Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Fitness

Wie Wandern die Gesundheit fördert

Veröffentlicht am:15.08.2023

4 Minuten Lesedauer

Wandern ist ein wunderbarer Fitnesssport. In malerischer Natur ist nicht nur der Alltagsstress weit weg. Wandern trainiert auch unseren Körper und kurbelt den Kalorienverbrauch an. Alles über die positiven Effekte der Outdoor-Aktivität.

Eine Gruppe von fünf Menschen mit Rucksäcken wandert durch einen herbstlichen Wald.

© iStock / LuckyBusiness

Wandern ist Sport- und Naturerlebnis

Wandern ist eine Wohltat für Körper und Geist. Je nach der gewählten Wanderroute kann Wandern zum echten Naturerlebnis werden. Die Landschaft belohnt uns mit vielen neuen Eindrücken, wir tanken Kraft und Energie. Beim Wandern stellt sich häufig ein Gefühl der Ruhe und Ausgeglichenheit ein, und wir empfinden weniger Stress.

Stress gilt als Risikofaktor für Bluthochdruck oder andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Stressabbau durch Wandern ist aktiver Gesundheitsschutz – unabhängig davon, wie stark Sie sich körperlich beanspruchen.

Passend zum Thema

Wie gesund ist Wandern?

Die Bewegung beim Wandern wirkt nicht nur gegen Stress, sie unterstützt auch wichtige körperliche Funktionen. Wandern fördert den Muskelaufbau, stärkt Knochen und Gelenke und ist ein gutes Herz-Kreislauf-Training – das gilt besonders für Menschen, für die andere Sportarten im Freien wie Jogging oder Mountain-Biking nicht infrage kommen.

Von einem gemütlichen Spaziergang auf einem flachen Waldweg bis zum leichten Bergsteigen – die positiven gesundheitlichen Effekte nehmen mit der Intensität der körperlichen Aktivität zu. Wegen der großen Bandbreite an Strecken eignet sich Wandern für unterschiedliche Menschen jeden Alters oder auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen wie Adipositas, Diabetes mellitus oder bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer in Höhenluft mit großen Steigungen wandert, oder unter hohen Temperaturen, ist am besten vorsichtig. Vorerkrankte sollten ihren Arzt oder ihre Ärztin fragen, welches Pensum für sie geeignet ist.

Auch die optimale Ausrüstung ist wichtig. Dazu gehören rückenschonende Rucksäcke mit geeigneter Verpflegung genauso wie ein hinreichender Sonnenschutz und geeignete Kleidung. Ganz wichtig sind die Schuhe. Gute Wanderschuhe sind bei anspruchsvolleren Touren ein Muss und schützen vor Verletzungen.

Passende Artikel zum Thema

Wie fit macht Wandern?

  • Herz-Kreislauf-System

    Regelmäßiges Wandern ist ein gutes Ausdauertraining für Herz und Kreislauf. Bewegung regt das Herz und seine Pumpleistung an, vor allem, wenn die Route einige Steigungen bietet, die das Herz zu einer höheren Leistung veranlassen. Je besser das Herz das Blut zirkulieren lässt, desto besser werden die Organe mit Sauerstoff versorgt. Wandern ist eine hervorragende Vorsorge gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

  • Bewegungsapparat

    Zum Bewegungsapparat zählen die Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder. Wandern ist für die Gelenke weniger belastend als Joggen. Gleichzeitig stärkt es die Beinmuskulatur, was die Knie- und Hüftgelenke entlastet. Durch regelmäßiges Wandern werden Sehnen, Bänder und Knochen stabilisiert. Um Erkrankungen der Knochen und der Gelenke wie Osteoporose oder Arthrose vorzubeugen, kann Wandern hilfreich sein. Außerdem schult Wandern auf unebenem Untergrund den Gleichgewichtsinn.

  • Immunsystem

    Wandern stärkt das Immunsystem. Schon der Aufenthalt in der Natur kann die Anfälligkeit für Erkältungsinfekte senken.

  • Gehirntätigkeit

    Wandern regt nicht nur die Herzleistung, sondern auch die Gehirnleistung an. Das kann sich positiv auf den Erhalt kognitiver Fähigkeiten im Alter auswirken. Deshalb werden körperliche Aktivitäten wie Wandern zur Vorbeugung einer Demenzerkrankung im Alter empfohlen.

