Gesund arbeiten und leben in Pflegeeinrichtungen
Die Mitarbeitergesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner stärken – das ist das Ziel des Projekts „Prävention in der Pflege (PiP)“ der AOK-Baden-Württemberg. Das Programm verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz: Erstmals soll Prävention für Pflegebedürftige mit der betrieblichen Gesundheitsförderung für Beschäftigte in der stationären Pflege verbunden werden. Denn gesunde Beschäftigte sind die Grundlage für eine gute Pflege und damit für das Wohlbefinden der Bewohner.
In dem auf zwei Jahre angelegten Projekt werden die teilnehmenden Pflegeeinrichtungen von der AOK intensiv begleitet. In der Zeit sollen Prävention und Gesundheitsförderung nachhaltig in den Einrichtungen etabliert werden. Um das zu erreichen, analysieren die Projektbeteiligten
- welche Bedarfe und Bedürfnisse in den Einrichtungen bestehen,
- welche Maßnahmen für die Bewohner und Beschäftigten geeignet sind.
Voraussetzung dafür ist die aktive Beteiligung von Beschäftigten und Pflegebedürftigen. Nur so lässt sich das Gesundheitsmanagement und der Präventionsgedanke fest im Lebens- und Arbeitsalltag verankern.

Kompakt erklärt: der Film zu PiP – Prävention in der Pflege
Der Film zeigt, wie Pflegeeinrichtungen Prävention und Gesundheitsförderung etablieren können.
Die AOK-Werkzeugkiste
Ein Expertenteam der AOK begleitet die beteiligten Pflegeeinrichtungen über zwei Jahre mit einer intensiven Prozessberatung und den notwendigen Instrumenten für ein systematisches Vorgehen.
Konkret liegt dem Projekt eine „AOK-Werkzeugkiste“ zugrunde, die den Pflegeeinrichtungen an die Hand gegeben wird. Diese umfasst zum einen acht Module, in denen grundlegendes Wissen zur Umsetzung des Gesundheitsförderungsprozess vermittelt wird. Zum anderen enthält sie einen Formularschrank, in dem die Pflegeeinrichtungen praxisnahe Vorlagen, Checklisten und Befragungen finden.
Gesundheitsförderungsprozess einfach erklärt
Die nachfolgende Prozessgrafik erklärt anschaulich den Ablauf des Projekts und führt Schritt für Schritt durch die einzelnen Module des Gesundheitsförderungsprozesses – von der Theorie bis hin zur Evaluierung der Maßnahmen.
Anforderungen an die Pflegeeinrichtung
Die Pflegeeinrichtungen schaffen die Voraussetzungen für einen nachhaltigen Prozess durch den Einsatz eines internen Gesundheitsmanagers. Diese Person koordiniert und initiiert die internen Abläufe und wird eng von einem AOK-Experten begleitet. Ziel ist es, dass der Gesundheitsmanager das Projekt in der Pflegeeinrichtung selbstständig koordinieren kann, auch nach der Projektlaufzeit.
Des Weiteren ist das Einrichten eines Steuerkreises Gesundheit notwendig. Dieser tagt mindestens einmal im Quartal und trifft wichtige Entscheidungen für den Prozess. Der Steuerkreis setzt sich sowohl aus Beschäftigten aller Arbeitsbereiche und Leitungskräften als auch gegebenenfalls Bewohnern der Einrichtung zusammen.
Finanzielle Unterstützung
Pflegeeinrichtungen erhalten für den Zeitraum des Projektes ein Budget für die Umsetzung des Gesundheitsförderungsprozesses - gemäß § 20b SGB V für Beschäftigte und gemäß § 5 SGB XI für Pflegebedürftige. Dieses Budget kann sowohl für adäquate Analysen als auch zur Umsetzung von Maßnahmen genutzt werden. Hierbei sind die Anforderungen des Leitfadens Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen nach §5 SGB XI zu berücksichtigen. Zusätzlich umfasst die finanzielle Unterstützung ein Budget für die Qualifizierung des Gesundheitsmanagers.