Betriebliche Gesundheit im August
Lesen Sie im AOK-Arbeitgeber-Newsletter: Arbeiten im Urlaub: Grenzen setzen, Gesundheit fördern * Ärger im Job: Emotionen konstruktiv nutzen * Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz * BGF in der Pflege mit QualiPEP: psychosoziale Gesundheit
Arbeiten im Urlaub: Grenzen setzen, Gesundheit fördern
Eine aktuelle Umfrage zeigt: 48 Prozent der Beschäftigten arbeitet zumindest gelegentlich im Urlaub, 13 Prozent sogar regelmäßig. Rund ein Viertel der Befragten ist während der Ferien telefonisch erreichbar, 18 Prozent nehmen vorsorglich den Laptop mit. Zudem achten 45 Prozent aller Beschäftigten bei der Urlaubsplanung gezielt auf eine Unterkunft mit stabilem WLAN, um arbeitsfähig zu bleiben.
Die häufigsten Tätigkeiten im Urlaub sind das Abrufen und Beantworten von E-Mails, das Telefonieren sowie kurzfristige Abstimmungen mit Kollegen und Kolleginnen oder Vorgesetzten. Gerade die ständige Erreichbarkeit im Urlaub und die Annahme, das sei von der Führungskraft erwünscht, kann jedoch als belastend empfunden werden und das Abschalten erschweren. Die mangelnde Entgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit hat Folgen für Erholung, mentale Gesundheit und Life-Balance. Langfristig begünstigt sie Stress, Unzufriedenheit und eine sinkende Leistungsfähigkeit.
Es lohnt sich für Arbeitgeber, eine klare Abgrenzung von Arbeits- und Urlaubszeit zu fördern. Wer seinen Urlaub zur Erholung nutzen kann, kehrt motivierter und gesünder zurück. Das stärkt nicht nur die individuelle Resilienz, sondern wirkt sich auch positiv auf Betriebsklima, Bindung und Produktivität aus.
Tipps, wie Sie Arbeit in Ihrem Unternehmen stressfrei organisieren können, hat die AOK im Fachportal für Arbeitgeber zusammengestellt.
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Wie wäre es zum Beispiel mit einem kostenfreien BGF-Workshop der AOK Niedersachsen zum Thema „Richtig erholen – Ressourcen stärken“? Der dreistündige Workshop richtet sich an alle Beschäftigten in Betrieben. Er thematisiert unter anderem achtsam mit den eigenen Ressourcen umzugehen und vermittelt wertvolle Erkenntnisse des Stressmanagements. Alle Informationen und den Kontakt zur Beratung und Buchung finden Sie hier.
Ärger im Job: Emotionen konstruktiv nutzen
Laut einer aktuellen Studie der Universität Hohenheim wirkt sich Ärger am Arbeitsplatz nicht automatisch negativ auf die Leistung aus. Die Untersuchung mit über 200 Beschäftigten aus verschiedenen Branchen ergab: Entscheidend ist nicht, ob man sich ärgert, sondern wie man damit umgeht. Wer Ärger direkt und respektvoll anspricht, bleibt meist konzentrierter und leistungsfähiger. Wer hingegen grübelt oder Ärger unterdrückt, ist anfälliger für Erschöpfung und Leistungseinbußen.
Besonders wichtig ist dabei das soziale Klima: Ein gutes Teamgefühl wirkt wie ein Schutzfaktor und fördert den konstruktiven Umgang mit negativen Emotionen.
Unternehmen können gezielt dazu beitragen, dass Ärger am Arbeitsplatz nicht zur Belastung wird. Dazu gehört, Konflikte nicht zu tabuisieren, sondern eine offene und wertschätzende Kommunikation zu fördern. Auch der Teamzusammenhalt spielt eine zentrale Rolle, er lässt sich beispielsweise durch gemeinsame Reflexion, klar definierte Werte und regelmäßigen, ehrlichen Austausch stärken.
Darüber hinaus können Führungskräfte sich und ihre Mitarbeitenden im Umgang mit Emotionen schulen, zum Beispiel über BGF-Angebote wie Resilienztrainings oder Workshops. Passende Workshops zum Thema Stressbewältigung finden Sie hier. Übrigens sind alle Angebote der Betrieblichen Gesundheitsförderung der AOK Niedersachsen für Unternehmen kostenfrei.
Die AOK bietet das Video zum Online-Seminar „Positive Emotionen am Arbeitsplatz“ an: Erfahren Sie darin, wie Sie positive Emotionen fördern und das Wirgefühl im Team stärken können.
