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Haut & Allergie

Atherom: unschön, aber meist ungefährlich

Veröffentlicht am:12.10.2022

3 Minuten Lesedauer

Bei einem Atherom handelt es sich um eine gutartige Zyste in der Haut. Der sogenannte Grützbeutel ist in der Regel ein harmloses kosmetisches Problem und muss nur in bestimmten Fällen entfernt werden.

Auf dem Kopf eines Menschen befindet sich ein Atherom in Nahaufnahme.

© iStock / miriam-doerr

Was ist ein Atherom?

Atherom ist eigentlich ein Überbegriff für gutartige Zysten (mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume) der Haut, die wie kleine Beulen aussehen. Experten und Expertinnen unterteilen sie in zwei Hauptgruppen.

Trichilemmalzysten (Haarzysten oder Talgdrüsenzysten)

Hierhinter verbirgt sich der umgangssprachlich bekannte Grützbeutel. Er entsteht um sogenannte Haarfollikel (Trichilemm) herum. Ein Follikel ist eine Ansammlung von Zellen, die einen Schlauch oder eine Hülle um ein einzelnes Haar bilden. Haarzysten treten vor allem am Kopf oder auch an anderen behaarten Stellen auf und werden unterschiedlich groß. Die Neigung zu Haarzysten kann erblich sein.

Epidermale Zysten (Epidermoidzysten)

Sie können sich überall am Körper bilden, vor allem aber am Rücken und am Hals. Typischerweise sind sie fleischfarben. Ihre Größe reicht von etwa 0,5 bis maximal fünf Zentimeter. Sie sind hart und man kann sie leicht unter der Haut bewegen. Die Substanz im Inneren ist käsig und übel riechend.

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Eine junge Frau steht in einem Badezimmer. In der rechten Hand hält sie eine Haarbürste, mit der sie sich durch die Haare fährt.

© iStock / Brian

Ein Atherom kann bei der Körperpflege stören. Besonders beim Bürsten der Haare kann eine Zyste am Kopf sehr schmerzen.

Ist ein Atherom gefährlich?

Ein Atherom ist in der Regel unbedenklich, gutartig und auch nicht ansteckend. Beschwerden können auftreten, wenn es auf andere Strukturen drückt oder sich entzündet. In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen kommen:

  • Infektion: Manchmal platzt die Zyste unter der Haut und Krankheitskeime wie Bakterien können in den Körper eindringen (Infektion). Unbehandelt kann sich eine solche Infektion ausbreiten und auf das umliegende Gewebe oder sogar in den Knochen vordringen. Auch der Versuch, ein Atherom „auszudrücken“, kann zu einer Infektion führen und sollte deshalb unterlassen werden.
  • Tumor: Sehr selten entwickelt sich aus einer Haarzyste ein Tumor, eine sogenannte proliferierende trichilemmale Zyste. Dies geschieht nur in etwa zwei Prozent der Fälle. Dabei vermehren sich die Zellen der Zyste, der Knoten wächst und kann bis zu 25 Zentimeter groß werden. Diese Tumoren wachsen langsam und sind in der Regel gutartig. Sie können aber auf umliegende Strukturen drücken.
  • Rezidiv (Rückfall, Wiederauftreten der Zyste): Lässt man das Atherom mittels eines chirurgischen Eingriffs entfernen, bildet sich eine Narbe. Manchmal wächst die Zyste aber auch wieder nach.

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Muss ein Atherom entfernt werden?

Ein Atherom muss nur in seltenen Fällen operativ entfernt werden, da es meist gutartig ist und keine Beschwerden macht. Manchmal ist es hilfreich, einen sauberen, warmen Waschlappen aufzulegen, um die Schwellung zu verringern.

Mitunter stören die Zysten aber bei der Körperpflege.Ein Atherom am Kopf kann beim Kämmen oder Bürsten der Haare schmerzen. Einige Betroffene finden die Beulen unschön und fühlen sich nicht wohl damit. Ein Atherom kann auch Probleme bereiten, wenn es entzündet ist oder sich immer wieder entzündet. In diesen Fällen ist es möglich, das Atherom mithilfe eines kleinen, chirurgischen Eingriffs zu entfernen.

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die OP, wenn sie medizinisch notwendig ist. Soll der Grützbeutel aus rein kosmetischen Gründen entfernt werden, müssen die Patientinnen und Patienten das selbst bezahlen.

Es gibt verschiedene Optionen für die Entfernung, die der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin je nach Art der Zyste und je nachdem, ob sie bereits unter der Haut aufgeplatzt ist, abwägt. Wichtig ist dabei stets, dass die Zystenwand (Kapsel) möglichst vollständig entfernt wird, damit sich die Zyste nicht wieder neu bilden kann.

Eine Atherom-OP ist ein kleiner Eingriff, der nicht lange dauert und darum in der Regel ambulant unter lokaler Betäubung durchgeführt wird. Ein Verband schützt die Wunde. Der Verband sollte möglichst nicht nass werden, um die Heilung nicht zu beeinträchtigen. Die betroffene Stelle kann auch einige Tage lang empfindlich auf Berührungen oder Druck reagieren. Normalerweise heilt die Operationswunde folgenlos ab, und von dem Atherom bleibt lediglich eine kleine Narbe zurück.

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