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Haut & Allergie

Eingerissene Mundwinkel behandeln

Veröffentlicht am:27.10.2023

4 Minuten Lesedauer

Eingerissene Mundwinkel können verschiedene Ursachen haben, etwa einen Vitamin- oder Eisenmangel. Welche Ernährung und Pflege bei eingerissenen Mundwinkeln hilft und wie Sie diese schnell wieder loswerden.

Junge Frau pflegt ihre eingerissenen Mundwinkel.

© iStock / ABRAHAM GONZALEZ FERNANDEZ

Die Symptome von Mundwinkelhagaden erkennen

Die Entzündung oder das Einreißen der Mundwinkel bezeichnet man in der Medizin auch als Mundwinkelrhagaden oder als Cheilitis angularis. Mundwinkelrhagaden sind Risse, die sich an den Ecken des Mundes bilden. Diese Risse können schmerzhaft sein und dazu führen, dass die Haut in diesem Bereich schuppig und rau wird und sich entzündet. Menschen mit Mundwinkelrhagaden können Schwierigkeiten beim Essen, Sprechen oder Lächeln haben. Symptome sind Rötungen, Schwellungen, Risse, Schmerzen und manchmal auch Juckreiz oder Brennen an den Mundwinkeln.

Eingerissene und entzündete Mundwinkel sind unangenehm für die Betroffenen und sollten behandelt werden. Es ist wichtig, die Ursache herauszufinden – erst dann kann die passende Therapie gefunden werden.

Welche Ursachen stecken hinter eingerissenen Mundwinkeln?

Mundwinkelrhagaden haben verschiedene Ursachen: zum Beispiel trockene Haut, häufiges Lippenlecken, Vitaminmangel, Infektionen oder eine schlechte Mundhygiene. Auch eine Entzündung, die durch Bakterien oder Pilze verursacht wird, kann der Auslöser für eingerissene Mundwinkel sein. Warum reißt die Haut in den Mundwinkeln überhaupt? Die Haut der Lippen besitzt keine Talgdrüsen und kann daher schnell austrocknen. Wird sie strapaziert, etwa durch Kälte oder Heizungsluft im Winter, kann sie Risse bilden. Weitere mögliche Ursachen sind:

  • Aufgeweichte Haut durch ständig feuchte Mundwinkel sowie stetige Hautreizungen erhöhen das Risiko, dass die Mundwinkel einreißen und sich entzünden.
  • Ein Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen kann dazu führen, dass die Haut anfälliger für Verletzungen wird und schneller einreißt. Häufig fehlen Eisen oder B-Vitamine wie B₂, B₃ Biotin oder B₁₂.
  • Zigarettenkonsum und die Angewohnheit, sich mit der Zunge über die Lippen zu fahren, wirken sich ebenfalls negativ auf die Haut in der Mundregion aus. Manchmal reißen die Mundwinkel dadurch noch mehr ein.
  • In einigen Fällen stecken Infektionen hinter den eingerissenen Mundwinkeln. Als auslösende Erreger kommen sowohl Pilze als auch Bakterien oder Viren wie zum Beispiel Herpesviren infrage. Durch die Feuchtigkeit im Mundbereich haben die Erreger ein leichtes Spiel.
  • Manche Erkrankungen begünstigen eingerissene Mundwinkel, etwa die Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus, eine Infektion mit dem HI-Virus oder Hautkrankheiten wie die sogenannte atopische Dermatitis (auch Neurodermitis genannt).
  • Mechanische Belastungen wie ein schlechtsitzender Zahnersatz können die Mundwinkel durch einen vermehrten Speichelfluss reizen und zum Einreißen bringen.

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Was hilft gegen Risse am Mundwinkel?

Oft heilen eingerissene Mundwinkel von allein wieder ab. Bestehen die eingerissenen Mundwinkel aber über einen längeren Zeitraum oder werden sie von den Betroffenen als sehr unangenehm empfunden, sollten sie behandelt werden. Die Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Ursache, die Sie am besten ärztlich abklären.

