Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Lebensmittel

Steckrüben: die Renaissance der Riesenknolle

Veröffentlicht am:24.03.2023

3 Minuten Lesedauer

Sie wächst auf heimischen Feldern und ist im Winter eine tolle Zutat für wärmende Eintöpfe und vieles mehr: Lange war die Steckrübe als Arme-Leute-Essen verschmäht, jetzt erlebt sie ein Comeback in Form von Püree, Reibekuchen oder Ofengemüse.

Ein Mann zieht mit beiden Händen eine Steckrübe aus der Erde.

© iStock / lucentius

Was sind Steckrüben?

Steckrüben zählen zu den Gemüsesorten, die lange Zeit gemieden wurden. Sie erinnerten die ältere Generation vielfach an kalte Kriegswinter, in denen die Knollen vor allem in Ost- und Norddeutschland als Hauptnahrungsmittel dienten. Doch der Trend zu regionalem und saisonalem Gemüse führt dazu, dass „Omas Gemüsesorten“ wieder häufiger auf den Tisch kommen. Neben Schwarzwurzel, Topinambur und Roter Bete feiert auch die Steckrübe abseits der klassischen Rezepte eine Renaissance. Steckrüben schmecken leicht süßlich. Geschmacklich erinnern sie am ehesten an Kohlrabi.

Wie sehen Steckrüben aus?

Steckrüben, auch Kohlrüben genannt, sind runde oder ovale Knollen, die spitz zulaufen. Ihre Schale ist dick und rau, weiß bis lila. Die Farbe des Fruchtfleischs reicht von hellem Gelb bis zu leuchtendem Orange. Für diese Färbung sorgen hauptsächlich die Carotinoide, eine umfangreiche Klasse natürlicher Farbstoffe.

Eine frische Steckrübe ist außen glatt und innen leicht gelblich. Sie darf nicht muffig riechen und keine Flecken haben – das sind Zeichen für mangelnde Frische. Eine Knolle kann bis zu 1,5 Kilogramm wiegen, aber Masse ist nicht unbedingt Klasse. Greifen Sie beim Einkauf zu kleinen, prallen Knollen mit möglichst glatter Haut. Sie sind zarter als die großen Exemplare, die schnell holzig werden.

Wann hat die Steckrübe Saison?

Die Jahreszeit der Steckrübe ist der Winter. Von Oktober bis ins Frühjahr finden Sie Steckrüben in Supermärkten oder auf dem Wochenmarkt. Bekanntere Sorten heißen „Wilhelmsburger“, „Hoffmanns Gelbe“ und „Niko“. Im Kühlschrank halten Steckrüben etwa drei Wochen, im kühlen Keller können Sie das Gemüse sogar bis zu drei Monate lagern.

Achtung: Im eigenen Garten sollten Sie die Rüben ernten, bevor der erste Nachtfrost kommt. Andernfalls kann das süße Aroma verloren gehen. Die Steckrüben schmecken dann strenger.

Passende Artikel zum Thema

Sind Steckrüben gesund?

Neben Kohlenhydraten enthalten Steckrüben unter anderem Vitamin C und Beta-Carotin (eine Vorstufe von Vitamin A), Thiamin, Niacin, Riboflavin, Kalium, Magnesium und Kalzium. Zu knapp 90 Prozent besteht die Knolle jedoch aus Wasser, das macht sie kalorienarm.

Das vitamin- und mineralstoffreiche Gemüse kann daher das Abnehmen erleichtern: Es eignet sich für eine kalorienreduzierte Kost. Bei Kartoffelgerichten wie Aufläufen oder Pürees lassen sich die Erdäpfel zum Teil oder ganz durch Steckrüben ersetzt – das spart mehr als die Hälfte der Kalorien ein: 100 Gramm Steckrüben enthalten etwa 37 Kilokalorien, die gleiche Menge Kartoffeln hat etwa 77 Kalorien.

Steckrüben bieten darüber hinaus alle Vorteile eines heimischen Gemüses: Dank kurzer Transportwege sind sie besonders klimafreundlich und während ihrer Haupterntezeit im Oktober und November frisch erhältlich.

Auf dem Herd steht ein Eintopf mit frischem Gemüse – darunter auch Steckrüben.

© iStock / mtreasure

Zusammen mit Kartoffeln, Zwiebeln und Karotten wird aus Steckrüben ein beliebter Eintopf. Speck verleiht dem Gericht eine deftige Note.

Wie verwendet man die Steckrübe?

Vor der Zubereitung muss die Schale weg: Entfernen Sie die raue Hülle großzügig. Das Fruchtfleisch können Sie in kleine Würfel oder Streifen schneiden und dünsten, kochen oder braten. Die Steckrübe ist so vielfältig, weil sie den Geschmack der mitgekochten Zutaten annimmt.

Ähnlich wie Kartoffeln passt sie gut in deftige Suppen und Aufläufe. Ein leckeres traditionelles Gericht ist ein Steckrüben-Eintopf mit Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren – bei der vegetarischen Zubereitung lassen Sie Speck oder Wurst als Einlage einfach weg.

Steckrübenmus ist ebenfalls ein Klassiker: Der Stampf aus Steckrüben, Möhren und Kartoffeln eignet sich hervorragend als gesundes Hauptgericht oder als Beilage.

Auch als Rohkost geht die Steckrübe durch: Zarte Exemplare können Sie fein geraspelt zusammen mit Äpfeln, Möhren und Nüssen als Wurzel-Frucht-Salat genießen.

Steckrüben: Rezept-Ideen mit der Riesenknolle

Steckrüben bringen Abwechslung in bekannte Menüs – probieren Sie aus, was Ihnen schmeckt:

  • Steckrüben-Frites mit Joghurt-Dip: Dazu schneiden Sie die Rübe in schmale Stäbchen, bepinseln sie mit Olivenöl, würzen je nach Geschmack mit Salz, Pfeffer, Honig und Chiliflocken und backen sie im Ofen bei 190 Grad etwa 20 Minuten goldbraun. Dazu passt ein Dip aus Joghurt mit etwas Salz und Pfeffer.
  • Gemüse-Snack: Garen Sie etwas dickere Rübenstäbchen 10 Minuten in Salzwasser, heben Sie die Sticks mit einer Schaumkelle heraus und wälzen Sie sie in gehackten, gesalzenen Haselnüssen oder Sesamsamen.
  • Steckrüben-Reibekuchen: Raspeln Sie die Knollen in feine Streifen, vermischen sie mit Zwiebeln, Mehl und Ei und braten die knusprigen Küchlein in der Pfanne.
  • Steckrübenpüree: Pürierte Rüben mit einem Schuss Rapsöl und Zitronensaft, Salz, Zucker und Chili wärmen in der kalten Jahreszeit.
  • Gemüseschnitzel: Dünne Rübenscheiben in einer Panade aus Mehl, Ei und Paniermehl braten.

Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?