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Magerquark und Speisequark sind gesunde Proteinbomben

Veröffentlicht am:16.06.2023

5 Minuten Lesedauer

Magerquark und Speisequark sind proteinreiche Milchprodukte und liefern reichlich wertvolles Protein für den Körper. Erfahren Sie hier, wie sich die Nährwerte der verschiedenen Quarksorten unterscheiden und welche Rezepte mit Magerquark es gibt.

Eine Schüssel Quark mit etwas Schnittlauch dekoriert.

© iStock / Eivaisla

Was ist Quark?

Quark ist ein sogenanntes Frischkäseprodukt, das in manchen Regionen auch als Weißkäse, Topfen oder Schotten bezeichnet wird. Es besteht aus Milch, bestimmten Säuerungskulturen und Labzusätzen. Die Säuerungskulturen sorgen dafür, dass der Quark seine angenehm säuerliche Geschmacksnote erhält, indem sie einen Teil des Milchzuckers (Laktose) in Milchsäure umwandeln. Die Enzyme in den Labzusätzen sind dafür verantwortlich, dass sich die festen Bestandteile wie Fett und Eiweiß von den flüssigen Bestandteilen der Milch trennen, sie also gerinnt. Lebensmitteltechnologen und -technologinnen sprechen dabei auch vom „Dicklegen“ der Milch. In einer Zentrifuge wird der feste Quark, auch Käsebruch genannt, von der Molke getrennt.

Quark kann sofort nach der Herstellung verzehrt werden und muss nicht reifen. Herkömmlicher Quark wird aus fettarmer Kuhmilch hergestellt, es können aber beispielsweise auch Buttermilch oder Ziegenmilch verwendet werden.

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Sind Speisequark und Magerquark das Gleiche?

Speisequark ist der Oberbegriff: Magerquark ist demnach auch Speisequark – lediglich mit einem sehr geringen Fettanteil. Die Einteilung von Quarksorten erfolgt in sogenannte Fettstufen: mager (weniger als zehn Prozent), halbfett (mehr als zehn Prozent) und fett (mehr als 20 Prozent). Grundlage ist immer pasteurisierte Magermilch, die also vor der Verarbeitung erhitzt wird, um mögliche Krankheitserreger abzutöten.

Wenn Speisequark mit einem höheren Fettgehalt oder Sahnequark, der noch mehr Fett enthält, hergestellt werden soll, wird eine entsprechende Menge Rahm zum Magerquark hinzugefügt. Ein Speisequark ist also am Anfang ein Magerquark und erhält dann erst seine Speisequark-Fettstufe – je mehr Rahm, desto fetter ist der Quark.

Quark als Bindemittel

Wer umweltfreundlich seine Wände streichen möchte, kann auf alte Rezepturen mit Quark als Bindemittel zurückgreifen. Es nimmt Farbpigmente gut auf und verbindet sie mit der Wand. Zur Herstellung von diesen sogenannten Kalkkaseinfarben benötigen Sie Magerquark, Sumpfkalk, Wasser und Farbpigmente. Für das genaue Mischverhältnis sollten Sie allerdings einen Experten oder eine Expertin zu Rate ziehen. Gut zu wissen: Mit der Zugabe von Hühnereiweiß erhält die Farbe Glanz.

Was ist der Unterschied zwischen Joghurt und Speisequark?

Die Herstellung von Joghurt und Quark basiert auf Milchsäuregärung. Der Unterschied ist jedoch, dass bei der Quarkherstellung neben milchsäurebildenden Kulturen auch noch Lab zur Gerinnung eingesetzt wird. Und auch die Bakterienkulturen sind unterschiedlich: Joghurt muss bestimmte Kulturen wie etwa Streptococcus thermophilus, Lactobacillus acidophilus oder Bifidobacterium spp. enthalten. Die Frage, ob Quark oder Joghurt gesünder ist, lässt sich nicht eindeutig beantworten, denn jedes Milchprodukt ist auf seine eigene Art gesund: Quark liefert viel hochwertiges Protein, Joghurt trägt mithilfe seiner enthaltenen Bakterienkulturen unter anderem zu einer gesunden Darmflora bei.

Warum ist Quark so gesund und wie viel sollte man am Tag essen?

Wer sich gesund und abwechslungsreich ernähren möchte, sollte täglich unter anderem etwa 250 ml Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Käse oder Quark verzehren. Dies rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und beruft sich auf aktuelle Studien zur Lebensmittelauswahl und Gesunderhaltung.

Die in Magerquark und Speisequark enthaltenen Proteine sind für den Körper äußerst wertvoll und gut verwertbar. Das heißt, der Körper kann daraus besonders gut eigene Proteine bauen. Darüber hinaus sind unter anderem Vitamin B2, Jod und Calcium im Quark enthalten. Laktose, also Milchzucker, steckt ebenfalls darin. Die Menge ist ähnlich hoch wie bei Joghurt, etwa 3,2 Gramm Laktose auf 100 Gramm Magerquark. Menschen, die aufgrund einer Milchzucker-Unverträglichkeit (Laktoseintoleranz) nur wenig oder keinen Milchzucker vertragen, können je nach individueller Verträglichkeit nur wenig Magerquark verzehren, ohne Verdauungsbeschwerden zu bekommen. Mittlerweile gibt es aber auch laktosefreie Magerquark-Alternativen.

Hinsichtlich der Nährwerte ist Magerquark also ein hervorragender Proteinlieferant – auch in der Schwangerschaft. Der Protein-Bedarf der werdenden Mutter ist nämlich in den beiden letzten Schwangerschaftsdritteln erhöht.

