Auswahlverfahren und Einstellungstest

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Ein Ausbildungsplatz ist unbesetzt und mehrere Bewerbende erscheinen auf dem Papier alle gleich geeignet? Neben dem Vorstellungsgespräch sind Einstellungstests eine gängige Methode, um eine gerechte und rationale Entscheidung zu treffen.
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Bewerbende auf dem Prüfstand

Sucht das Unternehmen Auszubildende, die universal informiert sind oder gut zupacken können? Müssen neue Mitarbeitende eloquent formulieren können oder in anstrengenden Zeiten einen kühlen Kopf behalten? Je nachdem, was Arbeitgeber  brauchen, kommen unterschiedliche Einstellungstests zum Zuge.

Wann ist der beste Zeitpunkt für den Einstellungstest?

Wann Rekrutierende den Einstellungstest durchführen, ist Geschmackssache. Assessment Center werden üblicherweise vor dem Vorstellungsgespräch veranstaltet. Persönlichkeits- oder Wissenstests können Unternehmen parallel zum Bewerbungsverfahren online anbieten. Viele personalverantwortliche Personen geben den Bewerbern auch eine Aufgabe, die sie vor oder während des persönlichen Kennenlernens bearbeiten und die sie anschließend gemeinsam besprechen. Wann der Einstellungstest stattfindet, hängt also ganz davon ab, ob  erst die Person oder die Fähigkeiten im Vordergrund stehen soll.

Mit dem richtigen Eignungstest die Personalauswahl vereinfachen

Wissen und Intelligenz prüfen: Mit einem Wissenstest stecken Arbeitgeber ab, wie viele Vorkenntnisse bereits vorhanden sind. Diese können unterschiedlich ausfallen, von Fragen zur Allgemeinbildung, über spezielle Fachfragen bis hin zu Mathe-Rätseln. Denn auch diese sagen je nach Beruf viel darüber aus, wie gut Auszubildende mit täglichen Aufgaben zurechtkommt. Sind in der Branche ein wacher Geist und flexibles Denken ein Muss, kann dies mittels Logik-Tests abgefragt werden. Professionelle Anbieter für solche Tests finden sich leicht im Internet.

Probearbeit: Handwerk in der Praxis: Im Handwerk sind komplizierte Einstellungstests zu aufwändig. Arbeitgeber im Handwerk wollen nur eins wissen: Wie machen sich die Bewerbenden in der Praxis? Ein Probetag in den Betrieb gibt einen hervorragenden ersten Eindruck – für beide Seiten. Bewährt hat sich, den künftigen Azubis eine Probearbeit zu geben, die sie innerhalb eines bestimmten Zeitraums bearbeiten sollen. Dabei ist es durchaus legitim, den angehenden Azubis kleine Fallen zu stellen. So ist leicht zu erkennen, wie sie mit Schwierigkeiten umgehen – ob sie gelassen bleiben oder schnell genervt sind, um Hilfe bitten oder Fehler riskieren. Dabei nicht zu streng sein: Niemand will potenzielle Azubis schließlich vertreiben.

Eigenschaften über Persönlichkeitstests erfahren: Nicht nur in der Praxis, auch auf dem Papier lässt sich die Persönlichkeit von Bewerbenden unter die Lupe nehmen. Dafür gibt es eine Reihe anerkannter Persönlichkeitstests, über die angehenden Azubis sich selbst einschätzen sollen. Allerdings sind diese Tests nur aussagekräftig, wenn sie seriöse Fragen beinhalten und von fachkundigen Psychologinnen und Psychologen ausgewertet werden.

Eignungstests haben nicht nur Vorteile

Ein Einstellungstest gilt als einfacher Weg, um Bewerbende fair zu bewerten. Er schützt diese auch vor Diskriminierung, beispielsweise bei Online-Fragebögen, die nicht unmittelbar einem Namen zugeordnet sind. Eignungstests haben aber auch ihre Schattenseiten: Die Prüfung ist eine Momentaufnahme. Möglicherweise hat eine Bewerberin oder ein Bewerber einen schlechten Tag oder ist zu nervös, um die volle Leistung abzurufen. Auch hat jeder Mensch andere Talente und auch andere Schwachstellen, die bei einheitlichen Tests stärker oder schwächer zum Vorschein kommen. Möglicherweise ist auch die stille Person, die im Rollenspiel untergeht, eine hervorragende Ergänzung für den Betrieb – deshalb dürfen Rekrutierende neben allen Tests und Auswahlverfahren ruhig auch auf ihr Bauchgefühl hören.

Assessment Center

In großen Firmen ist es bereits ein Standard geworden, aber auch in kleineren Betrieben kann es sich anbieten, viele Bewerbungen auf eine spezielle Stelle zu erhalten: das Assessment Center. Im Zeitraum von mehrere Stunden bis hin zu Tagen, treten alle Kandidierenden an. Dies ist ein üblicher Weg für Führungskräfte, aber auch Nachwuchsstellen lassen sich so gut besetzen. Im Assessment Center durchlaufen die Bewerbenden verschiedene Übungen – von Einzeltests bis zu Gruppenarbeiten. Oft scheiden währenddessen schon die ersten aus und nur eine kleine Auswahl schafft es zum Ziel: dem Vorstellungsgespräch.

Diese Einstellungstests finden im Assessment Center Anwendung:

  • Vorstellungsrunde
  • Präsentation
  • Leistungstests wie IQ- oder Konzentrationstests
  • Postkorbübungen: Die Bewerbenden müssen eine Vielzahl an Vorgängen sortieren. Was hat Priorität, was kann sie oder er selbst bearbeiten, was ist zu delegieren?
  • Rollenspiel
  • Gruppenarbeiten oder -diskussionen
  • Fallstudien oder Planübungen, in denen die Firma umstrukturiert werden soll

Das gilt es bei der Organisation eines Assessment Centers zu beachten:

  • Sinnvolle Vorauswahl der Teilnehmenden
  • Planung der Ziele des Termins und gezielte Auswahl der Aufgaben
  • Zeitplan aufsetzen
  • Material für Aufgaben organisieren
  • Fachkundiges Personal als Beobachtende und Bewertende einsetzen: Auf acht Bewerbende sollten vier Mitarbeitende auf Seite des Arbeitgebers kommen. Darunter Führungskräfte, Personalbearbeitende und Externe mit psychologischen Kenntnissen.

Stand

Erstellt am: 01.07.2025

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