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Meniskusriss: Welche Behandlung kommt infrage?

Veröffentlicht am:03.04.2023

4 Minuten Lesedauer

Der Meniskus des Knies kann reißen, wenn sich das Kniegelenk bei Belastung verdreht. Deshalb kommen Meniskusrisse oft beim Sport vor. Welche Behandlung die richtige ist, hängt von der Art des Risses, vom Alter der Betroffenen und den Beschwerden ab.

Ein männlicher Tennisspieler fasst sich auf dem Tennisplatz ans Knie, nachdem ein Meniskus gerissen ist.

© iStock / urbazon

Meniskusverletzung: Wie entsteht sie?

Der Begriff fällt oft, wenn es um verletzte Sportlerinnen und Sportler geht – Meniskus. Im Knie haben wir zwei dieser halbmondförmigen Knorpelscheiben zwischen Unter- und Oberschenkelknochen: auf der Innenseite des Knies den Innenmeniskus und auf der Außenseite den Außenmeniskus. Sie verteilen die Belastung im Gelenk gleichmäßig, stabilisieren die Kniebewegungen und dämpfen Stöße ab.

Altersbedingter Meniskusschaden

Zu einem altersbedingten Schaden an einem Meniskus, auch Meniskusläsion genannt, kann es durch Abnutzung kommen. Man spricht hier von degenerativen Meniskusschäden. Deren Wahrscheinlichkeit wächst mit steigendem Alter und zunehmenden Verschleiß der Kniegelenke. Auch Berufe, bei denen man häufig die Knie belastet – etwa wenn man oft in die Hocke geht oder kniend arbeitet –, machen eine spätere Meniskuserkrankung wahrscheinlicher. Starkes Übergewicht belastet die Knie und Menisken zusätzlich.

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Meniskusriss durch Verdrehung des Gelenks

Ein Meniskusriss in jüngeren Jahren ist etwas völlig anderes als der degenerative Menikusschaden – nämlich eine typische Sportverletzung. Die Innenmenisken sind besonders anfällig, wenn das Knie im Belastungszustand plötzlich verdreht wird. Sportarten wie Fußball, Handball oder Tennis, bei denen Aktive unmittelbar abbremsen, Haken schlagen oder die Richtung wechseln müssen, bringen daher ein besonders großes Risiko für eine Meniskusläsion mit sich. In diesem Fall wird die Verletzung traumatischer Meniskusriss genannt. Häufig kommt es zu einem gleichzeitigen Riss des vorderen Kreuzbandes. Wem nach einer früheren Verletzung bereits ein Kreuzband fehlt, der muss besonders vorsichtig sein: Das Knie ist nun instabiler und der Meniskus kann leichter Schaden nehmen.

Meniskusverletzung: Symptome und erste Maßnahmen

Ob man bei einer Meniskusläsion überhaupt spürbare Symptome hat oder wie stark diese ausfallen, hängt von Art und Schwere des Schadens im Kniegelenk ab. Degenerative Läsionen können sogar völlig unbemerkt bleiben. Das Gleiche gilt für akute kleinere Risse. Größere traumatische Schäden am Meniskus äußern sich hingegen durch Schmerzen, vor allem wenn das Knie nach dem Riss wieder gedreht oder gebeugt wird. Manchmal ist im Moment der Verletzung ein knackendes Geräusch zu vernehmen. Oft kommt es zu einem Kniegelenkserguss, wodurch das Knie anschwillt, oder das Bein lässt sich nicht mehr durchstrecken.

Bei Verdacht auf eine akute Meniskusverletzung sollte das Knie umgehend ruhiggestellt, gekühlt und das betroffene Bein hochgelegt werden. Solange Schmerzen und Schwellungen nicht abgeklungen sind und die Ursache noch nicht ärztlich abgeklärt ist, muss das Knie geschont werden. In jedem Fall sollte umgehend ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden. Gegen starke Meniskus-Schmerzen kann ein entzündungshemmendes Schmerzmittel wie Ibuprofen helfen.

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Wie wird ein Meniskusriss behandelt?

Studien haben gezeigt, dass für degenerative Meniskusrisse eine Meniskus-OP in der Regel keine Vorteile gegenüber konservativen Behandlungsformen bringt. Mit „konservativer Therapie“ sind nicht-operative Maßnahmen wie Krankengymnastik, Bewegungstherapie, Medikamente sowie orthopädische Hilfsmittel wie Bandagen oder Orthesen gemeint – vorteilhaft ist zudem eine Gewichtsabnahme bei Übergewicht. Bei verschleiß- und altersbedingten Meniskusrissen erweist sich vor allem eine physiotherapeutisch angeleitete Bewegungstherapie mit gezielten Übungen zur Stärkung der Muskeln oft als sehr effektiv.

Ein akuter traumatischer Meniskusriss wird in Deutschland meist als Indikation zur Operation gesehen. Jedoch kann es auch bei einem verletzungsbedingten Meniskusriss Gründe geben, konservativ zu behandeln – dies wird für jeden Einzelfall sorgfältig geprüft. Wie groß ist der Riss, welche Form hat er, wo befindet er sich und wie stark sind die Beschwerden? All das sind wichtige Fragestellungen.

Arthroskopie des Kniegelenks, bei der durch zwei Schnitte ein Röhrchen mit Kamera und Beleuchtung sowie ein Arbeitsgerät in das Knie eingeführt werden.

© iStock / edwardolive

Die Arthroskopie ist die operative Standardbehandlung von Meniskusrissen.

Wie läuft eine Meniskus-OP ab?

In Deutschland wird ein Meniskusriss fast immer im Rahmen einer Kniespiegelung operiert. Der Fachbegriff hierfür ist Arthroskopie. Durch zwei kleine Schnitte im Knie wird ein Röhrchen mit Kamera und Beleuchtung sowie ein Arbeitsgerät in das Knie eingeführt. So kann der Meniskusriss von innen genau betrachtet und die verletzte Stelle behandelt werden.

Es gibt zwei Operationsmethoden bei Meniskusrissen.

  • Meniskusglättung (Meniskusteilentfernung): Die eingerissenen oder ausgefransten Teile der betroffenen Meniskusanteile werden weggeschnitten.
  • Meniskusreparatur (Meniskusnaht): Der Riss im Meniskusgewebe wird wieder zusammengenäht.

Welches dieser beiden Verfahren angewandt wird, hängt von einer eingehenden Untersuchung der Läsion ab, meist liefert erst die Arthroskopie selbst den entscheidenden Hinweis. Für eine Meniskusnaht muss zum Beispiel das gerissene Gewebe ausreichend genug durchblutet sein, damit es wieder zusammenwachsen kann.

Nach der Operation ist eine ärztlich und physiotherapeutisch überwachte Rehabilitation angesagt. Dauer der Reha und der einzelnen Maßnahmen hängen von der Art des Eingriffs und vom generellen Gesundheitszustand der operierten Person ab. Allgemein ist nach einer Meniskusnaht mit einem längeren Zeitraum für die Reha zu rechnen, damit die Naht am Meniskus nicht wieder einreißt.

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