Ist Frischkäse eigentlich auch Quark?

Quark zählt als Frischkäse. Bei dem Milchprodukt, das im Supermarktregal als Frischkäse angeboten wird, handelt es sich um Speisequark, dem mehr Flüssigkeit entzogen wurde. Deshalb ist seine Konsistenz fester. Frischkäse kann Speisequark daher beim Kochen oder Backen ersetzen. Sie sollten dann nur etwas mehr Flüssigkeit hinzufügen.

Abnehmen mit Magerquark – darauf sollten Sie achten

Der Proteingehalt ist auch der Grund, warum viele Menschen Magerquark zum Abnehmen einsetzen und sich für die sogenannte Magerquark-Diät entscheiden. Tatsächlich kommen viele Studien zu dem Schluss, dass Speisequark oder Magerquark zur Gewichtsreduktion geeignet sind: Durch die enthaltenen Proteine sättigen sie lange und beugen dem Muskelabbau während einer Diät vor. Tipp: Wer sich strikt an eine Kaloriengrenze halten möchte, der greift besser zum kalorienärmeren Magerquark. Dieser enthält im Gegensatz zu Speisequark mit mindestens 10, 20 oder 40 Prozent Fett in der Trockenmasse weniger als 10 Prozent Fett. Rund 72 Kalorien liefert Magerquark pro 100 Gramm. Quark mit 40 Prozent Fett hat ganze 160 Kalorien, also mehr als das Doppelte. Grundsätzlich besteht Quark zu über 80 Prozent aus Wasser.

Es gilt jedoch zu beachten, dass der Körper beim Abbau der Proteine Harnstoff produziert, der mit dem Urin ausgeschieden werden muss. Deswegen ist es wichtig, viel Wasser zu trinken, wenn die Magerquark-Mengen hoch sind, damit der Harnstoff gut aus dem Körper gelangt. Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten daher nicht zu viel Protein zu sich zu nehmen, um die Nierenfunktion nicht noch weiter zu verschlechtern. Grundsätzlich ist eine Ernährungsweise mit sehr hoher Proteinzufuhr dauerhaft nicht empfehlenswert.

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Was sind die besten Magerquark-Rezepte?

Quark ist kulinarisch gesehen ein wahrer Tausendsassa und bedient nahezu alle Geschmäcker. Von süß bis herzhaft: Je nach Laune gibt es unterschiedliche Rezepte mit Magerquark oder auch Speisequark-Rezepte. Wie wäre es mit einer fruchtigen Magerquark-Bowl oder einem herzhaften Dip zum Grillen mit gesundem Quark und Thunfisch? Übrigens: Für viele Rezepte benötigt man nur einen Teil der Packung. Offen ist der Quark dann im Kühlschrank noch ein paar Tage haltbar.

Fruchtige Quark-Bowl mit knusprigen Kokosraspeln

Zutaten

4 Portionen
  • 500gMagerquark
  • 200gMilch oder Pflanzendrink
  • 100gHimbeeren
  • 100gBlaubeeren
  • 200gErdbeeren
  • 2Kiwis
  • 4Physalis
  • 2nicht allzu reife Bananen
  • 4EsslöffelKokosraspeln

Zubereitung

  1. Beeren waschen und verlesen. Bei Verwendung von Tiefkühlobst etwa 20 Minuten antauen lassen.

  2. Bananen und Kiwis schälen und in Scheiben schneiden.

  3. Eine Pfanne erhitzen und die Kokosraspel ohne Öl hellbraun anrösten, dabei immer schwenken, um ein Anbrennen zu vermeiden. Beiseite stellen.

  4. Die Beeren bis auf je drei bis vier Stück zusammen mit dem Quark und der Milch / dem Pflanzendrink im Mixer glatt pürieren.

  5. In die vorbereiteten Bowl-Schüsseln füllen und mit den übrigen Beeren, den Kokosraspeln sowie den Physalis garnieren.

Auf einem Glasteller liegt eine Backkartoffel mit Kräuterquark und dazu einem Salat.

© iStock / ManuWe

Gesunder Klassiker: Kartoffeln mit Quark versorgen den Körper mit reichlich Eiweiß.

Herzhafter Thunfisch-Dip

Zutaten

1 Portion
  • 500gMagerquark (oder Magerquark und Speisequark 20 % Fett i. Tr., jeweils zur Hälfte)
  • 1DoseThunfisch im eigenen Saft, abgetropft
  • 1EsslöffelWalnussöl
  • 1BundSchnittlauch
  • 1BundPetersilie
  • 20grüne Oliven, entsteint
  • 1EsslöffelKapern
  • 1unbehandelte Zitrone
  • 0 ½StückKnoblauchzehe
  • 1PriseSalz bei Bedarf
  • 1Priseschwarzer Pfeffer bei Bedarf

Zubereitung

  1. Magerquark zusammen mit dem Thunfisch und dem Öl in eine Schüssel geben.

  2. Kräuter waschen, zusammen mit den Kapern fein hacken und hinzufügen.

  3. Die Oliven in Ringe schneiden und ebenfalls zur Quark-Thunfisch-Masse geben.

  4. Die Zitrone heiß abwaschen, trocknen und zwei EL Abrieb zur Masse geben.

  5. Den Knoblauch schälen und pressen oder fein reiben und zufügen.

  6. Mit Salz und Pfeffer kräftig würzen.

  7. Lassen Sie den Dip für etwa zwei Stunden im Kühlschrank durchziehen.

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