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Ingwer-Shot: Was kann der scharfe Drink?

Veröffentlicht am:01.07.2021

4 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 21.02.2023

Ingwer ist aus der modernen Küche nicht mehr wegzudenken. Viele Hersteller sogenannter Ingwer-Shots versprechen unter anderem eine bessere Immunabwehr. Hier erfahren Sie, was an den Versprechen dran ist und wie Sie Ingwer-Shots selbst herstellen können.

Zwei zu einer Schale geformten Hände halten Ingwerknollen.

© iStock / myshkovsky

Ingwer, der scharfe Wurzelstock

Heutzutage wird Ingwer in gesamt Südostasien, den tropischen Regionen Afrikas, in Lateinamerika, der Karibik und Australien angebaut. Sein würzig-zitroniges Aroma bringt auch eine leicht süße Schärfe mit, sodass er in der Küche sämtlicher Länder variantenreich zum Einsatz kommt.

Aus den Kochtöpfen der europäischen Küchen ist der Wurzelstock des Ingwers ebenfalls nicht mehr wegzudenken. Vor allem in asiatischen Gerichten kann er in verschiedenen Formen als Zutat eingesetzt werden, etwa als Pulver, in Scheiben geschnitten und eingelegt, als kandierte Variante oder natürlich frisch. Und auch die Getränkeindustrie hat Ingwer längst ins Herz geschlossen: Neben Ingwerbier, Tee und Limonade erobert der Ingwer-Shot die Supermarktregale.

Drei Rezepte für Ingwer-Shots

Wer den Schärfe-Kick am Morgen mag, kann Ingwer-Shots ganz leicht selbst herstellen. So wissen Sie genau, was drinsteckt und sparen Geld sowie Verpackungsmüll.

  • Rezept 1: Zubereitung ohne Entsafter oder Mixer

    Legen Sie ein sauberes Küchentuch auf die Arbeitsfläche. Verreiben Sie darauf eine Ingwerknolle mit einer Küchen- oder Vierkantreibe. Anschließend falten Sie die Enden des Tuchs so nach innen, dass sich die Ingwerraspeln in der Mitte befinden. Dieses Tuch geben Sie nun über eine Schale und pressen mit der Hand den Saft aus den frisch geraspelten Ingwerstücken.

    Tipp: Um Ihrem Shot noch mehr Power zu geben, pressen Sie ein oder zwei (Bio-)-Zitronen aus. Den Saft vermischen Sie anschließend mit dem frisch gepressten Ingwersaft. Gut durchmischen und in den Kühlschrank stellen, gekühlt hält er sich einige Tage frisch.

  • Rezept 2: Zubereitung mit dem Mixer

    Die Ingwerknolle in kleine Stücke schneiden und in eine Schüssel geben. So lange durchmixen bis keine groben Stücke mehr zu sehen sind. Anschließend breiten Sie ein sauberes Küchentuch über einer Schale aus. Gießen Sie den gemixten Ingwer auf das Tuch und falten Sie dann die Enden zusammen. Pressen Sie anschließend den Ingwersaft mit der Hand in die Schüssel – so verhindern Sie Klümpchen im Saft.

  • Rezept 3: Klassischer Ingwer-Shot

    Zutaten für 2 Personen:

    • 1 Bio-Orange
    • 1 Bio-Zitrone
    • 1 Stück Ingwer (daumengroß)
    • 1 Prise Cayennepfeffer
    • 1 TL Reissirup oder Honig

    Zubereitung:

    Pressen Sie zuerst die Orange und dann die Zitrone aus. Danach die Ingwerknolle zerreiben, mixen oder in der Saftpresse auspressen. Alle drei Zutaten vermischen und frisch genießen. Gut gekühlt hält sich der Saft zwei bis drei Tage im Kühlschrank.

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Wie gesund sind Ingwer-Shots?

