Betriebliche Gesundheit im September

Lesen Sie im AOK-Arbeitgeber-Newsletter: Rahmenbedingungen für Familien * Chronische Einsamkeit ernst nehmen * Altersdiskriminierung im Job vorbeugen

Rahmenbedingungen für Familien

Die Bertelsmann Stiftung zeigt in einer aktuellen Studie, dass sich eine große Mehrheit von Frauen und Männern eine gleichmäßige Aufteilung der Elternzeit wünscht, mit sieben Monaten pro Elternteil. Die Realität sieht jedoch anders aus: Mütter nehmen durchschnittlich 11,6 Monate, Väter lediglich 2,8 Monate.

Die Studie belegt, dass Eltern sich weniger Bürokratie, flexible Arbeitszeiten, Betreuungsangebote oder eine bezahlte Haushaltshilfe wünschen.

Betriebe, die ihre Beschäftigten aktiv bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen und entlasten, leisten einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und schaffen damit attraktive Anreize für Bewerbende.

Konkrete Ansatzpunkte, wie Unternehmen Familien unterstützen können:

  • Elternzeit gleichberechtigt kommunizieren: Mütter und Väter gleichermaßen zur Elternzeit ermutigen
  • Flexible Rückkehrmodelle ermöglichen: stufenweiser Wiedereinstieg durch Teilzeit, Gleitzeit oder Homeoffice
  • Vorbild sein: Führungskräfte, die Elternzeit selbst nutzen oder fördern, prägen die Kultur positiv
  • Karriereentwicklung sichern: Perspektiven offenhalten, Entwicklungspläne und Fortbildungen unterstützen
  • Entlastende Strukturen schaffen: Flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen, klare Vertretungsregelungen und transparente Zuständigkeiten gewährleisten

Eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Privatleben ist für viele Beschäftigte ein zentrales Anliegen. Betriebe, die gezielt unterstützen, stärken nicht nur Wohlbefinden und Zufriedenheit, sondern auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Mehr erfahren im AOK-Fachportal für Arbeitgeber.

Wie Unternehmen gezielt Väter bei der Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung unterstützen können, lesen Sie in unserem Onlinemagazin.

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Chronische Einsamkeit ernst nehmen

Einsamkeit ist keine anerkannte medizinische Diagnose und zählt insofern nicht zu den psychischen Erkrankungen. Trotzdem ist es ratsam, als Arbeitgeber das Gespräch zu suchen, wenn Mitarbeitende Anzeichen von Einsamkeit zeigen. Sie sind oft auffallend selbstkritisch und schüchtern, haben wegen möglicher Zurückweisung Angst, auf andere zuzugehen oder leiden unter geringem Selbstwertgefühl.

Weltweit ist jeder sechste Mensch von chronischer Einsamkeit betroffen, darunter besonders häufig junge Erwachsene. So das Ergebnis einer aktuellen Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Darin gaben 11 Prozent der 13- bis 29-Jährigen in Ländern mit höherem Einkommen an, einsam zu sein (gegenüber 24 Prozent in Ländern mit niedrigem Einkommen). Andauernde Einsamkeit kann das Risiko für Hirnschläge, Herzinfarkte, Diabetes, kognitiven Abbau, Depressionen und Angstzustände erhöhen. Diagnosen, die nicht nur das persönliche Wohlbefinden, sondern auch die Produktivität am Arbeitsplatz beeinträchtigen. Gründe für chronische Einsamkeit sind meist fehlende oder nicht zufriedenstellende soziale Bindungen.

Anders als chronische Einsamkeit können plötzliche Verluste, aber auch negative Erfahrungen im Alltag eine so genannte temporäre Einsamkeit auslösen, die häufig nach einer Weile wieder vorübergeht.

Um chronischer Einsamkeit gegenzusteuern, hilft es, laut WHO-Studie, für das Thema Bewusstsein zu schaffen, soziale Infrastrukturen am Arbeitsplatz anzubieten oder psychologisch zu unterstützen.

Welche weiteren Möglichkeiten Führungskräfte haben, erfahren Sie im AOK-Fachportal für Arbeitgeber. Hier gibt es Informationen zur psychischen Gesundheit, der Förderung der Resilienz bis hin zu einem Leitfaden für Mitarbeitendengespräche.

Unter dem Schwerpunkt Positive Psychologie in der Arbeitswelt erhalten Sie Tipps, wie Sie Arbeitsbeziehungen aufbauen und das Miteinander pflegen können. Vertrauen und psychologische Sicherheit können ein gesundes Miteinander fördern.

Altersdiskriminierung im Arbeitsalltag vorbeugen

Altersdiskriminierung ist im Berufsleben weit verbreitet – das zeigt eine Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Demnach gaben 39 Prozent der Befragten an, im Arbeitsalltag bereits aufgrund ihres Alters benachteiligt worden zu sein. Besonders betroffen sind Menschen ab 50 Jahren: Sie berichten häufiger davon, übergangen oder nicht ernst genommen zu werden, etwa bei Beförderungen, Fortbildungen oder Entscheidungsprozessen.

Solche Erfahrungen senken nicht nur die Motivation, sondern auch das psychische Wohlbefinden und die Gesundheit. Die Studie stellt fest, dass Altersdiskriminierung bei vielen Betroffenen zu einem Rückzug aus dem beruflichen Miteinander führt, mit negativen Folgen für Teamklima, Identifikation und Wissenstransfer.

Für Führungskräfte ist das Thema daher auch im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung relevant: Wenn altersbedingte Vorurteile nicht erkannt und benannt werden, entsteht ein Arbeitsumfeld, das Stress begünstigt und Gesundheitsressourcen schwächt. Umgekehrt kann ein respektvoller, altersbewusster Umgang dazu beitragen, das Wohlbefinden zu stabilisieren und die Potenziale erfahrener Beschäftigter zu erhalten.

Empfehlenswert sind zum Beispiel Rahmenbedingungen wie:

  • Sensibilisierung, unter anderem durch Schulungen
  • Transparente Entwicklungschancen für alle Altersgruppen
  • Gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen, die auch ältere Beschäftigte einbeziehen – von Arbeitszeitmodellen über Übungen für Muskeln und zur Entspannung bis zur ergonomischen Gestaltung des Arbeitsplatzes

Wenn ältere Beschäftigte ihr Wissen einbringen und Jüngere ihre Ideen und Energie entfalten können, entsteht ein starkes Miteinander. Wie Sie als Arbeitgeber Altersvielfalt bewusst fördern können, erfahren Sie im AOK-Fachportal für Arbeitgeber.

Mehr zum Recruiting von Arbeitskräften in der „Generation 50 plus“ lesen Sie außerdem in unserem Onlinemagazin.

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Stand

Erstellt am: 18.09.2025

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