Individuelle Gesundheitskompetenz
Die individuelle Gesundheitskompetenz beschreibt das Wissen, die Motivation und die Fähigkeit von Personen, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden.
Gesundheitskompetenz bedeutet somit, verlässlich informiert entscheiden können. Als gesundheitskompetent gelten Patient*innen, Bewohner*innen bzw. Klient*innen oder Fachpersonal dann, wenn sie in der Lage sind, verlässliche Gesundheitsinformationen und Angebote zu finden, den Nutzen und mögliche Risiken von entsprechenden Informationen, Dienstleistungen und Materialien verstehen und bewerten und bei Gesundheitsentscheidungen berücksichtigen können.
Wie gut die Gesundheitskompetenz einer Person ist, hängt nicht nur von persönlichen Faktoren ab, sondern in hohem Maße auch von Rahmenbedingungen sowie den Fähigkeiten und Fertigkeiten in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung. Hierzu zählt zum Beispiel die Verfügbarkeit von Informationen oder von geschultem Fachpersonal, das auf die Bedarfe der Patient*innen, Bewohner*innen bzw. Klient*innen eingehen kann.
Organisationale Gesundheitskompetenz
Einrichtungen gelten dann als gesundheitskompetent, wenn sie:
- das Fachpersonal für die gesundheitskompetente Kommunikation mit den Klient*innen und Angehörigen qualifizieren,
- einen einfachen Zugang zu leicht verständlichen Gesundheitsinformationen bieten,
- gesundheitskompetent kommunizieren oder
- beim Zurechtfinden zur und innerhalb der Einrichtung sowie im Gesundheitssystem unterstützen.
Um diese Rahmenbedingungen in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung gesundheitskompetent ausgestalten zu können, sind Einrichtungen dazu aufgefordert, ihre Mitarbeitenden, Patient*innen, Bewohner*innen bzw. Klient*innen und deren Angehörigen im Umgang mit Gesundheitsinformationen, in der gesundheitskompetenten Kommunikation und bei gesundheitsrelevanten Fragestellungen sowie durch leicht auffindbare und verständliche Informationsmaterialien zur Gesundheit zu unterstützen. Die acht Handlungsfelder der organisationalen Gesundheitskompetenz bieten neben dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM), der Qualitätssicherung und dem Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen einen ganzheitlichen Ansatz, um die Gesundheitskompetenz bei Leitungspersonen und Mitarbeitenden zu stärken.