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Haut & Allergie

Fußpilz: Handeln, bevor er sich ausbreitet

Veröffentlicht am:26.05.2021

9 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 15.11.2022

Fußpilz ist lästig und nicht immer harmlos. Unbehandelt kann sich die Hauterkrankung über den ganzen Fuß und die Nägel ausbreiten sowie ernsthafte Komplikationen nach sich ziehen. Wie kann man ihn erkennen, behandeln und vermeiden?

Jemand steht in einer Dusche, wo Fußpilz leicht übertragen werden kann.

© iStock / Olezzo

Was ist Fußpilz?

Fußpilz – allein das Wort sorgt bei vielen Menschen für Unbehagen. Tinea pedis, so der medizinische Fachbegriff, ist weit verbreitet und gehört zu den häufigsten Hauterkrankungen. Studien zufolge sind zwischen 3 und 15 Prozent der Bevölkerung von der Pilzinfektion (Mykose) betroffen. Männer erkranken deutlich häufiger als Frauen daran.

Mit dem Alter oder bei bestimmten Vorerkrankungen steigt die Wahrscheinlichkeit sich mit Fußpilz zu infizieren. Diabetiker, Immungeschwächte, sowie Menschen mit arteriellen Durchblutungsstörungen besitzen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko.

Fußpilz ist nicht nur lästig, sondern kann auch schmerzhaft sein – etwa dann, wenn sich Risse in der Haut bilden. Zudem kann sich die Hauterkrankung über den ganzen Fuß ausbreiten und/oder die Nägel befallen und Nagelpilz verursachen. Sie ist auch nicht immer harmlos.

Übertragen wird die Infektion Fußpilz durch sogenannte Dermatophyten. Das sind Fadenpilze, die sich durch direkten Hautkontakt oder über Hautschüppchen verbreiten und über kleine Risse oder Verletzungen in die Haut eindringen. Der Erreger lauert vor allem dort, wo es feucht und nass ist und viele Füße durchmarschieren – wie in Schwimmbädern, öffentlichen Duschen, Umkleidekabinen oder Hotelzimmern.

Insbesondere auf verschwitzte, „aufgeweichte“ oder verletzte Füße, die barfuß über kontaminiertem Boden laufen, übertragen sich die Erreger leicht. Sportler sind besonders fußpilzgefährdet, denn ihre Füße werden stark beansprucht und schwitzen leicht in den Sportschuhen.

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Symptome erkennen: das deutet auf Fußpilz hin

In den meisten Fällen tritt Fußpilz zwischen dem kleinen und dem vorletzten Zeh auf.

  • Zu den ersten Symptomen gehört ein Juckreiz zwischen den Zehen.
  • Später rötet sich die Haut und es entstehen kleine Hautrisse, die Haut beginnt sich zu schuppen.
  • Es können sich auch weißliche und verdickte Hautstellen bilden, die an Hornhaut erinnern, aber deutlich weicher sind.

Unbehandelt kann sich der Fußpilz über die ganze Fußsohle ausdehnen und selten auch zu einer Nagelpilzentzündung führen.

Eine Frau liegt in der Badewanne und streckt die Füße aus.

© iStock / skynesher

Fußpilz ist eher harmlos aber lästig – Handeln, bevor er sich ausbreitet.

Fußpilz behandeln – kann er von alleine weggehen?

Fußpilz ist zwar in den meisten Fällen eher lästig und harmlos. Er verschwindet aber in der Regel nicht von alleine. Jedoch lässt er sich gut behandeln. Dies kann durchaus in Eigenregie erfolgen. Wichtig ist, dass Sie die Behandlung konsequent durchführen.

Für den Fall einer Infektion gibt es in der Apotheke rezeptfrei Fußpilzcremes, -lotionen, - pulver oder -sprays. Bewährt haben sich vor allem Wirkstoffe aus der Gruppe der Azole, Allyamine, Terbinafin oder Pyridone. Diese Wirkstoffe hemmen  das Wachstum der Pilze oder töten sie ab.

Bei der Fußpilz-Behandlung ist Geduld gefragt. In der Regel werden die Antipilzmittel ein- bis zweimal täglich aufgetragen. Wichtig ist, die Antipilzmittel – je nach Wirkstoff und Ausmaß der Infektion – noch 14 Tage nach Abklingen der Symptome anzuwenden, um eine erneute Infektion zu verhindern. Details stehen in der Packungsbeilage des jeweiligen Produktes.

Ab wann sollte man bei Fußpilz einen Arzt aufsuchen?

Tritt nach etwa zwei Wochen keine Besserung ein, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. In seltenen Fällen können dann auch Tabletten gegen die Pilzinfektion verschrieben werden, die dem Pilz von innen den Garaus machen.

Die AOK ist stets an Ihrer Seite

Egal, welche Beschwerden Sie haben – die AOK unterstützt Sie mit Leistungen und Angeboten für alle Lebenslagen.

Doc Felix zeigt, wie Sie Fuß- und Nagelpilz behandeln können.

Welche Hausmittel helfen gegen Fußpilz?

Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Hausmittel wie ätherische Öle oder Fußbäder bei Fußpilz wirken. Es spricht aber bei leichten Befall nichts dagegen, natürliche Mittel anzuwenden, um damit eventuell die Behandlung mit Präparaten aus der Apotheke zu unterstützen und eine Heilung gegebenenfalls zu beschleunigen. Wichtig ist, rechtzeitig diese Behandlungsform abzubrechen, wenn keine Besserung eintritt.

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Wie kann ich Fußpilz vermeiden?

  • Trocknen Sie Ihre Füße nach dem Baden oder Duschen gründlich mit einem sauberen Handtuch ab. Dabei die Zehenzwischenräume nicht vergessen.
  • Achten Sie darauf, dass in der Familie jeder ein eigenes Handtuch verwendet und diese bei 60 Grad gewaschen werden.
  • Bevorzugen Sie Strümpfe aus Naturmaterialien, die man täglich wechselt und bei 60 Grad waschen kann. In der warmen Jahreszeit sind Füßlinge aus Baumwolle praktisch, die man auch in Sommerschuhen nicht sieht.
  • Tragen Sie möglichst atmungsaktive Schuhe.
  • Sportler sollten auf gut sitzende Schuhe achten und diese nach dem Training immer an der frischen Luft trocknen lassen.
  • Tragen Sie im Schwimmbad und Nassbereich von Saunen oder Fitness-Studios Badeschlappen.
  • Wichtig für Diabetiker und Immunschwache ist es, die Füße täglich zu inspizieren und für regelmäßige (medizinische) Fußpflege zu sorgen. Mit diesen Verhaltensmaßnahmen können Sie einer Infektion mit Fußpilz wirksam vorbeugen.

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