Überblick: Fehlzeiten
Der Fehlzeiten-Report 2020 für AOK-Mitglieder
Der Fehlzeiten-Report 2020 basiert auf Daten von 14,4 Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmern, die 2019 in mehr als 1,6 Millionen Betrieben beschäftigt waren. Demnach sank der Krankenstand bei den erwerbstätigen Mitgliedern der AOK 2019 um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Jeder AOK-versicherte Beschäftigte hat im Durchschnitt 19,8 Tage aufgrund einer ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung am Arbeitsplatz gefehlt. Zum Vergleich: 2018 waren es 19,9 Tage je AOK-Mitglied.
Am häufigsten waren Muskel-Skelett-Erkrankungen (22,4 Prozent). Danach folgten psychische Erkrankungen (11,9 Prozent), Atemwegserkrankungen (11,8 Prozent) und Verletzungen (10,8 Prozent) sowie Erkrankungen des Kreislaufsystems und der Verdauungsorgane (5,4 bzw. 4,6 Prozent). Die psychischen Erkrankungen sind damit in diesem Jahr zum ersten Mal an die zweite Stelle gerutscht, noch vor die Atemwegserkrankungen. Seit 2008 haben die Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen um 67,5 Prozent zugenommen. Außerdem führen diese Erkrankungen zu langen Ausfallzeiten. Mit 27 Tagen je Fall dauerten sie 2019 mehr als doppelt so lange wie der Durchschnitt mit 12 Tagen je Fall.
Viele Faktoren beeinflussen den Krankenstand
Gesunde Bedingungen im Betrieb zu fördern hilft, krankheitsbedingte Fehlzeiten zu vermeiden oder gering zu halten. Auch das gesundheitsgerechte Verhalten der Beschäftigten wird dadurch gestärkt.
Ein gutes Betriebsklima trägt beispielsweise dazu bei, dass Kollegen eher bereit sind, krankheitsbedingte Ausfälle durch Mehrarbeit zu kompensieren.
Gesunde Führung und eine konstruktive Fehlerkultur sind weitere wichtige Bausteine.
Auch eine Analyse der Fehlzeiten hilft dabei, den Krankenstand zu senken: Sie gehört in den meisten Unternehmen aus gutem Grund zum Alltag, da sie viele Ansatzpunkte bietet, um mögliche Probleme zu erkennen. Unternehmensstatistiken allein lassen aber noch keine belastbaren Rückschlüsse zu. Hier können Krankenkassen mit Ursachen- und Krankenstandsanalysen weiterhelfen. Zudem bedarf es der fachkundigen Auswertung und Interpretation der Ergebnisse, um zielführende Maßnahmen ableiten zu können.
Es ist eine der wichtigsten Aufgaben einer Unternehmensleitung, die krankheitsbedingten Fehlzeiten im Unternehmen unter die Lupe zu nehmen und daraus Schlüsse für ein gesundes Unternehmen zu ziehen. Dabei kann die Analyse der AOK eine gute Basis für Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung sein.
Unterstützung der AOK
Die AOK hat große Erfahrung mit Krankenstands- und Ursachenanalysen in Unternehmen. Altersstufen, Geschlecht, Lohnfortzahlungszeit und Krankengeldbezugszeit werden differenziert dargestellt. Diagnosegruppen ohne Personenbezug, aber sofern möglich nach Abteilungen, geben Aufschluss über die Ursachen der krankheitsbedingten Fehlzeiten. Dabei wird höchster Wert auf Datenschutz gelegt. Firmenspezifische Daten können mit anderen Durchschnittswerten, etwa aus derselben Branche, verglichen werden. Unsere Experten helfen gern weiter.
Stand
Zuletzt aktualisiert: 30.09.2020
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