissen, die Motivation und die Fähigkeit von Personen, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden. 

Gesundheitskompetenz bedeutet somit, verlässlich informiert entscheiden können. Als gesundheitskompetent gelten Patient*innen, Bewohner*innen bzw. Klient*innen oder Fachpersonal dann, wenn sie in der Lage sind, verlässliche Gesundheitsinformationen und Angebote zu finden, den Nutzen und mögliche Risiken von entsprechenden Informationen, Dienstleistungen und Materialien verstehen und bewerten und bei Gesundheitsentscheidungen berücksichtigen können. 
Wie gut die Gesundheitskompetenz einer Person ist, hängt nicht nur von persönlichen Faktoren ab, sondern in hohem Maße auch von Rahmenbedingungen sowie den Fähigkeiten und Fertigkeiten in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung. Hierzu zählt zum Beispiel die Verfügbarkeit von Informationen oder von geschultem Fachpersonal, das auf die Bedarfe der Patient*innen, Bewohner*innen bzw. Klient*innen eingehen kann. 

Organisationale Gesundheitskompetenz

Einrichtungen gelten dann als gesundheitskompetent, wenn sie:

  • das Fachpersonal für die gesundheitskompetente Kommunikation mit den Klient*innen und Angehörigen qualifizieren,
  • einen einfachen Zugang zu leicht verständlichen Gesundheitsinformationen bieten,
  • gesundheitskompetent kommunizieren oder
  • beim Zurechtfinden zur und innerhalb der Einrichtung sowie im Gesundheitssystem unterstützen.

Um diese Rahmenbedingungen in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung gesundheitskompetent ausgestalten zu können, sind Einrichtungen dazu aufgefordert, ihre Mitarbeitenden, Patient*innen, Bewohner*innen bzw. Klient*innen und deren Angehörigen im Umgang mit Gesundheitsinformationen, in der gesundheitskompetenten Kommunikation und bei gesundheitsrelevanten Fragestellungen sowie durch leicht auffindbare und verständliche Informationsmaterialien zur Gesundheit zu unterstützen. Die acht Handlungsfelder der organisationalen Gesundheitskompetenz bieten neben dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM), der Qualitätssicherung und dem Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen einen ganzheitlichen Ansatz, um die Gesundheitskompetenz bei Leitungspersonen und Mitarbeitenden zu stärken.

Die Toolboxen von EwiKo

Die Toolbox stellt Informationen zum Konzept der Gesundheitskompetenz, Handlungsanleitungen zur Entwicklung der Gesundheitskompetenz in einzelnen Handlungsfeldern der organisationalen Gesundheitskompetenz und Checklisten bereit. Diese Materialien sollen Sie dabei unterstützen, den Grundstein zur Entwicklung der Gesundheitskompetenz in Ihrer Einrichtung zu legen.

 

Die Tool-Datenbank

Die Tool-Datenbank stellt eine Übersicht über Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz pro Handlungsfeld der organisationalen Gesundheitskompetenz zur Verfügung (mit Filterfunktion).

Die Selbstchecks

Der Selbstcheck dient dazu, das Ausmaß der organisationalen Gesundheitskompetenz in Ihrer Einrichtung zu erfassen und Bedarfe zur Verbesserung aufzudecken. Die Selbstchecks unterstützen Sie dabei, einrichtungsspezifische Bedarfe in den einzelnen Handlungsfeldern der Gesundheitskompetenz zu erfassen.

Die Praxiskeitfäden

Die Praxisleitfäden bieten Ihnen und Ihrer Einrichtung für jedes Handlungsfeld der organisationalen Gesundheitskompetenz eine Praxis-Anleitung mit Fallbeispielen, Vorlagen, Checklisten und Handzetteln zur Umsetzung von Tools.

Die Vorteile von EwiKo auf einen Blick

  • Gesundheitskompetente Einrichtungen schaffen einen ganzheitlichen und auf die zentralen Nutzer*innengruppen (z. B. für Patient*innen, Bewohner*innen bzw. Klient*innen und Angehörige) abgestimmten Versorgungsansatz.
  • Gesundheitskompetente Einrichtungen bilden Mitarbeitende aus und fort, indem sie die individuellen Bedürfnisse und Bedarfe der Patient*innen, Bewohner*innen bzw. Klient*innen bei Gesundheitsentscheidungen berücksichtigen und unterstützen.
  • Gesundheitskompetenten Einrichtungen berücksichtigen und fördern die Gesundheitskompetenz ihrer Mitarbeitenden und tragen dadurch zu einer höheren Leistungsfähigkeit, einem erhöhten Engagement und einer höheren Bindung bei Mitarbeitenden sowie eine Reduktion von Fehlzeiten bei.
  • Gesundheitskompetente Einrichtungen ermöglichen einen auf die Patient*innen, Bewohner*innen bzw. Klient*innen abgestimmten und erleichterten Zugang zu angemessenen und evidenzbasierten Gesundheitsinformationen und Beratungsangeboten.
  • Gesundheitskompetente Einrichtungen ermöglichen den Patient*innen, Bewohner*innen bzw. Klient*innen entsprechend ihrer individuellen Voraussetzungen größtmögliche Teilhabe an Versorgungsprozessen und -entscheidungen. Gesundheitskompetente Einrichtungen tragen dadurch zum Selbstmanagement und Empowerment von Patient*innen, Bewohner*innen bzw. Klient*innen sowie zur Steigerung ihres Wohlbefindens bei.
  • Gesundheitskompetente Einrichtungen weisen eine geringere Anzahl von Klagen aufgrund von Behandlungsfehlern auf.
  • Durch die gesundheitskompetente Kommunikation und Beziehung zwischen Patient*innen, Bewohner*innen bzw. Klient*innen und medizinischem, pflegerischem und therapeutischem Personal kann die Versorgungsqualität und -zufriedenheit sowie Patient*innen/Bewohner*innen/Klient*innen-Zentrierung verbessert werden.
Ihr Ansprechpartner bei der AOK PLUS
Zum Thema Betriebliche Gesundheit

Welche Angebote stehen den Einrichtungen der Gesundheitsversorgung zukünftig zur Verfügung?

Gemeinsam mit den ausgewählten Piloteinrichtungen entwickelt und erprobt das Team der Hochschule Fulda einen anwenderfreundlichen digitalen „Werkzeugkoffer“ (Toolbox), um die Gesundheitskompetenz in den Einrichtungen zu stärken. Zur Toolbox gehören Handreichungen, unterstützende Checklisten, Praxisleitfäden und ausgewählte Tools für die Umsetzung. Informationen zum EwiKo-Projekt und den entwickelten Materialien werden regelmäßig auf der Website veröffentlicht.

EwiKo
Gesundheitskompetenz in der Pflegebranche

Das Projekt bietet eine anwenderfreundliche Toolbox für die Unterstützung von Beschäftigten in der Gesundheitsbranche.

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