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Was macht Brunnenkresse so gesund?

Veröffentlicht am:04.07.2023

4 Minuten Lesedauer

Brunnenkresse ist ein vitaminreiches grünes Blattgemüse mit zahlreichen gesundheitsförderlichen Eigenschaften, das Sie gut selbst anbauen können. Worauf kommt es bei Anbau und Ernte an? Und für welche Rezepte lässt sich Brunnenkresse gut verwenden?

Frische Brunnenkresse auf einem runden Holzbrett.

© iStock / bhofack2

Was ist Brunnenkresse?

Die Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale), auch Brunnenkresse oder Wasserkresse genannt, gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse, zu denen auch alle Kohlarten, wie Kohlrabi oder Brokkoli zählen. Brunnenkresse liebt es feucht und wächst daher in der Nähe von Wasser. Typisch für das sogenannte Wasserblattgemüse sind die runden, dunkelgrünen und fleischigen Blätter sowie die weißen Blüten. Blätter und Stängel sind essbar, schmecken pfeffrig-scharf – ein bisschen wie Senf, sodass Brunnenkresse als Pfefferersatz verwendet werden kann. Verantwortlich für den Geschmack sind verschiedene Moleküle der Substanzklasse Glukosinolate, die alternativ als Senfölglycoside bezeichnet werden. So ist sie als Zutat in Suppen und Salaten beliebt oder gibt grünen Smoothies den extra Schärfekick.

Achtung: Vom Erscheinungsbild her ist Brunnenkresse leicht mit dem Bitteren Schaumkraut zu verwechseln. Genau wie die Brunnenkresse wächst es am Wasser oder auf sumpfigem Boden. Es ist essbar, schmeckt aber sehr viel bitterer als Brunnenkresse.

Wie gesund ist Brunnenkresse?

Brunnenkresse ist gesund, weil sie eine besonders hohe Nährstoffdichte hat. Das bedeutet, dass im Verhältnis zum Energiegehalt viele wertvolle Inhaltsstoffe in ihr stecken. Sie enthält gerade einmal 20 Kilokalorien pro 100 Gramm, was etwa einer großen Schüssel voll entspricht. Brunnenkresse sollte aber nicht in großen Mengen verzehrt werden, da die Senfölglycoside Blasen-, Nieren- und Magenreizungen hervorrufen können. Je nach Verträglichkeit liegt die Empfehlung bei etwa 20 bis 60 Gramm Kresse bei drei Mahlzeiten am Tag. Als Beilage wird Brunnenkresse normalerweise gut vertragen. Es ist jedoch besser, sicherheitshalber keine große Schüssel als Salat zu verspeisen.

Brunnenkresse ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen

Brunnenkresse enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Dazu gehören die Vitamine A, K, E, C und B9 (Folsäure)sowie die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium, Phosphor, Kalium, Eisen, Zink und Natrium. Die in der Brunnenkresse enthaltenen Antioxidantien neutralisieren im Körper sogenannte freie Radikale, die als natürliche Stoffwechselprodukte im Körper gebildet werden. Äußere Einflüsse wie Umweltgifte erhöhen die Anzahl freier Radikale zusätzlich – ebenso wie ein unsachgemäßes Erhitzen von Fett und Normalkost mit hohem Fettanteil. Unter den sekundären Pflanzenstoffen in der Brunnenkresse sind einige besonders wirksame Radikalfänger:

  • Lutein
  • Beta-Carotin
  • Quercetin
  • Zeaxanthin

Brunnenkresse: alte Medizin gegen Skorbut

Viele Seefahrer litten im Mittelalter unter Symptomen, die durch Vitamin-C-Mangel ausgelöst wurden, etwa Probleme mit den Zähnen und dem Zahnfleisch, Erschöpfung und häufigen Infekten – unter dem Namen Skorbut ist dieses Krankheitsbild bekannt geworden. An Land gab es dagegen in den Wintermonaten ein gutes Mittel: Brunnenkresse. Nach der vitaminarmen Winterernährung war sie einer der ersten Vitamin-C-Lieferanten im Frühjahr.

Gesunde Brunnenkresse in einem Salat mit Tomate und Avocado.

© iStock / haoliang

Der scharf-würzige Geschmack frischer Brunnenkresse macht sich großartig in einem bunten Salat. Obendrein liefert Brunnenkresse Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe.