Ingwer wird eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Verantwortlich dafür sind bestimmte bioaktive Inhaltsstoffe, die sogenannten Gingerole und Shogaole. Sie sind für den scharfen Geschmack und einige gesundheitliche Effekte verantwortlich. Darüber hinaus enthält Ingwer ätherisches Öl, das für das typische Ingweraroma verantwortlich ist.

Kein Wunder, dass Ingwer schon seit Jahrtausenden in Asien als Heilmittel genutzt wird. Bei den folgenden Beschwerden kommt er zum Einsatz:

  • Magenschmerzen
  • Übelkeit
  • Zahnschmerzen
  • Asthma und Atembeschwerden
  • Rheuma
  • Erkältung

Forschende sowie Mediziner und Medizinerinnen haben in zahlreichen Laboruntersuchungen herausgefunden, dass Ingwer beispielsweise die Entstehung sogenannter freier Radikale bremsen kann, die für viele Gewebe schädigend sind. Auch hinsichtlich der Entwicklung von Krebszellen können sich die Inhaltsstoffe des Ingwers möglicherweise positiv auswirken. Untersuchungen am Menschen zeigen, dass Ingwer vor allem bei den folgenden Beschwerden helfen kann:

  • Flaues Gefühl in der Magengegend und Erbrechen
  • Entzündungen, vor allem bei Arthrose
  • Schmerzen

Vor allem in Supermärkten und Drogerien werden Ingwer-Shots als kleine Fläschchen angeboten. In ihnen befindet sich meist ein Mix aus Ingwerstücken, Ingwersaft und anderen, häufig gesüßten, Fruchtsäften. Da abgepackte Säfte normalerweise erhitzt werden, um sie haltbar zu machen, ist ein frisch gepresster Shot aus der Kühltheke die gesündere Wahl. Diese müssen jedoch kühl gelagert werden und sind auch dann nur wenige Tage haltbar. Stichproben fertiger Ingwer-Shots zeigen, dass sie reichlich Ingwer enthalten, manchmal sogar zu viel als zu wenig.

Ein Glas Ingwer-Shot wird neben Ingwerknollen auf einem Holztisch präsentiert.

© iStock / HandmadePictures

Ein Ingwer-Shot hilft gegen Übelkeit, Erbrechen, fördert die Verdauung und die Durchblutung.

Tipps zum Trinken von Ingwer-Shots

Ingwer-Shots sollten ganz langsam getrunken werden, denn sie schmecken vergleichsweise scharf. Meist wird empfohlen, jeden Morgen nach dem Aufstehen etwa 20 Milliliter zu trinken. Wer einen empfindlichen Magen hat, kann den Shot mit etwas Wasser verdünnen oder ihn erst nach dem Frühstück trinken.

Was bewirkt der Ingwer-Shot?

Gingerol und Shogaol verbessern die Durchblutung der Schleimhäute und bewirken, dass der Körper von innen gewärmt wird. Die bessere Durchblutung transportiert Krankheitskeime schneller nach außen, weswegen Ingwer tatsächlich bei Erkältungen helfen kann. Das wurde sogar durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt. Noch unklar ist, ob Ingwer auch vorbeugend gegen Erkältungen wirkt.

Ingwer hilft gegen Übelkeit: Schon in früheren Jahrhunderten galt die Ingwer-Wurzel unter Matrosen als wirksames Mittel gegen Übelkeit auf hoher See. Heutzutage kann man das Mittel in Form von Ingwertabletten rezeptfrei in der Apotheke kaufen. Übrigens wird Ingwer auch von Patienten und Patientinnen eingenommen, die wegen einer Chemotherapie unter Übelkeit leiden.

Außerdem hat Ingwer Einfluss auf unsere Verdauung, er lindert Blähungen und hilft gegen Völlegefühl. Sogar bei Rheuma und Muskel- und Gelenkschmerzen (Arthrose) zählt die Wurzel zu den empfohlenen Lebensmitteln. Während der Schwangerschaft ist allerdings Vorsicht geboten, die Knolle gilt als wehenfördernd.

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