Life-Balance – Arbeit und Freizeit im Einklang

Immer mehr Berufstätige legen Wert auf eine gute „Life-Balance“. Daher wird das Thema auch für Unternehmen zunehmend wichtig. Wer die Mitarbeiter dabei unterstützt, Freizeit und Beruf besser unter einen Hut zu bekommen, ist attraktiv für Arbeitnehmer.
Mutter in Arbeitskleidung trägt Kind einen Weg entlang.© AOK

Das Thema „Life-Balance“ wird immer wichtiger

Die AOK-Familienstudie 2018 zeigt: Für viele Menschen in Deutschland ist es sehr wichtig, Familie, Beruf und Alltag noch besser unter einen Hut zu bekommen. Sie empfinden das Leben als „stressig“. Das Thema „Life-Balance“ wird deshalb immer wichtiger für Unternehmen. Rund ein Viertel aller Eltern fühlen sich psychisch stark belastet – Mütter deutlich mehr als Väter. Die Eltern klagen vor allem über Zeitknappheit. Das betrifft besonders Eltern mit kleinen Kindern. Alleinerziehende haben es schwerer als andere Familien – und ihre Zahl steigt.

Erwerbstätige Eltern brauchen gute Rahmenbedingungen, um Beruf und Familie zu vereinbaren. In vielen Firmen gehört die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bereits zur Unternehmenskultur. 86 Prozent der Unternehmen in Deutschland halten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in ihrem Unternehmen für eine Selbstverständlichkeit und leben das bereits in ihrem Haus – zum Beispiel, indem sie Väter aktiv bei der Inanspruchnahme von Elternzeit oder Teilzeit unterstützen oder generell vermehrt Teilzeit anbieten. Diese Zahl stammt aus dem „Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2019“, den das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausgibt.

Zum Vergleich: Im Jahr 2003 lag der entsprechende Anteil nur bei 46,5 Prozent. Dazu bieten bereits fast die Hälfte der Unternehmen zum Beispiel eine Arbeitsfreistellung bei Krankheit der Kinder an, die über die gesetzlichen Regelungen hinausgeht, über 40 Prozent stellen ihre Mitarbeiter teilweise frei, wenn sie nahe Angehörige zuhause pflegen. Außerdem halten es 88,4 Prozent der Arbeitgeber für wichtig, dass Beschäftigte mit und ohne Familienpflichten gleiche Entwicklungs- und Aufstiegschancen haben.

BMFSFJ
Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit

Der Unternehmensmonitor – eine repräsentative Unternehmensbefragung – gibt Auskunft zum Stand der Familienfreundlichkeit in deutschen Unternehmen. Dabei werden die Bedeutung und der Verbreitungsgrad verschiedener familienfreundlicher Maßnahmen in fünf Handlungsfeldern erfasst.

Flexible Arbeitszeiten helfen Eltern

Einer der wichtigsten Punkte für die Eltern: flexible Arbeitszeiten. So können sie ihr Kind morgens in Ruhe in den Kindergarten bringen und nachmittags stressfrei abholen. Flexible Modelle bei Arbeitszeiten und Arbeitsorganisation stellen daher weiterhin das Rückgrat einer familienbewussten Personalpolitik dar. Vorbildlich: Knapp 96 Prozent der Unternehmen hierzulande setzen bereits mindestens eine Maßnahme um, damit die Mitarbeiter Beruf und Familie besser vereinbaren können. Rund 30 Prozent der Betriebe gelten als besonders familienfreundlich, da sie sogar mehrere Angebote zur flexiblen Arbeitsgestaltung haben.

Mehr wirtschaftlicher Erfolg durch Familienfreundlichkeit

Familienfreundlichkeit lohnt sich offenbar auch finanziell: Untersuchungen des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigen, dass Unternehmen, die sich stärker dafür engagieren, auch finanziell profitieren. Bei verschiedenen Indikatoren für den wirtschaftlichen Erfolg schneiden sie erkennbar besser ab als relativ inaktive Betriebe. Dazu zählen insbesondere das Jahresergebnis, der Auftragsbestand sowie Produkt- und Prozessinnovationen.

Eine andere Studie bestätigt, dass es sich aus unternehmerischer Sicht rentiert, mehr in eine familienfreundliche Arbeitswelt zu investieren. Eine vom Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP) Münster im Auftrag der berufundfamilie gGmbH durchgeführte Studie ergab: Praktiziertes Familienbewusstsein führt bei 19 wichtigen Kennziffern zu positiven betriebswirtschaftlichen Effekten. So haben sehr familienfreundliche Unternehmen im Vergleich zum Durchschnitt der Betriebe unter anderem eine um:

  • 48 Prozent niedrigere Fehlzeitenquote (bezogen auf alle Abwesenheiten vom Beruf)
  • 27 Prozent niedrigere Krankheitsquote (bezogen auf Krankenstand)
  • 15 Prozent niedrigere Fluktuationsrate
  • 14 Prozent höhere Mitarbeitermotivation
  • 13 Prozent höhere Produktivität
  • 12 Prozent bessere Bewerberqualität
  • 10 Prozent geringere Kostenbelastung für die Personalbeschaffung
  • 10 Prozent höhere Kundenbindung
  • 9 Prozent höhere Mitarbeiterbindung
  • 8 Prozent geringere Stellenbesetzungsdauer

Stand

Zuletzt aktualisiert: 01.08.2023

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