Schichtarbeit gesundheitsgerecht organisieren
Schichtarbeit belastet die Gesundheit
Die Risiken dauerhafter Schichtarbeit für die Gesundheit können erheblich sein. Vor allem Nachtschichten belasten die Gesundheit: Der Körper wird gezwungen, gegen seinen natürlichen Rhythmus zu leben – denn die Nacht wird buchstäblich zum Tag gemacht. Das Problem dabei: Der Tag-Nacht-Rhythmus ist unser wichtigster externer Taktgeber. Eingriffe bringen den Schlafrhythmus ins Wanken.
Und auch, wenn sich Nachtarbeiter am Tag ausruhen: Aus der Zeitstruktur, die Familie und Gesellschaft vorgeben, können sie sich nicht lösen. So behindert langfristige Schichtarbeit, die nicht mit dem Tagesablauf von Familie und privatem Umfeld harmoniert, auch soziale Aktivitäten.
Nacht- und Schichtarbeit gibt es in nahezu allen Branchen. Wie verbreitet Schichtarbeit in Deutschland ist, zeigen folgende Zahlen: Rund 17 Millionen Menschen arbeiten in Wechselschicht, 2,5 Millionen regelmäßig in der Nacht. Zwar ist Schichtarbeit für viele Unternehmen unerlässlich, aber für die Beschäftigten ist die Arbeit im Schichtdienst nicht immer leicht. Der Körper kommt völlig aus dem Takt. Umso wichtiger ist es für Arbeitgeber, die Schichten gesund und sozial verträglich zu gestalten.
Folgeerkrankungen durch Schichtarbeit
Meistens beginnen gesundheitliche Folgen von Schichtarbeit mit Schlafstörungen. Die Betroffenen können zu Hause nicht mehr ein- oder durchschlafen. Es droht ein chronischer Schlafmangel mit Folgen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. Damit steigt auch die Gefahr, dass sie am Arbeitsplatz mehr Fehler begehen oder sogar einen Unfall verursachen.
Aber das ist nicht alles: Es drohen zahlreiche Folgeerkrankungen. Die Wahrscheinlichkeit, am Herz-Kreislauf-System zu erkranken, steigt bei Schichtarbeit um bis zu 40 Prozent. Häufige Erkrankungen sind auch Magen-Darm-Probleme und Übergewicht. Kein Wunder, denn in der freien Zeit hat kaum einer mehr die Muße, gesund zu kochen oder gar zum Sport zu gehen.
Einen gesunden Schichtplan gestalten
Arbeitswissenschaftler empfehlen, einen für das gesamte Team gut verträglichen Schichtplan zu erstellen. Die besten Tipps:
- Maximal drei Nachtschichten beziehungsweise drei Frühschichten nacheinander
- Nicht mehr als acht Stunden Arbeitszeit
- Werktags ein freier Abend sowie zwei freie Tage im Block, davon ein Tag Samstag oder Sonntag
- Schichtplaner: langfristig planen und nicht kurzfristig ändern
- Schonender Wechsel der Schichten von Frühschicht auf Spätschicht und dann Nachtschicht
Stand
Erstellt am: 01.07.2019
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