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Gehhilfen: So erhalten Sie Ihre Mobilität und sind sicher unterwegs

Veröffentlicht am:17.07.2025

5 Minuten Lesedauer

Mobilität ist Lebensfreude. Doch was, wenn Sie unsicher auf den Beinen sind, verletzt oder eine Gehbehinderung haben? Eine richtig genutzte Gehhilfe kann für mehr Sicherheit und Selbstbestimmung im Alltag und im Straßenverkehr sorgen.

Eine ältere Frau mit einer Gehhilfe geht im urbanen Raum Treppen hinunter. Im Hintergrund sind Hochhäuser zu sehen.

© iStock / Halfpoint

Gehhilfen können Mobilität erhalten und Lebensfreude schenken

Mobilität umfasst mehr als die reine Fähigkeit, sich zu bewegen: Die Möglichkeit, selbstständig einzukaufen, Erledigungen zu machen oder Freunde und Verwandte zu treffen, bedeutet, eigene Entscheidungen zu treffen und aktiv am Leben teilzunehmen – auch ohne fremde Hilfe.Doch wer älter ist, eine erhebliche Gehbehinderung oder eine Verletzung hat, ist oft nur eingeschränkt mobil und steht im Straßenverkehr zudem oft vor großen Hürden. Gehhilfen können dann einen Teil der Mobilität zurückgeben – und Sie fühlen sich deutlich weniger beeinträchtigt.

Zum richtigen Umgang mit Rollatoren, Krücken oder Gehstöcken gehört, sich zunächst für die passende Gehhilfe zu entscheiden, sie richtig einzustellen und den sicheren Umgang mit alltäglichen Barrieren wie Treppen oder Bordsteinen zu erlernen.

Die Gehhilfe ist keineswegs ein Zeichen von Gebrechlichkeit, sondern hilft Ihnen, Ihre Mobilität zu erhalten und zu fördern und den Alltag sicherer zu bewältigen. Damit kann eine Gehhilfe auch zur Sturzprävention beitragen.

Eine Gehhilfe unterstützt Sie dabei, die Grundbedürfnisse des täglichen Lebens zu befriedigen, Ihre Selbstständigkeit zu wahren, ermöglicht Teilhabe und schenkt so oft auch ein Stück Lebensqualität.

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Diese Gehhilfen gibt es

Wenn Sie die gesundheitlichen Voraussetzungen mitbringen, wenn Sie sich also im Alltag unsicher auf den Beinen fühlen, etwa wegen schwächer werdenden Muskeln oder Problemen mit dem Gleichgewicht oder durch eine Verletzung oder Gehbehinderung nur eingeschränkt mobil sind, können Sie sich nach Absprache mit Ihrer hausärztlichen Praxis für eine Gehhilfe entscheiden.

Welche Gehhilfe für Sie in Frage kommt, ist von vielen Faktoren abhängig. Dazu gehören der Grad Ihrer Einschränkung – ob Sie über eine außergewöhnliche Gehbehinderung verfügen – Ihre persönlichen Vorlieben und in welchen Situationen Sie Ihr Hilfsmittel einsetzen möchten.

Diese Hilfsmittel gibt es:

  • Gehstöcke
  • Krücken
  • Rollatoren
  • Rollstühle

Der Klassiker der Gehhilfen: Der Rollator

Eine beliebte Gehhilfe für ältere Menschen ist der Rollator: Dabei handelt es sich um einen Gehwagen aus Rohrrahmen, der mit drei oder vier gummi- oder luftgefüllten Rädern ausgestattet ist. Dadurch ist der Rollator sehr belastbar, kippt nicht so leicht und kann auch von Menschen mit hohem Gewicht genutzt werden. Zusätzlich verfügt die Gehhilfe eine Bremse, die an den höhenverstellbaren Handgriffen betätigt werden kann. Ein Rollator ist dann die richtige Wahl, wenn ein Gehstock zur Unterstützung und zum Erhalt der Mobilität nicht mehr ausreicht.

