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Schnittlauch: Gesundes Kraut für jeden Tag

Veröffentlicht am:21.07.2025

5 Minuten Lesedauer

Der pflegeleichte Schnittlauch ist ein echter Vitamin-Booster. Erfahren Sie mehr über die gesundheitlichen Vorteile von Schnittlauch und erhalten Sie Tipps für den Anbau, die richtige Lagerung und das Einfrieren.

Ein Bund frischer Schnittlauch auf einem Holzschneidebrett, daneben liegen ein Messer und frisch geschnittener Schnittlauch.

© iStock / Almaje

Schnittlauch: Grünes Power-Kraut

Schnittlauch (Allium schoenoprasum) zählt zu den aromatischsten Küchenkräutern – er überzeugt mit seinem würzigen Geschmack, ist gesund und äußerst pflegeleicht. Auch außerhalb der klassischen Kräutersaison bringt er frische Würze und wertvolle Inhaltsstoffe in die Küche. Die grünen, langen Röhrchen, der charakteristische Geschmack – würzig, ein bisschen scharf, an die Zwiebel erinnernd – und nicht zuletzt der Name lassen es erahnen: Schnittlauch ist ein naher Verwandter des Lauchs. Beide gehören zu den Narzissengewächsen (Amaryllidaceae).

Die röhrenförmigen Blätter des Schnittlauchs sind das, was die meisten Menschen kennen und gerne essen. Weniger bekannt ist, dass auch die Blüten verzehrt werden können. Im Gegensatz zum würzigen Geschmack der Blätter schmecken diese recht mild bis leicht süßlich und lassen sich wunderbar als Dekoration für zahlreiche Gerichte einsetzen. Denn die Blüten kommen in leuchtenden Farben daher – von rosa bis lila, seltener auch weiße Blüten. Wenn der Schnittlauch im Mai zu blühen beginnt, lockt sein farbiger Blütenteppich auch eifrige Insekten an, allen voran Bienen, die seinen Nektar lieben.

Während die Bienen sich am Nektar satt essen, bringen die Blätter des Schnittlauchs eine kräftige Würze in die menschliche Küche. Sie harmonieren herrlich mit jeder Eierspeise, geben Suppen, Saucen, Salaten und Quark das gewisse Extra oder verfeinern ein einfaches Butterbrot. Auch zahlreichen Gemüse-, Fisch- und Fleischgerichten verleiht Schnittlauch Raffinesse.

Schnittlauch: Anbau-Tipps

Schnittlauch ist ein Anfänger-Kraut: Er kann auf dem Balkon oder dem Fensterbrett praktisch das ganze Jahr über angebaut werden und ist pflegeleicht. Er mag es sonnig, gedeiht aber auch im Halbschatten gut. Wird Schnittlauch in einem Balkonkasten gepflanzt, sollte man darauf achten, dass er neben Kräutern gepflanzt wird, die ähnlich viel Wasser benötigen. Dazu gehören zum Beispiel Petersilie, Kresse oder Minze.

Unter der Lupe: Was steckt im Schnittlauch drin?

Wie kommt der Schnittlauch zu seinem charakteristischen Geschmack? Das hängt mit seinen Inhaltsstoffen zusammen, die auch maßgeblich für seine gesundheitsfördernde Wirkung verantwortlich sind. Ätherische Öle und Sulfide, das sind schwefelhaltige Verbindungen, geben den typischen Geschmack des Schnittlauchs in dem Moment frei, wenn die Blätter „verletzt“, also geschnitten werden – am besten mit einer sauberen Schere. Aber vorsichtig: umso mehr gedrückt oder zerrieben wird, umso mehr Aroma geht verloren. Daher eignet sich am besten ein scharfes Messer oder eine Kräuterschere, bei größeren Mengen ein Wiegemesser.

Schnittlauch ist vollgepackt mit Mineralstoffen und wichtigen Vitaminen, u. a. Vitamin A, Vitamin C und K, Kalium, Kalzium und Magnesium. Damit man von all diesen Nährstoffen auch profitiert, ist es wichtig, Schnittlauch nicht mitzukochen, sondern frisch und roh zu verwenden und am besten erst kurz vor dem Verzehr beizumengen. So behält er nicht nur seine Vitamine, sondern auch der Geschmack kommt am besten zur Geltung. Generell kann man sich merken: Kräuter reagieren eher negativ auf Wärme und starke Lichteinwirkung.

