Zunächst wurden alle Arbeitsplätze auf mögliche Erleichterungen untersucht und umgestaltet. In der Fertigung wurde viel Geld investiert zum Beispiel in elektrisch angetriebene Bänder, die auf Hüfthöhe laufen oder in verstellbare Rutschen, auf denen die rohen Gussteile zur Weiterverarbeitung nach unten gleiten. Höhenverstellbare Gestelle erleichtern das Verpacken in Gitterboxen und auch die Nutzung von Hubwagen wirkt sich schonend auf den Rücken aus. Zudem wurden zur Bearbeitung massiver Teile Hebehilfen angeschafft; ein Vakuumsauger hebt schwere Teile in die Höhe, die früher durch reine Muskelkraft bewegt werden mussten.
Nach anfänglicher Zurückhaltung werden die Hilfen mittlerweile im Werk gerne eingesetzt, die Mitarbeiter haben die Vorteile erkannt. Das ist auch der Konsequenz von Liesa Hergeth zu verdanken, die zunächst viel Überzeugungsarbeit unter anderem bei den Vorgesetzen leisten musste.
Schulungen der direkten Führungskräfte – Linienführer und Gruppenleiter – zum Thema „Fit zum Führen“ und regelmäßig stattfindende, verpflichtende Rückenschulungen der Mitarbeiter bringen alle auf den gleichen Stand und sorgen für die nötige Sensibilisierung. „Vor allem jüngere Mitarbeiter spüren die körperliche Belastung am Anfang noch nicht und meinen, sie sind gefeit vor Rückenproblemen. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an – also schon bei den Azubis – die richtige Haltung einzuüben und Ausgleichsübungen parat zu haben“, so AOK-Bewegungsexpertin und Koordinatorin für Betriebliche Gesundheitsförderung Dagmar Gramitzky.