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Haut & Allergie

Das hilft bei einem Wespenstich

Veröffentlicht am:18.07.2022

4 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 18.12.2023

Angelockt von Speisen auf dem Gartentisch oder einem süßen Saft: Zu Wespenstichen kann es im Sommer schon mal kommen. Mit ein paar Vorkehrungen lässt sich das Risiko verringern. Hausmittel schaffen Abhilfe, falls es doch zu einem Stich kommt.

Mehrere Wespen sitzen auf einem Stück Beerenkuchen.

© iStock / RelaxFoto.de

Wespenstich: Was tun?

Von Ende April bis Ende Oktober sind Wespen bei uns aktiv. Vermeiden lässt sich die normalerweise friedliche Begegnung daher nicht. Kommt es doch einmal zu einem Stich, so verursacht dieser bei den meisten Menschen lediglich eine Schwellung an der Einstichstelle. Diese ist schmerzhaft, aber in der Regel nicht weiter gefährlich. Neben Schwellungen treten zudem oft Juckreiz und Rötungen auf.

Bei einem Wespenstich sollten Sie wie folgt vorgehen:

  1. Gehen Sie sicher, dass der Stachel nicht mehr in der Haut steckt. Falls doch, mit einer Pinzette, dem Fingernagel oder der EC-Karte entfernen. Sie sollten ihn besser wegkratzen, statt die Stelle auszudrücken. Ein Quetschen sollte vermieden werden, da sich das Gift aus dem Stachel weiter unter Haut verbreiten würde.
  2. Danach helfen kaltes Wasser, Eiswürfel, kühlende Umschläge und Gele.
  3. Befindet sich der Stich an Hand oder Fuß, kann es helfen, Arm oder Bein hochzulegen.  
  4. Auch rezeptfreie Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können unter Umständen die Beschwerden lindern, eine Hydrocortison-Creme oder ähnliche Salben aus der Apotheke helfen gegen den Juckreiz.

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Wespenstich: Wann zum Arzt?

Klingen die Symptome wie Schwellung, Juckreiz und/oder Rötung nicht innerhalb weniger Tage ab, oder verschlimmern sie sich, sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Sticht die Wespe allerdings in den Mund-, Rachenraum, in die Nähe der Augen – oder tritt gar eine allergische Reaktion auf – ist ein Arztbesuch unumgänglich. Unter Umständen ist auch ein Rettungsdienst zu rufen, denn bei einem allergischen Schock zählt jede Minute. Schwere allergische Reaktionen nach einem Wespenstich treten in der Regel innerhalb von 15 Minuten auf. Treten die folgenden Symptome kurz nach einem Stich ein, sollte in der Regel ein Rettungsdienst gerufen werden:

  • Luftnot
  • Rötung am ganzen Körper
  • Schluck- und Sprechbeschwerden, Schwellungen im Gesicht und am Hals
  • allgemeines Schwächegefühl, Kraftlosigkeit, Kaltschweißigkeit
  • Bewusstlosigkeit
  • Atem- und Kreislaufstillstand

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Wespenstich-Allergie: Das hilft gegen die allergische Reaktion

Falls eine Allergie bereits bekannt ist, sollten entsprechende Notfallmedikamente immer griffbereit sein. Der Hausarzt oder die Hausärztin kann ein entsprechendes Notfallset verschreiben. Wer unter Asthma oder anderen chronischen Erkrankungen leidet, sollte auf jeden Fall mit einem Arzt oder einer Ärztin Rücksprache halten. Denn unter Umständen kann es sinnvoll sein, das Notfallset um weitere Medikamente zu ergänzen. Im Normalfall enthält hierfür ein Erste-Hilfe-Set Folgendes:

  • Adrenalinspritze für den lebensbedrohlichen Notfall
  • Antiallergikum (Antihistaminikum) in Form von Schmelztabletten oder Tropfen
  • eventuell ein Kortison-Präparat

Antihistaminikum und Kortisonsalbe bei leichter Allergie

Leichte allergische Symptome nach einem Wespenstich lassen sich meistens gut mit einem Antihistaminikum behandeln. Die Beschwerden lassen dadurch nach, auch die Schwellung geht zurück. Kortison federt zusätzlich die akuten Reaktionen des Immunsystems ab und sorgt ebenfalls dafür, dass sich Schwellungen zurückbilden. Bei Bedarf kann eine kortisonhaltige Salbe auf den Wespenstich aufgetragen werden, um eventuellen Juckreiz zu lindern.

Zu beachten ist: Es dauert eine Zeit, ehe die Medikamente ihre Wirkung entfalten. Daher sollten diese unmittelbar nach dem Wespenstich zum Einsatz kommen.

Notfall Wespenstich: Adrenalin kann lebensrettend sein

Ein weiteres wichtiges Notfallmedikament ist die Adrenalin-Spritze. Für Menschen, die besonders allergisch reagieren, kann Adrenalin lebensrettend sein. Das Präparat verengt bei einem Abfall des Blutdrucks in wenigen Minuten die Gefäße. Dadurch können sich Kreislauf und Blutdruck stabilisieren. Auch die Atmung verbessert sich, weil Adrenalin die Bronchien erweitert. Allerdings muss die Anwendung geübt werden, sofern man sich das Adrenalin selbst oder Familienangehörigen verabreichen möchte.

Zwei Kinder spielen Fangen in der Nähe eines Wespennests und setzen sich somit der Gefahr eines Wespenstichs aus.

© iStock / stanley45

Von Wespennestern sollte fünf Meter Abstand gehalten werden, um die Tiere nicht zu stören.

10 Tipps, um Wespenstiche zu vermeiden

Im Sommer kann es schon einmal zu einer Begegnung mit einer Wespe kommen. Vor allem wer viel draußen ist, kennt die teilweise lästigen Attacken der Insekten. Diese Verhaltensregeln und Tipps können im Umgang mit Wespen helfen:

  1. Sobald sich eine Wespe nähert, ruhig blieben! Auf hektische Bewegungen reagieren die Insekten besonders aggressiv.
  2. Eine Wespe, die sich auf der Hand oder einem anderen Körperteil niedergelassen hat, behutsam wegstreichen. Keinesfalls wegschlagen, denn das aktiviert die Angriffslust.
  3. In den Sommermonaten auf duftende Haarsprays, Parfums oder Kosmetikprodukte verzichten. Der Duft zieht Wespen an.
  4. Speisen und Getränke im Freien nur verschlossen aufbewahren, damit sich dort keine Wespen niederlassen.
  5. Nach dem Essen im Freien Mund und Hände waschen. Das gilt vor allem bei Kindern.
  6. Nie direkt aus einer Flasche oder einer Dose trinken. Hier kann unbemerkt eines der Insekten hineinschlüpfen und die Gefahr eines gefährlichen Wespenstichs im Hals besteht.
  7. Wer Obstbäume im Garten hat, ist gut beraten, das Fallobst regelmäßig aufzulesen und gegebenenfalls zu entsorgen.
  8. Nicht barfuß auf Wiesen gehen.
  9. Bei der Gartenarbeit gilt besondere Obacht beim Ostpflücken oder Blumenschneiden.
  10. Nie zu nah an ein Wespennest herantreten. Fünf Meter gilt als respektvolle Grenze, damit die Tiere sich nicht gestört fühlen.

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