Betriebliche Gesundheit im Mai
Lesen Sie im AOK-Arbeitgeber-Newsletter: Gesundheitskompetenz stärken * Revenge Bedtime Procrastination: den Schlaf unnötig hinauszögern * Diversität im Unternehmen * Wie gesunde Führung die Mitarbeitendenbindung erhöht * BGF in der Pflege mit QualiPEP: körperliche Aktivität
Studie zeigt: Gesundheitskompetenz ist ausbaufähig
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland hat Schwierigkeiten, gesundheitsbezogene Informationen zu verstehen und anzuwenden – und die Lage verschlechtert sich. Laut einer aktuellen Vergleichsstudie verfügen inzwischen nur 64 Prozent der Bevölkerung über eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz. 2014 lag dieser Wert noch bei 54 Prozent.
Besonders schwer fällt es den Befragten, Gesundheitsinformationen in Medien zu beurteilen, Vor- und Nachteile von Behandlungen abzuwägen, Beipackzettel zu verstehen oder passende Angebote zur Gesundheitsförderung zu finden.
Die AOK unterstützt Sie dabei Ihre Gesundheitskompetenz zu stärken, hilft Ihnen relevante Gesundheitsinformationen zu finden und diese einzuordnen.
Hier finden Sie Ergebnisse verschiedener Studien zur digitalen Gesundheitskompetenz und Angebote Ihrer AOK.
Revenge Bedtime Procrastination: den Schlaf unnötig hinauszögern
Die bewusste Entscheidung, länger wach zu bleiben und weniger zu schlafen, nennt sich Revenge Bedtime Procrastination. Der Begriff „Revenge“ (Rache) kommt daher, dass Betroffene „Rache“ an ihrem stressigen oder fremdbestimmten Alltag nehmen, indem sie sich spätabends bewusst Freizeit gönnen. Besonders Menschen mit langen Arbeitszeiten oder vielen Verpflichtungen neigen dazu, ihre „freie Zeit“ in die Nacht zu verlegen. Statt ins Bett zu gehen, verbringen sie die Zeit mit Aktivitäten wie Social Media, dem Konsum von Filmen oder anderen Ablenkungen. Wenn es tagsüber keine bewussten Erholungsphasen gibt, wird die Nacht oft als einzige Möglichkeit zur Entspannung genutzt.
Wenn Beschäftigte zu spät schlafen gehen, obwohl sie müde sind, kann das erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitsleistung haben und beispielsweise zu erhöhter Fehleranfälligkeit, sinkender Konzentration und Produktivität führen und in der Folge zu mehr krankheitsbedingten Ausfällen und Fehlzeiten.
Arbeitgeber können präventiv unterstützen, damit ihr Team ausgeschlafen und leistungsfähig bleibt:
- Flexible Arbeitszeiten: Gleitzeit oder Homeoffice-Optionen anbieten
- Wochenarbeitszeit respektieren: Mehrarbeit kann bei Vertretung oder Produktionsspitzen ihre Berechtigung haben, sollte aber die Ausnahme bleiben, damit Beschäftigte über ausreichend Tagesfreizeit verfügen
- Feste Pausen etablieren: Regelmäßige Arbeitsunterbrechungen sind kein Luxus, sondern wichtig für Entspannung und Wohlbefinden. Am besten gehen Führungskräfte mit gutem Beispiel voran
- Ruheräume bereitstellen: Neben Spaziergängen sind gesonderte Orte geeignet, um in der Pause mit räumlichem Abstand vom Arbeitsplatz bewusst abzuschalten oder sogar einen kurzen Powernap zu halten
- Schlafaufklärung: Workshops oder interne Kommunikation über die Bedeutung von gutem Schlaf organisieren
- Digitale Achtsamkeit fördern: abends keine beruflichen E-Mails oder Nachrichten lesen, um so Bildschirmzeit vor dem Schlaf zu reduzieren, auch privat.
Wie der Powernap für mehr Energie am Arbeitsplatz gelingt, erfahren Sie im AOK-Fachportal für Arbeitgeber.
Die AOK gibt Tipps, wie Sie Arbeit stressfrei organisieren und der digitalen Informationsflut Grenzen setzen können. Mehr erfahren.
Diversität im Unternehmen: eine vielfältige Aufgabe
Die Begriffe Diversität oder Diversity bedeuten nach einer Definition der „Aktion Mensch“ individuelle, soziale und strukturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Menschen. Darüber hinaus bezeichnet der Begriff aber auch ein gesellschaftliches Konzept, das auf der Idee basiert, dass jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit wertvoll ist und dafür Anerkennung und Respekt verdient.
Im Arbeitskontext betrachten wir vier Bereiche von Diversität:
- Kultur, Herkunft, Religion und Weltanschauung
- Geschlechtervielfalt und sexuelle Orientierung
- Alter
- Inklusion
Sich mit dem Thema zu befassen, ist heute für viele Unternehmen bereits selbstverständlich, andere fangen erst an, eine diverse Unternehmenskultur zu etablieren. Egal in welchem Stadium sich Ihr Unternehmen befindet, ein klares Bekenntnis zu einem vielfältigen Betrieb steigert die Attraktivität als Arbeitgeber.
