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Was hilft gegen einen Spreizfuß?

Veröffentlicht am:14.04.2023

3 Minuten Lesedauer

Der Spreizfuß ist eine häufige Fußfehlstellung, bei der die Mittelfußknochen auseinanderweichen. Zwar bildet sich der Spreizfuß von selbst nicht zurück, mit Einlagen und bestimmten Übungen lassen sich die Symptome aber reduzieren.

Frau sitzt auf dem Sofa und massiert ihren schmerzenden Spreizfuß.

© iStock / m-gucci

Was ist ein Spreizfuß?

Der Spreizfuß ist eine Form der Fußfehlstellung. Das bedeutet, bestimmte Knochen, Muskeln oder Bänder im Fuß sind verformt. Charakteristisch für den Spreizfuß ist, dass sich das sogenannte Vorfußquergewölbe absenkt und sich die Knochenstrahlen des Mittelfußes auseinanderschieben. Von außen erkennt man, dass der Fußballen breiter wird und die Zehen leicht auseinanderdriften.

Manchmal tritt der Spreizfuß auch kombiniert mit anderen Fußfehlstellungen auf: Beim Senk-Spreizfuß ist auch die Längswölbung des Fußes abgeflacht, beim Hohl-Spreizfuß hingegen verstärkt.

Spreizfuß: Häufige Ursachen

Bei der Entstehung eines Spreizfußes spielen oft verschiedene Ursachen eine Rolle. Tritt die Fußfehlstellung bereits im Kindesalter auf, ist sie in der Regel angeboren. Häufiger bildet sie sich aber im Erwachsenenalter. Hier liegen die Ursachen zumeist in einer schwach ausgeprägten Fußmuskulatur oder einem geschwächten Bindegewebe. Übergewicht, ungeeignete Schuhe (vor allem hohe Absätze) und tägliches Laufen auf hartem Asphaltboden können einen Spreizfuß begünstigen. Seltener ist der Spreizfuß die Folge einer Lähmung oder einer Gelenkerkrankung wie der rheumatoiden Arthritis.

Was sind typische Spreizfuß-Symptome?

Viele Menschen mit einem Spreizfuß haben kaum oder keine Symptome – besonders dann, wenn die Fehlstellung nicht allzu ausgeprägt ist. Durch die Fehlstellung können auf Dauer die mittleren Zehengrundgelenke gereizt und überlastet werden, was zu Schmerzen im Bereich des Mittelfußes führen kann.

Durch den verbreiterten Vorfuß sind zudem normale Schuhe oft zu eng, sodass sich an den kleinen und großen Zehen verstärkt Hornhaut und Schwielen bilden. Problematisch ist auch, dass der Spreizfuß auf Dauer einen sogenannten Hallux valgus (Ballenzeh) begünstigt. Hierbei dreht sich der große Zeh nach innen zu den anderen Zehen, wobei sein Grundgelenk sich nach außen schiebt.

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Was tun bei einem Spreizfuß?

Eine Behandlung wird dann benötigt, wenn Beschwerden bestehen. Die Fußfehlstellung selbst bildet sich nicht mehr zurück, durch Maßnahmen wie spezielle Einlagen und Physiotherapie lassen sich Beschwerden allerdings lindern. Ein chirurgischer Eingriff ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll, zum Beispiel, wenn aufgrund des Spreizfuß Gelenkänderungen oder Arthrosen auftreten.

Schuhtechnische Maßnahmen wie Einlagen und Polsterungen können den Druck am Fuß verteilen und so erreichen, dass es nicht zu Druckstellen kommt und die Zehengrundgelenke entlastet werden. Dazu kommen meist Einlagen mit sogenannten Pelotten zum Einsatz – das sind spezielle Polster, die den Mittelfuß stützen.

Bei Bedarf verschreibt der Hausarzt oder die Hausärztin die Einlagen. Man kann jedoch auch einen Orthopäden oder eine Orthopädin aufsuchen. Beim Orthopädieschuhtechniker oder im Sanitätshaus werden die Füße dann exakt vermessen, zum Beispiel mithilfe von Schaumabdrücken; denn auch bei Fußfehlstellungen gleicht kein Fuß genau dem anderen. Anschließend werden genau die richtigen Einlagen für den jeweiligen Spreizfuß angefertigt. Zweimal pro Jahr übernimmt die AOK die Kosten für diese stützenden Einlagen. Bei Einlagen aus besonders hochpreisigen Materialien sind unter Umständen Zuzahlungen notwendig.

Es gibt im Handel Schuhe für breite Füße. Wenn dies nicht ausreicht, kann es im Einzelfall auch notwendig werden, Schuhe individuell anzupassen. Wichtig ist hier vor allem genug Platz im Bereich des Ballens. Auch das ist Aufgabe des Orthopädieschuhmachers. Grundsätzlich ist es wichtig, bequeme Schuhe mit flachen Absätzen zu tragen.

Mensch mit Spreizfuß probiert beim Orthopäden Einlagen für die Schuhe aus.

© iStock / Iryna Andriiuk

Ein Spreizfuß geht zwar nicht von allein wieder weg, Einlagen und gezielte Übungen können die Symptome allerdings lindern.

Spreizfuß: Welche Übungen helfen?

Zusätzlich können physiotherapeutische Maßnahmen hilfreich sein, um eventuelle Schmerzen infolge der Fußfehlstellung zu lindern – aber auch, um Gang- und Haltungsstörungen vorzubeugen, die bei anhaltender Fehlbelastung entstehen können. Mit spezieller Fußgymnastik< lässt sich zudem die Fußmuskulatur stärken.

Geeignet als Spreizfuß-Übungen sind beispielsweise:

  • Fußmassagen wie die Fußspirale: Drehen Sie dazu den angewinkelten Fuß mit den Händen sanft in verschiedene Richtungen.
  • Kräftigungsübungen: Beugen Sie Ihre Zehen nach unten, sodass sich Ihr Fußgewölbe aufbaut. Halten Sie das C-Gewölbe ein paar Sekunden und lassen dann wieder los.
  • Leichtfüßigkeit vermitteln mit dem Sternensammler: Auf dem Boden liegende Münzen werden durch das Ansaugen mit den Fußballen aufgehoben und wieder abgelegt.

Abhängig vom Ausmaß der Beschwerden wird Ihnen möglicherweise eine Physiotherapie verordnet. Ihre Physiotherapeutinnen oder Physiotherapeuten werden Ihnen zeigen, welche Übungen für Sie geeignet sind und worauf Sie bei der Durchführung achten sollten. So können Sie Ihre Füße gezielt stärken, ihre Beweglichkeit fördern und weiteren Fußfehlstellungen vorbeugen. Wichtig ist dann, dass Sie die Übungen regelmäßig zu Hause durchführen, um die Muskeln ausreichend zu stärken und auch dauerhaft stark zu halten.


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