Expertenforum - Ende Krankengeld - Aussteuerung- Kündigung - Urlaubsanspruch

Sachverhalt:

Ein MA ist sei Okt 2023 im Krankengeldbezug. Am 21.2. hat er seinen letzten Anspruchstag ggü der Krankenkasse hierfür. Er ist weiterhin arbeitsunfähig krank und hat sich bereits bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Die Firma hat ihm ggü eine Kündigung zum 31.07.2025 wirksam ausgesprochen.

Fragen:

1. Er hat noch einen Resturlaubsanspruch aus 2023 von 4 Tagen. Erlischt dieser automatisch zum 31.03.2025 oder muss die Firma auf den Urlaubsverfall (15 Monate) explizit/schriftlich hinweisen?

2. Wie oben beschrieben gilt der MA ab dem 22.2. als ausgesteuert. Das Beschäftigungsverhältnis (SV) endet, aber das Arbeitsverhältnis bleibt noch bestehen. Deswegen haben wir zum 31.07.25 gekündigt. Erwirbt der MA auch bei/nach Aussteuerung weiterhin Urlaubsanspruch für 2025? Wenn ja, hat er dann, wegen Austritt im 2. Halbjahr 2025 (31.7.) einen vollen Anspruch auf Jahresurlaub 2025?

Vielen Dank!

Sehr geehrter Fragesteller,

vielen Dank für Ihre Fragen.

Um unnötige Diskussionen zu vermeiden, sollte der Hinweis auf den drohenden Verfall der Urlaubsansprüche zum 31. März 2025 noch erteilt werden.

Der Mitarbeiter erwirbt auch nach der Aussteuerung noch einen Urlaubsanspruch. Für das Entstehen dieses Anspruchs ist bei einer Langzeiterkrankung nur der rechtliche Bestand des Arbeitsverhältnisses maßgeblich. Auf die Beendigung des Krankengeldbezugs kommt es insoweit nicht an. Das heißt, der Mitarbeiter erwirbt aufgrund der Beendigung in der zweiten Jahreshälfte für 2025 den vollen gesetzlichen Urlaubsanspruch. Für einen etwaig darüber hinausgehenden Urlaubsanspruchs wäre eine abweichende Vereinbarung zulässig.

Sollten Sie weitere Fragen haben, stehen wir gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Fachexperte Arbeitsrecht