In der Regel ist das Diversity Management in die Personalabteilung eingegliedert. Einige global agierende Großkonzerne leisten sich dafür sogar eigene Teams oder Abteilungen. Doch Unternehmen jeder Größe profitieren von mehr Achtsamkeit in Diversitätsfragen. Schließlich nützt es der gesamten Belegschaft, wenn der Teamgeist durch ein gutes Miteinander gestärkt wird und Unterschiede als Bereicherung gewertet werden. Dazu gehören beispielsweise kulturell bedingte andere Sichtweisen auf Arbeitsabläufe, Kundenbeziehungen oder die Entwicklung neuer Produkte, die Lebenserfahrung und Gelassenheit älterer Beschäftigter bis hin zu wertvollen Hinweisen von Menschen mit Behinderung zur Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgestaltung.
Das Diversitätsmanagement kann Hand in Hand gehen mit Aktivitäten zur Betrieblichen Gesundheitsförderung wie wertschätzendes Führen oder sinnstiftendes Arbeiten. Beispielsweise kann eine Befragung der Mitarbeitenden die Themen Gesundheit und Vielfalt im Betrieb beinhalten und so Impulse für Verbesserungen liefern.
Passend zum Thema
Mit gesunder Führung Bindung ans Unternehmen erhöhen
Gesundes Führungsverhalten kann einer Entwicklung entgegenwirken, die der Gallup Engagement Index aufzeigt: Nur noch 9 Prozent der Beschäftigten in Deutschland fühlen sich stark emotional an das Unternehmen gebunden, in dem sie arbeiten. Befragt wurden Ende 2024 1.700 Beschäftigte. Damit sinkt der Wert auf einen Tiefstand, während die Anzahl derer, die sich gering gebunden fühlen, um 11 Prozent auf 78 Prozent gestiegen ist.
Gleichzeitig beobachtet der Index eine steigende Wechselbereitschaft: Lediglich die Hälfte der Befragten (50 Prozent) wollen in einem Jahr noch bei ihrem Unternehmen arbeiten (gegenüber 53 Prozent im Vorjahr). Die nachlassende emotionale Bindung könnte unter anderem daran liegen, dass nur 34 Prozent der Beschäftigten uneingeschränktes Vertrauen in die finanzielle Zukunft ihres Arbeitgebers haben, das uneingeschränkte Vertrauen in die Führungskräfte liegt bei 21 Prozent.
Mit wertschätzender Kommunikation kann Vertrauen aufgebaut und das Betriebsklima verbessert werden. Anregungen, um ein gutes Miteinander im Team zu fördern, erhalten Sie unter anderem im Themenbereich „Positive Psychologie in der Arbeitswelt“ im AOK-Fachportal für Arbeitgeber. Mehr erfahren.
Das AOK-Online-Programm „Gesund führen“ unterstützt Sie dabei, Ihre Mitarbeitenden gesund zu führen und Ihre eigene innere Balance im Blick zu behalten. Jetzt informieren und kostenlos teilnehmen.
BGF in der Pflege mit QualiPEP: körperliche Aktivität
In Pflegeeinrichtungen hilft die Förderung körperlicher Aktivität den Bewohnenden selbst und ihrem Pflegepersonal. Gezielte Bewegungsangebote können die physischen und psychischen Ressourcen der Pflegebedürftigen stärken. Das führt zu einer höheren Lebensqualität und mehr Selbstständigkeit im Alltag. Aktive Bewohnende benötigen anschließend oft weniger Unterstützung im Alltag. Das entlastet das Pflegepersonal.
Um Pflegeeinrichtungen bei der Implementierung solcher Maßnahmen zu unterstützen, bietet die AOK mit QualiPEP (Qualitätsorientierte Prävention und Gesundheitsförderung in Einrichtungen der Eingliederungshilfe und Pflege) praxisorientierte Checklisten an. Diese ermöglichen es Einrichtungen, ihre aktuellen Präventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen zu evaluieren und gezielt weiterzuentwickeln. Die Checklisten decken verschiedene Themenbereiche ab, darunter auch die Förderung körperlicher Aktivität.
Darin werden neben individuellen Bedürfnissen auch die einfache, dauerhafte Umsetzbarkeit der Aktivitäten, Vereinbarkeit mit den Arbeitszeiten oder vorhandene Räumlichkeiten abgefragt.
Weitere Punkte in der Checkliste sind unter anderem Präventionskonzepte mit konkreten Bewegungsangeboten wie Rückenschule oder Kooperationen mit Sportvereinen.
Die QualiPEP-Checkliste und das Poster zu körperlicher Aktivität gibt es als Download im AOK-Fachportal für Arbeitgeber.
Tipps und Maßnahmen speziell für mehr Bewegung im Arbeitsalltag finden Sie ebenfalls im Fachportal.
Stand
Erstellt am: 15.05.2025
Firmenkundenservice
E-Mail-Service