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So erkennen Sie eine akute Bronchitis

Veröffentlicht am:08.05.2023

3 Minuten Lesedauer

Husten, zäher Schleim, Schmerzen in der Brust: Bei einer akuten Bronchitis sind die unteren Atemwege entzündet – eine typische Erkrankung, die im Herbst und Winter viele Menschen plagt. Was dagegen hilft und was das Abhusten erleichtert.

Eine Frau mit einer akuten Bronchitis liegt auf dem Sofa und hustet.

© iStock / m-gucci

Was ist eine akute Bronchitis?

Unter einer akuten Bronchitis versteht man eine plötzlich auftretende (akute) Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien. Sie gehört zu den häufigsten Atemwegserkrankungen überhaupt. Besonders in den Wintermonaten steigt die Zahl der Erkrankten an: Pro Woche kommen dann rund 160 Fälle auf 100.000 Einwohner und Einwohnerinnen. Eine Bronchitis wird oft von Erkältungsviren verursacht und tritt begleitend zu oder nach einer Erkältung auf.

Die akute Bronchitis dauert im Durchschnitt etwa zwei Wochen. Sie heilt normalerweise ohne Einsatz von Medikamenten aus und Komplikationen treten selten auf. Betroffene brauchen allerdings Geduld und Ruhe, um den Husten wieder loszuwerden, der auch mal mehrere Wochen bestehen bleiben kann.

Grafik über den Aufbau der oberen und unteren Atemwege
Die Bronchien gehören zu den unteren Atemwegen.

An welchen Symptomen lässt sich eine akute Bronchitis erkennen?

Das typische Anzeichen einer beginnenden akuten Bronchitis ist trockener, hartnäckiger Husten. Im weiteren Verlauf der Krankheit bildet sich zähflüssiger Schleim, der sich aus den Atemwegen löst. Diesen Husten mit Auswurf nennt man auch produktiven Husten. Die Farbe des abgehusteten Sekrets entwickelt sich im Verlauf der Krankheit meist von klar zu weißlich gelblich. Weitere Symptome einer Bronchitis sind:

  • Halskratzen und Heiserkeit
  • Schmerzen in der Brust besonders beim Husten
  • leichtes Fieber
  • Schnupfen
  • Gliederschmerzen
  • allgemeines Krankheitsgefühl.
Trockener Husten ist meist das erste Symptom bei einer akuten Bronchitis.

© iStock / jeffbergen

In die Armbeuge zu husten, schützt andere Personen vor einer Ansteckung.

Was sind die Ursachen für eine akute Bronchitis?

90 Prozent aller akuten Bronchitiden werden durch eine virale Infektion der unteren Atemwege ausgelöst. Eher selten sind Bakterien oder Pilze die Ursache. Erkältungsviren gelangen in die größeren Bronchien – die Verzweigungen, die Atemluft in die beiden Lungenflügel transportieren und setzen sich an der Schleimhaut fest. Der Körper wehrt sich mit einer stärkeren Durchblutung und einem Anschwellen der Schleimhaut. Gleichzeitig bildet die Schleimhaut mehr Schleim, um die Erreger zu binden und abhusten zu können. Eigentlich sorgen Flimmerhärchen in den Luftwegen dafür, dass Schleim, Staub oder andere Fremdkörper aus den Bronchien abtransportiert werden. Allerdings wird dieses Reinigungssystem von den Viren geschädigt, sodass der Abtransport nicht mehr vollständig gelingt. Der Körper versucht deshalb, den Schleim und mit ihm die Krankheitserreger durch vermehrtes Husten loszuwerden.

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Eine akute Bronchitis ist ansteckend. Die Übertragung erfolgt durch die Luft durch Tröpfchen beziehungsweise Aerosole oder durch verunreinigte Oberflächen wie auch Hand-zu-Hand-Kontakt. Dies wird unter den Begriff Schmier- oder Tröpfcheninfektion zusammengefasst. Deshalb ist es wichtig, bei einer akuten Bronchitis

  • in die Armbeuge zu husten oder zu niesen – nicht in die Hand,
  • benutzte Taschentücher direkt wegzuwerfen,
  • zur Begrüßung Händedruck oder Umarmungen zu vermeiden,
  • häufig die Hände zu waschen und möglichst nicht ins Gesicht zu fassen.

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Bronchitis loswerden: Was hilft gegen den Husten?

Eine akute Bronchitis ist normalerweise nach drei Wochen überstanden. Sie heilt ohne Behandlung oder Medikamente aus. Antibiotika werden bei einer Bronchitis nicht eingesetzt, weil sie nur gegen Bakterien helfen.

Wer sich angesteckt hat, sollte sich Ruhe gönnen und zu Hause auskurieren. Hausmittel wie

  • Inhalieren mit heißem Wasserdampf
  • Gurgeln mit Salbeitee
  • Tee trinken

wirken wohltuend und können Symptome lindern, sie beschleunigen den Heilungsprozess aber nicht. Der Hustenreiz sollte nicht mit Medikamenten unterdrückt werden, da es sich um eine Reinigungsfunktion des Körpers handelt. Mikronährstoffe wie Vitamin C oder Zink haben übrigens nur einen geringen oder keinen Nutzen, wenn es darum geht, den Heilungsprozess zu beschleunigen. Das haben Studien gezeigt.

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Bei Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma oder COPD kann eine Bronchitis zur Verschlechterung der Grunderkrankung führen, sodass ein Besuch beim Arzt oder bei der Ärztin sinnvoll ist. Auch bei hohem Fieber, Schüttelfrost oder starkem Krankheitsgefühl im Verlauf der Erkrankung ist ein Besuch in einer Hausarztpraxis nötig. Dies können Zeichen für eine bakterielle Superinfektion sein. Bakterien können sich auf die Schleimhaut setzen, die die Viren bereits geschädigt haben. Aber auch eine virale Lungenenzündung kann ursächlich für die Verschlechterung sein. Durch Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen, Erregernachweis oder Bluttests wird die Erkrankung weiter abgeklärt und gegebenenfalls medikamentös behandelt.

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