Brunnenkresse im Einsatz gegen Krankheiten

Brunnenkresse wird seit vielen Jahrhunderten in der traditionellen Medizin auf der ganzen Welt eingesetzt. Allerdings ist die Wirksamkeit bei vielen Anwendungsgebieten (zum Beispiel hohe Blutfettwerte, Bluthochdruck oder Asthma) wissenschaftlich nicht belegt.

Forschende haben jedoch herausgefunden, dass eine Vielzahl wirksamer Pflanzenstoffe in den Blättern der Brunnenkresse enthalten ist. Diese sollen laut Zellkultur- und einigen klinischen Studien nicht nur antioxidativ, sondern auch antibakteriell, krebshemmend, entzündungshemmend, herzschützend und leberschützend sein. So auch die geschmacksgebenden Glukosinolate, von denen Brunnenkresse pro 100 Gramm etwa 50 bis 300 Milligramm enthält. Verschiedene Studien deuten beispielsweise darauf hin, dass ein hoher Verzehr von glukosinolatreichen Kreuzblütlern das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen senkt. Weitere Forschung ist jedoch noch nötig.

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Brunnenkresse anbauen und ernten

In Deutschland ist die Brunnenkresse in Supermärkten eher selten zu finden. Nur ab und zu kann man sie auf Wochenmärkten oder in gut sortierten Obst- und Gemüseläden kaufen. Daher lohnt sich möglicherweise der eigene Anbau von Brunnenkresse im Garten oder auf dem Balkon. Samen für die Echte Brunnenkresse gibt es im Gartenmarkt oder bei Samenhändlern.

Die Brunnenkresse liebt es feucht bis nass. Wer Brunnenkresse anbauen möchte, setzt die Samen auf feuchte Erde und lässt sie keimen. Die Stecklinge können im Topf bleiben und müssen stets feucht gehalten werden. Am besten gelingt dies mit einem Übertopf, gefüllt mit Wasser. Die Brunnenkresse kann so auch auf kleinen Balkonen im Halbschatten gut gedeihen. Wer einen Gartenteich oder gar ein fließendes Gewässer in seinem Garten hat, kann reichere Erträge als im Topf erzielen. Denn die Brunnenkresse liebt frisches, nährstoffreiches Wasser Brunnenkresse können Sie auch wunderbar in einem selbstgemachten Sprossenglas hochziehen.

Brunnenkresse ist zwischen März und Mai reif und sollte vor der Blüte geerntet werden. Wer das Kraut wild sammelt, sollte darauf achten, dass in der Nähe keine Viehtränken oder Viehweiden stehen. Dort befinden sich häufig die Larven des Leberegels. Dieser Parasit gehört zu den Saugwürmern und kann beim Menschen Fieber und Bauchschmerzen sowie in seltenen Fällen eine Entzündung der Gallengänge auslösen.

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Smoothie-Rezept mit Brunnenkresse

Die Blätter der Brunnenkresse geben verschiedenen Speisen das gewisse Extra. Besonders gut kommt ihr scharfer, senfähnlicher Geschmack in Suppen, Salaten, Kräuterquark, Dressings und Marinaden zur Geltung. Ein besonderes Highlight ist Brunnenkresse in selbst gemachten Smoothies.

Zutaten

4 Portionen
  • 100gBrunnenkresse
  • 200gSalatgurke
  • 2reife Bananen
  • 1StückIngwer (1–2 cm groß)
  • 4EsslöffelZitronensaft
  • 200mlOrangensaft
  • 300mlTrinkmolke oder Pflanzendrink
  • 1EsslöffelHonig (kann bei sehr reifen Bananen weggelassen werden)

Zubereitung

  1. Brunnenkresse sorgfältig waschen und verlesen. Ein paar Blättchen zum Garnieren beiseitelegen.

  2. Gurke waschen und in kleine Würfel schneiden. Die Banane schälen und in Scheiben schneiden. Den Ingwer waschen und auf einer Küchenreibe fein reiben.

  3. Alles zusammen mit Zitronensaft, Orangensaft und der Trinkmolke beziehungsweise Pflanzendrink und dem Honig in einen Mixer geben und sämig mixen. Alternativ gelingt der Smoothie auch in einem hohen Rührgefäß und einem Stabmixer. Dazu die Molke oder den Pflanzendrink erst nach dem Pürieren hinzufügen und nochmals kurz aufmixen.

  4. Mit der übrigen Brunnenkresse garnieren und servieren.

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