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Herzrasen nach dem Essen und was es bedeutet

Veröffentlicht am:06.11.2023

4 Minuten Lesedauer

Nach dem Essen haben Sie manchmal das Gefühl, Ihr Herz arbeitet auf Hochtouren? Herzrasen nach einer Mahlzeit ist in der Regel harmlos. Es empfiehlt sich jedoch zu beobachten, wann und wie häufig es auftritt und wie lange es anhält. Treten plötzlich auch Brustschmerzen, Kurzatmigkeit oder bestimmte andere Beschwerden auf, suchen Sie schnell medizinische Hilfe.

Eine Gruppe junger Menschen isst von einem vollgedeckten Tisch Pizza, Teigtaschen mit Dips und Salat.

© iStock / AsiaVision

Was ist Herzrasen nach dem Essen?

Beschleunigter Herzschlag oder merkliches Klopfen des Herzens in der Brust – bei manchen Menschen scheint das Herz nach dem Essen richtig Gas zu geben. Sie bemerken, wie die Herzfrequenz steigt oder das Herz kurz stolpert. Einige spüren den Herzschlag nach dem Essen so stark, dass es Ihnen vorkommt, als ob das Herz bis in den Nacken oder den Hals schlägt. In der Fachsprache wird die bewusste Wahrnehmung von Schlägen, Stolpern oder Pochen des Herzens als Palpitation bezeichnet.

Palpitationen nach dem Essen sind ein relativ häufiges Phänomen. Sie können auch ohne Bezug zum Essen auftreten, aber viele Menschen bemerken ihren Herzschlag eher, wenn sie – wie das während oder nach dem Essen oft der Fall ist – Ruhe haben und nicht durch andere Dinge abgelenkt sind.

Auch wenn die deutlicher als sonst spürbare Herzaktivität bedrohlich wirken oder sogar Angst auslösen kann, ist sie in der Regel harmlos. In manchen Fällen kann sie aber auch Anzeichen für eine ernste Erkrankung sein.

Eine Frau notiert etwas in einem Notizbuch.

© iStock / PATCHARIN SIMALHEK

Notieren Sie sich, wann Herzrasen bei Ihnen auftritt und wann Sie welche Speisen und Getränke zu sich genommen haben. So lässt sich eventuell ein Zusammenhang erkennen.

Ursachen: Warum entsteht nach dem Essen Herzrasen?

Herzrasen nach dem Essen muss nicht unbedingt auf ein gesundheitliches Problem hindeuten. Bereits der Prozess des Kauens, Schluckens oder die Verdauung können das Herz in manchen Fällen schneller schlagen lassen. Zusätzlich gibt es einige Lebensmittel, die Herzrasen begünstigen können. Kohlenhydratreiches Essen, wie zum Beispiel Süßspeisen, Weißbrot, Nudeln oder Reis, erhöht den Blutzuckerspiegel. Das kann sich in Form von Herzklopfen oder einem beschleunigten Herzschlag äußern, insbesondere, wenn die Betroffenen vorher unterzuckert waren (Hypoglykämie). Auch Nahrungsmittel, die viel Salz enthalten, wie etwa Fertiggerichte oder Konserven, können Herzklopfen verursachen. Ebenso verursacht eine besonders reichhaltige oder scharf gewürzte Mahlzeit bei einigen Menschen Herzrasen nach dem Essen.

Zusätzlich können bestimmte Lebensmittelstoffe die Herzfrequenz erhöhen, wie zum Beispiel der Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat, auf den manche Menschen empfindlich reagieren, oder der Stoff Theobromin, der unter anderem in Schokolade vorkommt. Gepökeltes Fleisch, gereifter Käse, aber auch viele alkoholische Getränke enthalten die Aminosäure Tyramin, die den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöhen kann.

Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente, die in Verbindung mit Mahlzeiten eingenommen werden müssen, können ebenfalls zu Palpitationen führen.

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Was tun gegen Herzrasen nach dem Essen?

Ein gesundes Herz kann es gut verkraften, wenn es einmal etwas mehr gefordert wird. Viele Betroffene empfinden die Palpitationen jedoch als unangenehm und möchten ihr Auftreten vermeiden. Dabei hilft es zunächst zu beobachten, wann die Symptome genau auftreten. Achten Sie daher einmal darauf, was Sie gerade gegessen oder getrunken haben, um mögliche Auslöser einzugrenzen. Am besten führen Sie dazu ein Ernährungstagebuch. Probieren Sie aus, ob das Herzrasen verschwindet, wenn Sie auf mögliche Auslöser verzichten.

Grundsätzlich empfehlen Fachleute auch bei Herzklopfen oder Herzrasen nach dem Essen, besonders auf einen gesunden Lebensstil zu achten:

Herzrasen oder Herzstolpern nach dem Essen kann aber nicht nur lebensstilbedingte, sondern in manchen Fällen auch krankheitsbedingte Ursachen haben. Deshalb sollten Menschen, die öfter darunter leiden, ihre Beschwerden ärztlich abklären lassen, um eine eventuell bestehende Grunderkrankung behandeln zu können. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Herzrasen oder Herzstolpern in Verbindung mit anderen Beschwerden, wie plötzlichem Brustschmerz, Kurzatmigkeit, Schwindel, einem Schweißausbruch oder einer Ohnmacht auftreten. Dann besteht der Verdacht auf einen Herzinfarkt oder eine andere schwere Erkrankung und es ist schnelle medizinische Hilfe erforderlich.

Alkoholkonsum ist ein Sonderfall. Das regelmäßige Trinken von Alkohol erhöht selbst in kleinen Mengen das Risiko für Vorhofflimmern. Dieses kann sich in Form von Herzrasen oder Herzstolpern bemerkbar machen und sollte bei entsprechendem Verdacht ebenfalls ärztlich abgeklärt werden. Bei Vorhofflimmern können sich Blutgerinnsel bilden, die, wenn sie über die Blutbahn ausgeschwemmt werden, unter Umständen einen Schlaganfall auslösen können. Zudem ist es sinnvoll, Bier, Wein und Co. durch alkoholfreie Getränke zu ersetzen, um möglicherweise gefährliches Herzrasen nach dem Essen zu vermeiden.

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