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Dr. Christoph-Gérard Stein: Kommunikation im Fokus

Veröffentlicht am:17.02.2023

4 Minuten Lesedauer

Dr. Christoph-Gérard Stein ist beratender Arzt bei der AOK Hessen. Neben seinem Beruf als Arzt hat er noch eine weitere berufliche Leidenschaft: die Schauspielerei. Kommunikation ist dabei für ihn in beiden Bereichen von entscheidender Bedeutung.

Arzt und Schauspieler Dr. Christoph-Gérard Stein sitzt auf einer Bank vor einer Brücke.

© Nadine Lange

Ein Mann, zwei Berufe

Der 51-Jährige mit deutsch-französischen Wurzeln lebt in Frankfurt am Main. Als Arzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete er in verschiedenen Kliniken in den Bereichen Neurologie und Humangenetik. Seit einigen Jahren ist er als beratender Arzt für die AOK Hessen tätig – und arbeitet außerdem als freier Schauspieler.

Auf die Frage, welche seiner Leidenschaften sich zuerst entwickelt hat, antwortet Dr. Christoph-Gérard Stein, dass vor dem Interesse für Medizin das für Schauspielerei da war. Er spielte bereits als Kind Kasperletheater, führte Vorstellungen mit Marionetten auf und veranstaltete Sketchabende. Nach dem Abitur fiel die Entscheidung aber zunächst auf das Medizinstudium, um auf einer sicheren beruflichen Basis aufbauen zu können. Während des Studiums nahm er sich dann eine Auszeit, um die Schauspielschule zu besuchen. Seitdem verfolgt er seine beiden Berufe parallel. „Es ist stets eine Herausforderung, sich die Zeit einzuteilen und alle Projekte zu koordinieren“, erzählt Dr. Christoph-Gérard Stein – doch keinen Bereich möchte er in seinem Leben missen.

Schauspieler Dr. Christoph-Gérard Stein mit Blut im Gesicht vor einem Feuerwehrauto.

© Michael Habermehl

Dieses Bild von Dr. Christoph-Gérard Stein entstand zu einem Beitrag für die 3Sat Buchzeit.

Kommunikation als Verbindung zwischen Medizin und Schauspielerei

Medizin und Schauspielerei erscheinen komplett gegensätzlich – doch Dr. Christoph-Gérard Stein weiß seine beiden Leidenschaften zu verbinden. Seine Aufgabe als beratender Arzt ist es zum Beispiel, komplexe medizinische Zusammenhänge so darzustellen und zu übersetzen, dass die Patienten und Patientinnen sie verstehen. Das Ziel ist, sie zu befähigen, eigenständige Entscheidungen zu treffen – zum Beispiel für oder gegen eine bestimmte Behandlungsform. Er unterstützt und begleitet sie bei den Entscheidungsprozessen. Dabei helfen ihm einige Fertigkeiten, die er als Schauspieler gelernt hat. Dr. Christoph-Gérard Stein erzählt, dass es als Schauspieler enorm wichtig ist, zuhören und beobachten zu können. Man muss stets auf die Mitdarstellenden achten und ihre Reaktionen deuten können. Das ist auch als Arzt wesentlich: Hat der Patient verstanden, was ihm gesagt wurde? Wie viel hat er verstanden und wo muss er abgeholt werden? Außerdem ist Flexibilität von entscheidender Bedeutung beim Schauspielern, um auf unerwartete Situationen reagieren zu können. Auch jeder Patient oder jede Patientin ist anders und reagiert unterschiedlich in Gesprächen.

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Kommunikation ist für Dr. Christoph-Gérard Stein das zentrale Element seines Interesses und Tuns. Schon frühzeitig hat er gemerkt, dass Kommunikationsfähigkeit als Arzt sehr wichtig ist, es sich dabei aber um ein Problemfeld in der Medizin handelt. An manchen Universitäten gibt es sogenannte Simulationstrainings. Bei diesen lernen und üben Studierende, Patientengespräche zu führen. Schauspieler und Schauspielerinnen nehmen dabei die Rolle der Patienten und Patientinnen ein. Jahre nach seinem Studium ist Dr. Stein selbst einmal in die Rolle eines Simulationspatienten geschlüpft – eine spannende Erfahrung, berichtet er, aber auch eine erschreckende. „Das Führen von Patientengesprächen ist ein großes Feld, das viele Studierende nicht erfüllen können und welches im Studium auch nicht gut vermittelt wird.“ Er betont dabei, dass Kommunikation nicht nur das Gesprochene umfasst. „Nonverbale Kommunikation spielt ebenfalls eine große Rolle bei Gesprächen mit Patienten und Patientinnen.“ Dazu gehören zum Beispiel die Mimik und Gestik sowie wie und wo man der zu versorgenden Person gegenübersitzt. Das zeigt sich auch im Schauspielbereich. Wichtig ist das, was gesagt wird, aber eben auch das, was nicht gesagt wird. Daneben ist ebenso das interessant, was gesagt wird, aber im völligen Kontrast zu dem steht, was körperlich ausgedrückt wird.

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„Nonverbale Kommunikation spielt ebenfalls eine große Rolle bei Gesprächen mit Patienten und Patientinnen.“

Dr. Christoph-Gérard Stein
Beratender Arzt bei der AOK Hessen und freier Schauspieler

Aktuelle Schauspielprojekte von Dr. Christoph-Gérard Stein

Dr. Christoph-Gérard Stein steht als Schauspieler sowohl gern auf der Bühne als auch vor der Kamera. Bei Bühnenstücken schätzt er vor allem den direkten Kontakt zum Publikum, mit dem er einen gemeinsamen Abend erlebt und dessen Reaktion er direkt mitbekommen kann. Aktuell spielt er in mehreren Projekten und Stücken mit, unter anderem im Frankfurter Kabarett-Theater „Die Schmiere“ im Programm „Ein Strauss voller Narzissten“. Eine seiner Rollen ist dabei ein Telearzt, der eigentlich nur daran interessiert ist, Medikamente eines Pharmaherstellers zu verticken.

Bei Filmprojekten, so erzählt er, ist es etwas Besonderes für ihn, Teil einer großen Crew zu sein und die vielseitigen technischen Möglichkeiten bei der Filmproduktion mitzuerleben. Aktuell wird der historische Film „Die Macht der Entscheidung“ (Regie Anton Algrang) auf internationalen Filmfestivals gezeigt. Darin spielt Dr. Stein einen Priester, der im Auftrag der Nazis eine Kirchengemeinde unterwandern sollte.


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