Gesund führen – Tipps für Führungskräfte

Das Führungsverhalten hat Einfluss auf die Motivation und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter – im Positiven wie im Negativen. Was gesundheitsgerechte Führung auszeichnet, ist ein an die Situation und den Mitarbeiter angepasstes Führungsverhalten.

Gesundheitsorientiert führen

Vorgesetzte haben entscheidenden Einfluss auf die Mitarbeiter: Positiv wirken sie als Ressource und Quelle für Motivation und Arbeitszufriedenheit, negativ als Stressor, der zu Unzufriedenheit und Demotivation beiträgt. Indirekt wirkt Führung damit auch auf Wohlbefinden und Gesundheit der Beschäftigten.

Werte etablieren

Ein zentraler gesundheitsförderlicher Aspekt der Mitarbeiterführung ist daher die Etablierung von Werten und Vorgehensweisen im Unternehmensalltag, wie zum Beispiel:

  • Offene Kommunikation
  • Anerkennung und Wertschätzung für erbrachte Leistung
  • Zielvereinbarungsgespräche
  • Tatkräftige Unterstützung bei Schwierigkeiten
  • Mitbestimmungs- und Beteiligungsmöglichkeiten
  • Förderung des sozialen Miteinanders im Team und in der Zusammenarbeit
  • Angemessene Spielräume einräumen
  • Gerechtigkeit und Fairness
  • Angemessene Entlohnung für Leistung
  • Vorbildhaftes Führungsverhalten
  • Offene Fehlerkultur

Während der Coronapandemie waren und sind viele Mitarbeiter im Homeoffice. Wertschätzende Kommunikation ist in dieser besonderen Situation wichtiger denn je.

So gelingt es, gesund zu führen

Das kooperative Führen wird grundsätzlich als das gesundheitsgerechte Führungsverhalten angesehen.

Eine Führungskraft führt dann gesundheitsgerecht, wenn

  • Mitarbeiter sich fair behandelt,
  • sozial unterstützt,
  • wertgeschätzt,
  • fachlich geführt
  • und in Veränderungsprozesse eingebunden fühlen und
  • die Führungskraft ihre Vorbildfunktion lebt.

Die Führungskraft selbst fungiert als Vorbild: Ihr Verhalten färbt auf das Team ab.

  • Das heißt auch, dass die Führungskraft in Situationen angemessen führt, in denen klare Anweisungen notwendig sind, dabei aber auch angemessene Spielräume zur Selbstentfaltung eingeräumt werden.
  • Mitarbeiter fühlen sich unterstützt und gut geführt, wenn ersichtlich ist, aus welchem Grund die Führungskraft in einer Situation so gehandelt hat.
  • Ein freundlicher Umgangston, konkrete Rückmeldung zur Arbeit, ein konstruktiver Umgang mit Fehlern und eine angemessene Wertschätzung der Leistung sind wichtige Stellschrauben für den Aufbau gegenseitigen Respekts und eines sozialen Miteinanders.

Mit dem AOK-Online-Programm „Gesund führen“ trainieren Führungskräfte diese zentralen Aspekte gesundheitsgerechter Führung.

Gesundes Führen als Zukunftskompetenz

Gesundes Führen ist eine Kompetenz, die Unternehmen für alle Anforderungen, die die Arbeitswelt bereithält, stärkt. Seien es flexible Arbeitszeiten, neue Arbeitsformen, erhöhtes Arbeitspensum, Konkurrenzdruck oder kulturelle Hürden: Gesunde Führungskräfte und gesunde Mitarbeiter sind die Ausgangsbasis für gesunde Arbeit.

Für Führungskräfte lohnt es sich also, die eigene Gesundheit und die der Beschäftigten zu einem Leitziel ihrer Führungsarbeit zu machen.

Mit einem Selbsttest können Führungskräfte ihre eigenen Stärken einschätzen und erfahren, welche Potenziale noch ausgebaut werden können.

Führungskräfte im unteren und mittleren Management unter großem Druck

Führungskräfte stehen generell unter einem großen Zeitdruck, wie eine Studie zur psychischen Gesundheit von Führungskräften der SRH Hochschule Heidelberg zeigt. Unter den fast 300 befragten Führungskräften unterschiedlicher Branchen waren psychische Beschwerden weit häufiger anzutreffen als unter Beschäftigten ohne Personalverantwortung.

Gerade bei Führungskräften im mittleren und unteren Management sind es Rollenkonflikte, die sich psychisch belastend auswirken. Sie erleben Druck von unten und von oben, und sie haben oft das Gefühl, es weder ihren Mitarbeitern noch ihrer Geschäftsführung recht machen zu können. Die Befragten unterschätzten größtenteils ihr Erkrankungsrisiko.

Drei Frühwarnzeichen für Führungskräfte, besser auf sich zu achten

Die Autoren der Hochschul-Studie benennen drei Warnzeichen, die Führungskräfte ernst nehmen sollten, um ernsthaften Erkrankungen vorzubeugen:

  1. Dauerbelastung: Hat eine Führungskraft das Gefühl, ihrer Arbeit „nur noch hinterherzulaufen“, kommt es zu dauerhafter Überlastung. Jede zusätzliche Belastung aus dem privaten Umfeld, etwa Eheprobleme oder finanzielle Sorgen, kann dann der Tropfen sein, der „das Fass zum Überlaufen“ bringt.
  2. Verharmlosung: Ein weiteres Risiko ist Verharmlosung nach dem Motto „Das geht schon wieder weg!“ Wie stark die Belastung wirklich ist, zeigen Symptome wie anhaltende Erholungs- und Schlafstörungen oder Erschöpfungszustände. Sie können Vorboten einer körperlichen oder psychischen Erkrankung sein.
  3. Keine Vorsorgemaßnahmen: Viele Führungskräfte glauben, sie bräuchten keine Unterstützung in Gesundheitsdingen. Sie gehen nicht zum Arzt und tun zu wenig für ihre Fitness und für den psychischen Ausgleich. Der Grund: Sie stecken bisher ihre Lebensenergie hauptsächlich in die Arbeit.

Ermutigendes Ergebnis der Studie: Führungskräfte, die ihre Symptome früh ernst nehmen und aktiv gegensteuern, erkranken oft nicht – trotz ihrer starken beruflichen Belastung.

AOK-Programm Gesund führen

Eine gute Führungskraft versteht es, Entscheidungen transparent zu machen und die Mitarbeiter einzubinden. Denn alle müssen immer wieder einen gemeinsamen Weg finden, die Produktivität im Unternehmen zu erhalten und zu stärken. Im Idealfall ist der Führungsstil in einem Unternehmen von Vertrauen und Respekt geprägt. Ein Führungskräfte-Coaching hilft, das eigene Führungsverhalten zu reflektieren.

aok.de
AOK-Programm Gesund führen

Das AOK-Programm Gesund führen unterstützt Führungskräfte dabei, ihre Mitarbeiter gesund zu führen und ihre innere Balance zu finden.

Stand

Zuletzt aktualisiert: 04.08.2023

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