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Ein Glas Quark mit Schnittlauch auf einem Holzbrett, daneben frischer Schnittlauch und ein Messer.

© iStock / ollo

Ob als Brotaufstrich oder Dip: Quark mit Schnittlauch enthält wertvolle Vitamine und Mineralstoffe.

Gesundheitliche Vorteile von Schnittlauch

Schnittlauch bringt so einiges für die Gesundheit auf den Tisch. Neben den erwähnten Mineralstoffen und Vitaminen und ihrem Effekt auf die Gesundheit, sorgt Schnittlauch durch seinen würzigen Geschmack dafür, dass in Gerichten weniger Salz benötigt wird. Langfristig kann dies Bluthochdruck. Pro 100 Gramm enthält er folgende Inhaltsstoffe, bei denen vor allem der hohe Ballastanteil auffällt:

NährwertMenge
Brennwert40 kcal
Eiweiß3,6 g
Kohlenhydrate11,6 g (davon Zucker: 1,6 g)
Fett0,7 g
Ballaststoffe6 g

Es gibt noch einiges mehr zu entdecken in Sachen Schnittlauch und Gesundheit. Diese weiteren gesunden Inhaltsstoffe enthält Schnittlauch:

  • Isoalliine: Hier handelt es sich um schwefelhaltige Verbindungen, die einen positiven Effekt auf den Cholesterinspiegel, Blutdruck und Blutzucker haben
  • Glucosinolate: Ebenfalls eine Art von schwefelhaltigen Verbindungen, die immunstärkend und antibiotisch wirken
  • Schleimstoffe: Schnittlauch enthält Schleimstoffe mit einer positiven Wirkung auf die Darmfunktion
  • Sulfide:  Sulfide sind schwefelhaltige Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken und für eine gesunde Darmflora sorgen können. Sie wirken antioxidativ, entzündungshemmend und können sogar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs (z. B. Magenkrebs) senken

Schnittlauch: Richtige Lagerung

Ein Küchentipp, der sich bewährt hat: Den Schnittlauch zunächst unter kaltem Wasser abspülen, dann abtropfen und anschließend in einem feuchten Tuch im Kühlschrank aufbewahren. So hält sich geernteter Schnittlauch mehrere Tage frisch. Ist der Schnittlauch bereits etwas ausgetrocknet, einfach ein paar Spritzer Zitronensaft hinzugeben. Auch in einem Glas Wasser können die grünen Röhrchen ein, zwei Tage ihre Frische erhalten – und dekorieren nebenbei den Küchentisch.

Schnittlauch einfrieren: Praktisch, aber mit Abstrichen

Wer frischen Schnittlauch nicht sofort verbrauchen kann, nutzt oft das Einfrieren – eine praktische Methode, um das aromatische Kraut auch in der Nebensaison zu genießen. Ideal ist es, den Schnittlauch in feine Röllchen zu schneiden und diese, portionsweise in Eiswürfelbehältern (gegebenenfalls mit etwas Wasser) einzufrieren, um ihn dann kurz vor dem Servieren in das entsprechende Gericht zu geben. Die meisten Vitamine und Mineralstoffe bleiben tiefgekühlt weitgehend erhalten und die Würze bleibt bestehen. Allerdings bringt das Einfrieren auch Nachteile mit sich: Nach dem Auftauen verliert Schnittlauch seine knackige Textur und wird weich und matschig. Und: gekaufte tiefgekühlte Kräuter können unter Umständen gesundheitsschädliche Bakterien enthalten. Das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover hat mehrere Untersuchungen mit tiefgekühlten und verarbeiteten Kräutern durchgeführt. Da diese Kräuter häufig aus einer bodennahen Freilandkultivierung stammen, besteht das Risiko, dass diese Kräuter bakterielle Krankheitserreger enthalten.

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