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Sportverletzung

Bänderriss im Knie – das sollten Sie wissen

Veröffentlicht am:28.07.2025

3 Minuten Lesedauer

Manchmal reicht eine schnelle, ruckartige Bewegung – und schon ist es passiert: ein Bänderriss im Knie. Welche Symptome die Betroffenen haben, wie ein Bänderriss behandelt wird und wie die Heilungschancen stehen.

Eine junge Sportlerin sitzt auf einer Parkbank und hält unter Schmerzen das linke Knie in beiden Händen.

© iStock / m-gucci

Was ist ein Bänderriss im Knie?

Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers und für unsere Fortbewegung unerlässlich. Wie fast alle großen Gelenke hat es kräftige Bandstrukturen, die das Knie stabilisieren. Diese Bänder bestehen aus wenig dehnbarem, faserartigem Bindegewebe und können ein Gelenk in Bewegung sichern. Im Knie geben dem Gelenk vier Bänder Halt: Außenband, Innenband, vorderes und hinteres Kreuzband. Wird ein Band über die Elastizitätsgrenze hinaus strapaziert, kann es teilweise oder ganz reißen. Das passiert häufig bei Sportunfällen, wenn das Knie gewaltsam verdreht wird oder es bei einem Sturz einen kräftigen Schlag bekommt. Manchmal reißen dabei sogar mehrere Bänder gleichzeitig. Zusätzlich können Knorpel, Menisken, Gelenkkapsel oder Knochen verletzt sein.

  • Vorderer Kreuzbandriss: sehr häufige Sportverletzung durch Knieverdrehung, bei einem Sprung oder abrupten Richtungswechsel bei Sportarten wie Skifahren, Fußball, Handball oder Squash.
  • Hinterer Kreuzbandriss: tritt seltener auf und entsteht meist durch Gewalteinwirkung von außen, beispielsweise Zusammenstöße zwischen Spielern oder Verkehrsunfälle. Oft sind noch weitere Gelenkstrukturen verletzt.
  • Innenbandriss: häufige Sportverletzung, die oft in Verbindung mit knöchernen Verletzungen, vorderem Kreuzbandriss und/oder Innenmeniskuseinriss auftritt.
  • Außenbandriss: sehr selten, er tritt meistens nur im Zusammenhang mit einer Verletzung des Kapsel-Band-Apparates oder der Kreuzbänder auf.

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Bänderriss im Knie: Welche Symptome treten auf und was ist dann zu tun?

Gerade bei Stürzen kommt es zu starken Kräfteeinwirkungen oder unnatürlichen Drehbewegungen. Dann sollten Sie sehr vorsichtig agieren und nicht zu schnell oder abrupt das Knie belasten. Ein Bänderriss im Knie verursacht folgende Symptome:

  • plötzlicher, heftiger, stechender Schmerz, der im weiteren Verlauf nachlassen kann
  • manchmal laut hörbares Geräusch beim Abreißen des Bandes
  • starke Schwellung des Kniegelenks
  • ausgeprägter Druck- und Bewegungsschmerz im Kniegelenk
  • Bildung eines Gelenkergusses
  • Instabilitätsgefühl: Gefühl des Wegknickens des Gelenks, entweder nach vorne oder hinten (Kreuzband) oder seitlich (Außen- und Innenband)

Bei starken Schmerzen oder einer deutlichen Schwellung sollten Sie immer einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Nur er oder sie kann feststellen, was im Kniegelenk verletzt ist. Der Schmerz allein sagt noch nichts darüber aus, ob etwas im Knie gerissen ist. Eine Bänderdehnung ist manchmal sogar schmerzhafter als ein Riss. Wird ein Riss festgestellt und optimal versorgt, verläuft die Heilung meist unkompliziert. Unbehandelte Bänderrisse können zu Langzeitschäden wie dauerhafter Instabilität und vorzeitigem Gelenkverschleiß führen.

Muss ein Bänderriss im Knie operiert werden?

Ein Bänderriss im Knie kann mit oder ohne chirurgischen Eingriff versorgt werden. Das hängt davon ab, welches Band gerissen ist, ob ein Band teilweise oder ganz gerissen ist und ob es noch weitere Verletzungen im Kniegelenk gibt. Das vordere Kreuzband hat eine besondere Bedeutung für die Stabilität des Kniegelenkes. Es kann nicht muskulär kompensiert werden, weshalb ein Riss hier meistens operiert werden muss. Wichtig ist, dass Sie sich ausführlich von einem Arzt oder einer Ärztin beraten lassen. Holen Sie sich nach Möglichkeit eine Zweitmeinung ein.

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Bänderriss im Knie: Ein Frau liegt auf dem Rücken auf der Liege in einer Physio-Praxis und hat ihr linkes Bein in der Luft angewinklet. Der Therapeut behandelt ihr linkes Knie.

© iStock / PeopleImages

Bei einem Bänderriss im Knie hilft oft Physiotherapie – es muss nicht immer eine OP sein.

Operation beim Bänderriss im Knie: Wie lange dauert die Heilung?

Ärzte und Ärztinnen operieren gerissene Bänder meist minimalinvasiv im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie). Mit dieser Operationsmethode ist es möglich, Schäden im Knie zu beheben, ohne das Knie zu eröffnen. Das Verfahren nennt sich Schlüsselloch-Chirurgie. Bei dieser Methode setzt der Arzt oder die Ärztin sehr kleine Schnitte, durch die er eine dünne Spezialkamera und Operationsinstrumente in das Gelenk einführt. Dabei wird das gerissene Bandgewebe entweder genäht oder, üblicherweise bei Kreuzbandrissen, durch andere Bindegewebsstrukturen, etwa Sehnen, ersetzt. Der Eingriff kann stationär oder ambulant erfolgen. Wenn Sie sich fragen, wie lange die Heilung nach einer Kreuzband-OP dauert: Rechnen Sie mit etwa neun bis zwölf Monaten, bis Sie Ihr Knie wieder voll sportlich belasten können.

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Ohne OP: Wie wird ein Bänderriss im Knie behandelt?

In vielen Fällen muss nicht unbedingt operiert werden. Zum Beispiel wenn ein Band nur angerissen ist. Das betroffene Kniegelenk wird erst einmal ruhiggestellt. Dazu verordnen Fachleute eine flexible Schiene, eine sogenannte Orthese, und zur Entlastung Unterarm-Gehstützen. Schmerzlindernde, entzündungshemmende und abschwellende Medikamente können die Symptome lindern. Meist dauert die Behandlung mehrere Wochen. Egal ob der Bänderriss operiert wurde oder nicht – im Anschluss ist eine Physiotherapie zu empfehlen. Gezielte Übungen zum Muskelaufbau und Koordinationstraining unterstützen den Heilungsprozess positiv. Übrigens: Einem Bänderriss können Sie nicht wirklich vorbeugen. Durch Beweglichkeit und eine gut trainierte Muskulatur minimieren Sie aber das Risiko.

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