Gesunde Bewegung: So hilft Ihnen die AOK

Kalorienverbrauch beim Wandern

Wandern eignet sich auch für übergewichtige Menschen und kann beim Abnehmen helfen. Wer wandert, verbraucht Energie. Ein grober Durchschnittswert für den Kilokalorienverbrauch beim Wandern sind 300 Kilokalorien pro Stunde. Der exakte Wert hängt von vielen Faktoren ab. Dazu zählen:

  • Geschwindigkeit
  • Wegstrecke
  • Beschaffenheit der Route (eben, hügelig, gebirgig)
  • Körpergewicht
  • Alter
  • Geschlecht
  • Gewicht des Wandergepäcks

Wer beispielsweise ein hohes Körpergewicht hat, benötigt mehr Energie, um sich beim Wandern fortzubewegen, und verbraucht auch mehr Kalorien. Im Internet gibt es Kalorienrechner, in die man Sportart, Alter und Gewicht eingeben kann. Allerdings bleiben Parameter wie Gelände oder Geschwindigkeit unberücksichtigt. Auch Kalorienrechner liefern daher nur Schätzwerte.

Eine Studie von 2018 hat untersucht, wie gut unterschiedliche Bewegungsformen Männern und Frauen beim Abnehmen helfen. Das Ergebnis: Spazierengehen und Laufen schlagen besonders gut bei Frauen an. Deshalb sind Gehen allgemein und Wandern vor allem für Frauen gut geeignet, um ihr Gewicht zu reduzieren.

Zwei Wandernde legen ihre Unterschenkel mit Wanderstiefeln auf die Holzbrüstung eines Aussichtspunkts in den Alpen. Im Hintergrund liegt ein Gebirgstal.

© iStock / Rocky89

Bergwandern ist nicht nur gesund, sondern eröffnet auch neue Perspektiven.

Wandern mit Diabetes und Koronarer Herzkrankheit (KHK)

Wandern wirkt sich auch positiv auf den Insulinspiegel aus. Menschen mit Diabetes mellitus sollten aber unbedingt eine Unterzuckerung während des Wanderns vermeiden. Besprechen Sie geplante Wanderungen mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Das Gleiche gilt für Betroffene einer Koronaren Herzkrankheit, die beim Wandern den Körper langsam wieder an Belastungen gewöhnen wollen.

Die Wandern-Checkliste für Menschen mit Diabetes und Koronarer Herzkrankheit:

Vorbereitung und Planung

  • vorher mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen
  • geplante Strecke – entspricht sie Ihren Fähigkeiten?
    • Langsam beginnen; kleinere Etappen wählen, Streckenlänge allmählich steigern.
    • Belastung beachten: Beim Wandern müssen Sie sich noch gut unterhalten können.
    • Diabetiker und Diabetikerinnen: mit Arzt oder Ärztin klären, ob die Insulindosis reduziert werden sollte.
    • Risiko- und KHK-Patienten und -Patientinnen: Pulsuhr mitnehmen; abbrechen, wenn Sie sich nicht gut fühlen.
  • vorher prüfen, wie weit beziehungsweise bis auf welche Höhe Sie gehen können
    • Wanderungen im Hochgebirge vorher unbedingt mit Arzt oder Ärztin besprechen.

Kleidung und Schuhe

  • atmungsaktive, nicht beengende Kleidung
  • wasserdichte Jacke und Wechsel-T-Shirt
  • leichte, atmungsaktive Kappe oder Mütze gegen Sonne und Regen
  • Strümpfe, deren Nähte nicht drücken (am besten Kniestrümpfe, an Fersen und Ballen verstärkt)
  • gut passende Schuhe mit Dämpfungselementen, wasserfest und atmungsaktiv, mit hohem Schaft zur Stabilisierung
  • leichter, wasserdichter, passgenauer Rucksack

Proviant

  • ausreichend Flüssigkeit – mindestens zwei Liter Wasser pro Person
    • Herzschwäche-Patienten und -Patientinnen: Trinkmenge sicherheitshalber mit dem Arzt oder der Ärztin abklären
  • ausreichend Proviant, zum Beispiel belegte Vollkorn-Brote
  • Müsliriegel oder Ähnliches für zusätzliche Energie, falls man einmal länger unterwegs ist als geplant
    • Diabetiker und Diabetikerinnen: Traubenzucker oder Fruchtsaftgetränk

Notfallvorsorge

  • Umgebungsplan
    • eventuell. GPS-fähiges Handy (Achtung: nicht überall Empfang)
  • geplanten Tourenverlauf Angehörigen mitteilen
  • Blasenpflaster und kleines Erste-Hilfe-Set
    • Diabetiker und Diabetikerinnen: Blutzuckermessgerät
    • KHK-Patienten und -Patientinnen: Notfall-Medikament

Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?