Fehlzeiten-Report 2025: hohe Krankenstände und KI-Fokus

Krankheitsbedingte Fehlzeiten in deutschen Unternehmen waren 2024 weiterhin auf hohem Niveau: Im Durchschnitt sind AOK-versicherte Beschäftigte 2024 2,3-mal krankheitsbedingt ausgefallen, insgesamt 23,9 AU-Tage pro Mitglied. 228 AU-Fälle je 100 Versicherte markieren einen neuen Höchstwert. 2023 lag dieser bei 225 Fällen je 100 Versicherte. Dies sind Daten des Fehlzeiten-Reports 2025.

Fokusthema KI und Gesundheit

Der Fehlzeiten-Report 2025 befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt. Fazit: Beschäftigte sorgen sich einerseits wenig, ihr Wissen über KI sei allerdings auch noch begrenzt. 91 Prozent der Befragten zeigten sich „eher nicht“ oder „gar nicht“ besorgt, dass die KI eine Gefährdung des eigenen Arbeitsplatzes darstelle. Experten in Sachen KI sind in den Unternehmen allerdings noch klar in der Minderheit (5 Prozent). An Fortbildungen zur KI haben bisher nur 40 Prozent der Beschäftigten teilgenommen.

Mit Blick auf die Betriebliche Gesundheitsförderung bietet die Verbreitung von KI in den Unternehmen viele Möglichkeiten, Beschäftigte besser zu erreichen. Arbeitgeber erhalten Anregungen dazu im Video des AOK Online-Seminars zum Thema „KI und Arbeit – wie uns die digitale Transformation beeinflusst“.

Ursachen für hohe Krankenstände

Der Fehlzeiten-Report 2025 zeigt, dass über ein Drittel der AU-Fälle von AOK-Versicherten (36 Prozent) auf Atemwegserkrankungen zurückzuführen ist.

Die insgesamt gestiegene Zahl der Fehltage führen die Fachleute auch auf die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) zurück, mit der eine vollständigere Erfassung der AU-Bescheinigungen einhergeht. Zuvor waren die AU-Bescheinigungen der Versicherten nicht vollständig der Krankenkasse vorgelegt worden, vermuten die Autoren.

Einen Höchststand der Krankmeldungen gab es von September 2024 bis März 2025. Das sei auf eine Infektionswelle (Erkältungen und COVID-19-Fälle) zurückzuführen. Die durchschnittliche Erkrankungsdauer lag bei den Atemwegsinfekten 2024 bei 5,9 Tagen je beschäftigtem AOK-Mitglied.

Die häufigsten Erkrankungsarten

Das Fehlzeitengeschehen wird weiterhin hauptsächlich von sechs Krankheitsarten dominiert:

  • Muskel- und Skelett-Erkrankungen verursachten 19,8 Prozent der Fehlzeiten im Jahr 2024
  • Atemwegserkrankungen machten 15,1 Prozent aus,
  • psychische Erkrankungen stiegen weiter auf 12,5 Prozent (11,9 Prozent 2023),
  • Verletzungen lagen bei 9,3 Prozent,
  • Erkrankungen des Kreislaufsystems und der Verdauungsorgane (4,5 bzw. 3,9 Prozent)

Zwar sind die psychischen Erkrankungen nicht die größte Gruppe, die eine Arbeitsfähigkeit verursacht, allerdings ist die Erkrankungsdauer mit durchschnittlich 28,5 Tagen pro Fall sehr prägnant für die Gesamtkrankenstände. Zudem ist der Langzeittrend besorgniserregend, da innerhalb der letzten zehn Jahre die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen um 43 Prozent gestiegen sind.

Datenbasis für die repräsentative Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) sind die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen der circa 15,1 Millionen erwerbstätigten AOK-Versicherten in Deutschland.

aok.de

Fehlzeiten-Report 2025

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Definition: Fehlzeiten durch Krankenstand

Fehlzeiten sind per Definition des in Stunden oder Tagen gemessene Abwesenheiten der Mitarbeitenden vom Arbeitsplatz. Dabei gibt es verschiedene Arten von Fehlzeiten. Neben krankheitsbedingten Abwesenheiten gibt es Abwesenheiten durch Fortbildung und Zusatzurlaub oder sogenannte motivational bedingte Abwesenheiten, die ein Anzeichen für fehlende Arbeitszufriedenheit sein können. Solche „Minusstunden“ werden allerdings bei Fehlzeitenstatistiken ebenso wenig berücksichtigt wie Fehlzeiten durch Zusatzurlaub oder Weiterbildung.

Es geht im Fehlzeiten-Report der AOK-Gemeinschaft vielmehr darum, durch die systematische Untersuchung von Arbeitsunfähigkeit, die meist durch Krankheit verursacht wird, Rückschlüsse über den Gesundheitszustand von Beschäftigten zu ziehen.

Viele Faktoren beeinflussen den Krankenstand

Gesunde Bedingungen im Betrieb zu fördern hilft, krankheitsbedingte Fehlzeiten zu vermeiden oder gering zu halten. Auch das gesundheitsgerechte Verhalten der Beschäftigten wird dadurch gestärkt. Ein gutes Betriebsklima trägt beispielsweise dazu bei, dass Mitarbeitende eher bereit sind, krankheitsbedingte Ausfälle durch Mehrarbeit zu kompensieren. Gesunde Führung und eine konstruktive Fehlerkultur sind weitere wichtige Bausteine.

Auch eine Analyse der Fehlzeiten hilft dabei, den Krankenstand zu senken: Sie gehört in den meisten Unternehmen aus gutem Grund zum Alltag, da sie viele Ansatzpunkte bietet, um mögliche Probleme zu erkennen. Unternehmensstatistiken allein lassen aber noch keine belastbaren Rückschlüsse zu. Hier können Krankenkassen mit Ursachen- und Krankenstandsanalysen weiterhelfen. Zudem bedarf es der fachkundigen Auswertung und Interpretation der Ergebnisse, um zielführende Maßnahmen ableiten zu können.

Es ist eine der wichtigsten Aufgaben einer Unternehmensleitung, die krankheitsbedingten Fehlzeiten im Unternehmen unter die Lupe zu nehmen und daraus Schlüsse für ein gesundes Unternehmen zu ziehen. Dabei kann die Analyse der AOK eine gute Basis für Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung sein.

Unterstützung der AOK

Die AOK hat große Erfahrung mit Krankenstands- und Ursachenanalysen in Unternehmen. Altersstufen, Geschlecht, Lohnfortzahlungszeit und Krankengeldbezugszeit werden differenziert dargestellt. Diagnosegruppen ohne Personenbezug, aber sofern möglich nach Abteilungen, geben Aufschluss über die Ursachen der krankheitsbedingten Fehlzeiten. Dabei wird höchster Wert auf Datenschutz gelegt. Firmenspezifische Daten können mit anderen Durchschnittswerten, etwa aus derselben Branche, verglichen werden. Unsere Fachleute helfen gern weiter.

Stand

Zuletzt aktualisiert: 21.10.2025

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