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Sexueller Belästigung am Arbeitsplatz vorbeugen
Sexuelle Belästigung kann schon mit einem Blick oder einer ungewollten Berührung beginnen. Entscheidend dafür, was als sexuelle Belästigung gilt, ist laut Antidiskriminierungsstelle des Bundes, wie die betroffene Person ein Verhalten wahrnimmt. In einer aktuellen Studie erlebten 62 Prozent der Befragten Belästigung in Form von sexualisierten Kommentaren, 44 Prozent berichteten von unerwünschten Blicken, Gesten oder Nachpfeifen, 26 Prozent von unerwünschten Berührungen.
Das Thema betrifft auch den Job-Alltag: Etwa 20 Prozent der Beschäftigten haben sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz bereits selbst oder in ihrem Arbeitsumfeld erlebt, Frauen häufiger als Männer.
Das zeigen Auswertungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auf Basis zweier Befragungen in Unternehmen mit über 50 Mitarbeitenden.
Aus den Befragungen geht hervor, dass sich sexuelle Belästigung nicht nur auf das Befinden Einzelner, sondern auch auf das Betriebsklima auswirkt. In 72 Prozent der betroffenen Betriebe sanken Arbeitsmoral und die Bindung ans Unternehmen, Fehlzeiten und Fluktuation stiegen. Knapp 59 Prozent der befragten Betriebe haben Maßnahmen gegen sexuelle Belästigung etabliert, wie etwa Ombudspersonen oder externe Beratungen. Die Antidiskriminierungsstelle empfiehlt einen systematischen, präventiven Ansatz, zum Beispiel:
- Broschüren, Plakate und Informationen über Beratungsstellen
- eine Betriebsvereinbarung
- Schulungen und Fortbildungen
- je nach Betriebsgröße: eine Beschwerdestelle
Das dient nicht nur dem Gesundheits- und Arbeitsschutz, sondern kann auch die betriebliche Resilienz und langfristige Beschäftigtenbindung stützen.
Ein Gesprächsleitfaden im AOK-Fachportal für Arbeitgeber gibt Ihnen Tipps, wie Sie mögliche psychische Herausforderungen Ihrer Beschäftigten thematisieren können. Mehr erfahren
Das AOK-Online-Programm „Gesund führen“ unterstützt Sie dabei, Ihre Mitarbeitenden gesund zu führen und Ihre eigene innere Balance im Blick zu behalten. Jetzt informieren und kostenlos teilnehmen
Weitere kostenfreie Angebote zu gesunder Führung finden Sie auf der Seite der AOK Niedersachsen.
BGF in der Pflege mit QualiPEP: psychosoziale Gesundheit
Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Demenz sind unter den Bewohnenden in Pflegeeinrichtungen keine Seltenheit. Sie belasten auch die Beschäftigten. Umso wichtiger ist es, die psychische Gesundheit ganzheitlich zu fördern.
Die QualiPEP-Checkliste bietet praxisnahe Ansätze: Für Pflegebedürftige geht es um sinnstiftende Aktivitäten, soziale Teilhabe und den Erhalt persönlicher Beziehungen. Im Fokus stehen aber auch die Beschäftigten: Mit gezielter Suchtprävention, zum Beispiel durch klare Regelungen im Umgang mit Suchtmitteln, Schulungen oder unterstützenden Angeboten, wie etwa einem Kurs zur Rauchentwöhnung, können Arbeitgeber psychischen Belastungen entgegenwirken.
Die Checkliste ist Teil von QualiPEP – einem umfassenden Werkzeug zur Evaluation und Stärkung von Prävention und Betrieblicher Gesundheitsförderung. QualiPEP steht für Qualitätsorientierte Prävention und Gesundheitsförderung in Einrichtungen der Eingliederungshilfe und Pflege und wurde gemeinsam mit Pflegeeinrichtungen entwickelt. Die Empfehlungen basieren auf fundierter Erfahrung und zeigen, wie Gesundheitsförderung im Alltag umsetzbar ist.
Die QualiPEP-Checkliste und das Poster zum Thema „Psychosoziale Gesundheit“ gibt es als Download im AOK-Fachportal für Arbeitgeber.
Dort erhalten Sie auch branchenübergreifende Informationen zu einer wirksamen Suchtprävention am Arbeitsplatz. Ein Thema, das Unternehmen aus allen Bereichen betreffen kann.
Als erfahrener Präventionspartner in der Pflege berät und unterstützt die AOK Niedersachsen auch Ihren Pflegebetrieb mit vielzähligen Angeboten zur Verbesserung der Gesundheit der Beschäftigten sowie beim Aufbau eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Abgestimmt auf die individuellen betrieblichen Bedarfe entwickeln wir gemeinsam praxisnahe Gesundheitslösungen.
Nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf und wir besprechen, mit welchen Angeboten wir Ihren Pflegebetrieb unterstützen können.
Telefon: 0511 1676 – 16188 oder 0441 93641 – 16187.
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Stand
Erstellt am: 14.08.2025
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