Entstehen die Verletzungen etwa durch einen schlechtsitzenden Zahnersatz, muss dieser korrigiert werden. Besteht ein Nährstoffmangel, etwa ein Eisen- oder Vitamin-B-Mangel, empfiehlt es sich, auf die Zufuhr dieser Vitamine oder Mineralstoffe zu achten. Betroffene sollten sich ausgewogen ernähren.

Wenn Allergien oder eine bestehende Vorerkrankung wie Diabetes hinter den eingerissenen Mundwinkeln stecken, meiden Sie am besten allergieauslösende Stoffe oder lassen Sie ihre Blutzuckerwerte überprüfen. Besteht der Verdacht auf eine Infektion als Auslöser, wird man Ihnen eine Salbe mit dem entsprechenden Wirkstoff empfehlen.

Welche Creme können Sie bei eingerissenen Mundwinkeln einsetzen?

Fetthaltige Cremes und Salben halten die Haut um die Mundwinkel geschmeidig. Sie bilden eine schützende Barriere und unterstützen die Haut beim Heilungsprozess Je nachdem, was die eingerissenen Mundwinkel verursacht, etwa Keime, kommen auch spezielle Cremes zum Einsatz, die pilzhemmende, entzündungsstillende, antibakterielle, antiseptische oder den Juckreiz lindernde Wirkstoffe enthalten. Der Hautarzt oder die Hautärztin verschreiben sie bei Bedarf. Auch Zinkpasten können helfen, indem sie überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen und die Haut der Mundwinkel trocken halten.

Welche Hausmittel helfen gegen eingerissene Mundwinkel?

Leicht eingerissene Mundwinkel können Sie mit verschiedenen Hausmitteln behandeln.

  • Honig: Er hat eine antibakterielle Wirkung und ist daher für die Wundheilung geeignet. Mischt man noch etwas Olivenöl dazu, werden die Mundwinkel zusätzlich gepflegt und geschmeidig gehalten.
  • Olivenöl und Kokosöl: Bei spröden Lippen und Mundwinkeln kann eine fettreiche Pflege, etwa aus Oliven- oder Kokosöl helfen. Kokosöl kann dem natürlichen Feuchtigkeitsverlust der Haut entgegenwirken. Olivenöl hat zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung.
  • Salbeitee- und Kamillentee: Salbei hat eine entzündungshemmende Wirkung. Auch Kamille ist  entzündungshemmend und heilend, Tipp: Tropfen Sie etwas Salbei- oder Kamillentee auf ein Wattepad und tupfen es anschließend auf die eingerissenen Stellen an den Mundwinkeln.
Viele bunte und verschiedene Hülsenfrüchte in Schalen angerichtet.

© iStock / monticelllo

Bei eingerissenen Mundwinkeln kann eine angepasste Ernährung helfen. Empfohlen werden Lebensmittel, die viel Vitamin B enthalten, etwa Hülsenfrüchte.

Welche Ernährungsweise hat einen positiven Effekt auf eingerissene Mundwinkel?

Fachleute empfehlen Betroffenen bei eingerissenen Mundwinkeln auf eine gesunde, vitaminreiche Ernährung zu achten.

Lebensmittel, die reich an Eisen und B-Vitaminen sind, eignen sich besonders:

  • Eisen ist vor allem in Vollkornprodukten, Fleisch, Hülsenfrüchten wie Linsen oder Erbsen, aber auch in Gemüse enthalten.
  • B-Vitamine stecken in Milch- und Milchprodukten, Geflügel, Meeresfrüchten, Fisch, Eiern, Hülsenfrüchten, Nüssen, Vollkornbrot oder -nudeln sowie in verschiedenen Gemüsesorten wie zum Beispiel Pilzen, Grünkohl oder Brokkoli.

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