Mobilität im Unternehmen: CO2-Fußabdruck reduzieren und Gesundheit fördern

Mobilität ist essentiell, für Menschen wie Unternehmen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich umweltverträglich und gleichzeitlich gesundheitsfördernd zu bewegen, von, zur und bei der Arbeit.

Deutschland auf dem Weg zur Arbeit

60 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten pendeln von ihrem Wohnort zum Arbeitsort. Das sind über 20 Millionen Menschen. Dabei ist der Arbeitsweg im Schnitt 17,2 Kilometer lang. Bei Arbeitswegen unter 5 Kilometer geht rund ein Viertel zu Fuß, ein Viertel fährt Rad, 11 Prozent nutzen Bus und Bahn, aber 36 Prozent fahren mit dem Auto zur Arbeit. Bei Wegen von 5 bis 10 Kilometer erhöht sich der Autofahreranteil auf 64 Prozent. Ein Fünftel der Pendler legt mehr als 30 Kilometer zurück. Und das läuft nicht immer gut: 43 Stunden standen Pendler 2024 im Schnitt im Stau, mehr als eine komplette Arbeitswoche.

Tipps für gesunde und nachhaltige Wege zur Arbeit

Grund genug, über alternative Wege zur Arbeit und zurück nachzudenken.  

Umsteigen aufs Rad: Je nach Streckenlänge und Radwegeausbau können Fahrrad oder E-Bike gute Alternativen für den Weg zur Arbeit sein. Das schont nicht nur die Umwelt. Radeln beugt Krankheiten vor, schont die Knie und stärkt sogar die geistige Gesundheit, weil die körperliche Anstrengung die Ausschüttung von Endorphinen und Serotonin fördert. 

Öffentliche Verkehrsmittel statt Auto: Längere Strecken oder schlechtes Wetter machen öffentliche Verkehrsmittel zu geeigneten Alternativen. Und da Beschäftigte den Weg zu Bahn und Bus meist zu Fuß zurücklegen, kommt die zusätzliche Bewegung der Gesundheit zugute. 

Zu Hause bleiben: Homeoffice fördert, wo es möglich und sinnvoll ist, ebenfalls die CO2-Bilanz, wenn der Weg zur Arbeit ganz oder in Teilen entfällt. Um dennoch in Bewegung zu bleiben, sollten Beschäftigte im Homeoffice regelmäßige gesundheitsförderliche aktive Pausen einplanen.

Kreativ werden: Mitarbeitende können motiviert werden, den Weg zur und von der Arbeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, zu Gehen oder Joggen oder ein Klapprad zu nutzen – oder alles nacheinander. Auch (E-)Roller können eine Alternative zum Auto sein. Spornen Sie ihr Team doch mit einer Challenge an: Wer die meisten Kilometer nachhaltig zurücklegt, gewinnt. Alternativ kann auch eine Schritte-Challenge im Team Beine machen. Unterstützen Sie Ihr Team dabei, gesunde Gewohnheiten zu etablieren, zum Beispiel bei der aktuellen 66-Schritte-Challenge.

Ökologischen Fußabdruck verkleinern und Spartipps

Arbeitgeber können über ein Jobrad, die Förderung von Fahrgemeinschaften oder einen E-Dienstwagen Mitarbeitenden attraktive Angebote machen, die nicht nur nachhaltig sind, sondern auch Geld einsparen. Beim Jobrad profitieren Beschäftigte, der Umstieg auf Elektromobilität macht langfristig auch die Dienstwagenfahrten preiswerter. Die Förderung von Fahrgemeinschaften reduziert nicht nur Kosten und Emissionen, sondern stärkt auch den Zusammenhalt im Team: 

  • Jobrad, E-Bikes oder Lastenräder können steuerlich gefördert oder sogar als Dienstfahrzeuge gestellt werden.
  • Für Bus und Bahn kann der Arbeitgeber Jobtickets anbieten, die Anreiz bieten, auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen.
  • Unternehmen können Fahrgemeinschaften fördern, indem sie eine digitale Mitfahrplattform bereitstellen, Anreize wie bevorzugte Parkplätze oder Prämien anbieten und flexible Arbeitszeiten unterstützen.

Infrastruktur fördern

Je besser die praktische Anwendung, desto größer die Akzeptanz. Arbeitgeber können mit moderner Infrastruktur einiges bewirken. Schaffen Sie zum Beispiel direkt neben dem Firmeneingang einen sicheren und wettergeschützten Platz für das Abstellen von Fahrrädern. Ob als Service für Kunden, Mitarbeitende oder alle: Mit Lademöglichkeiten auf dem Firmengelände für E-Bikes, -Roller und -Autos zum Unternehmenspreis punkten Sie als großzügiger Arbeitgeber. 

Sportler unterstützen

Schon mit kleinen Maßnahmen können Sie Ihren Mitarbeitenden den Weg zu einem aktiveren und gesünderen Arbeitsalltag erleichtern. Zum Beispiel bieten Umkleidemöglichkeiten, Duschen und Spinde eine praktische Unterstützung. Auch ein Trockenraum für nasse Kleidung oder Handtücher kann eine wertvolle Ergänzung sein.

Um die besten Lösungen zu finden, ist es hilfreich, Ihre Mitarbeitenden direkt zu fragen, was sie sich wünschen und benötigen. So können Sie mögliche Hindernisse beim Nutzen von Bus, Bahn, Fahrrad oder Fahrgemeinschaften erkennen und gemeinsam passende Angebote entwickeln.

Tipps für nachhaltigere und effizientere Geschäftsreisen

Viele Geschäftsreisen sind verzichtbar. Videokonferenzen führen oft schneller und preiswerter zu guten Ergebnissen, als sich zu treffen. Und falls eine Geschäftsreise doch sein mussansteht, ist eine Verbindung mit der Bahn innerhalb Deutschlands und oft auch noch darüber hinaus eine schnelle und die umweltverträglichere Lösung. Unternehmen können beispielsweise das Vermeiden von Flugreisen in eine Betriebsvereinbarung zu Dienstreisen aufnehmen.

Warum nicht eine Seite im Intranet einrichten, die es den Mitarbeitenden erleichtert, sich zu Fahrgemeinschaften zusammenzuschließen? Das bietet sich für Dienstreisen, aber genauso für die täglichen Wege zur Arbeit an.

Die Fahrten mit dem Dienstwagen einzuschränken, bringt einen weiteren Vorteil: Der eigene Fuhrpark schrumpft und auch das spart Geld – zum Beispiel für ergonomische Arbeitsplätze, BGF-Workshops oder die Förderung von E-Mobilität.

Stand

Erstellt am: 20.08.2025

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