Zudem ist ein Rollator praktisch, da er faltbar ist und bei Erledigungen und Verrichtungen des Alltags zusätzlich für Unterstützung sorgt: So können Sie Gegenstände oder Einkäufe darauf verstauen oder sich bei angezogenen Bremsen auf die Gehhilfe setzen, wenn Sie eine Pause benötigen.

Obwohl Rollatoren allgemein besonders wendig sind, gilt: Wenn Sie Ihren Gehwagen auch in Ihrer Wohnung nutzen möchten, muss dort ausreichend Platz vorhanden sein, um damit sicher navigieren zu können.

Barrierefreies Wohnen reduziert die Sturzgefahr

Die meisten Unfälle passieren in gewohnter Umgebung oder Zuhause. Daher ist es wichtig, die eigenen vier Wände auf Stolperfallen wie rutschige Teppiche zu überprüfen und für gute Beleuchtung zu sorgen. Die Umgestaltung zur barrierefreien Wohnung kann eine wichtige Maßnahme sein.

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Gehhilfen richtig und sicher nutzen

Ob Gehstock oder Rollator: Die wichtigste Voraussetzung für die richtige Nutzung Ihrer Gehhilfe ist, sich für das richtige Modell zu entscheiden. Im Sanitätshaus können Sie sich umfassend beraten lassen und die Variante aussuchen, die für Ihre individuelle Situation und Ihr Krankheitsbild, Ihre Bedürfnisse und Vorlieben passt. So ist beispielsweise bei der Wahl eines Rollators abzuwägen, ob Sie ihn eher in der Wohnung oder vornehmlich unterwegs nutzen wollen, denn für jeden Einsatzbereich gibt es die passende Bereifung.

Lassen Sie die Gehhilfe auf Ihre individuelle Größe einstellen und sich im Umgang damit schulen, um im Alltag Sicherheit zu gewinnen. Neben der Überwindung von Hindernissen wie Treppen oder Bordsteinkanten ist auch das sichere Verhalten mit Gehhilfe im Straßenverkehr wichtig: Dazu gehört das Überqueren von Straßen an gut einsehbaren Ecken oder auch das Tragen von heller Kleidung, um gut gesehen zu werden. Doch auch bei geschultem Umgang mit der Gehhilfe sollten Sie Unternehmungen sorgfältig planen um Hindernisse und mögliche Schwierigkeiten zu umgehen.

Älterer Mann mit Schiebermütze und Pullover auf einem Sofa. Vor ihm steht eine Gehhilfe. Er stützt sich auf den Rollator um aufzustehen.

© iStock / Ljupco

Auch in der Wohnung ist ein Rollator praktisch. Wichtig ist dabei ausreichend Platz für sicheres Manövrieren mit der Gehhilfe.

Unterwegs mit Gehhilfen: Strecken vorab planen und Witterungsverhältnisse beachten

Wenn Sie planen, mit Ihrer Gehhilfe unterwegs zu sein, machen Sie sich vorher Gedanken über die Strecke und die Wegbeschaffenheit: Wie lang ist die Strecke, ist eine Bewältigung mit Gehhilfe machbar – oder gibt es die Möglichkeit, bei Erschöpfung auf den Nahverkehr umzusteigen? Müssen unebenes Gelände oder Treppen bewältigt werden? Wenn möglich, meiden Sie Strecken mit schmalen Gehwegen und Baustellen.

Auch die Witterungsverhältnisse sollten beachtet werden: Ist es nass, gibt es rutschige Böden oder sogar Glatteis? Dann kann Zubehör für Ihre Gehhilfen für zusätzliche Unterstützung sorgen: Für Gehstöcke gibt es Eiskrallen, für Rollstühle besondere Wheelblades von unterschiedlichen Herstellern, mit denen Sie bei Schneematsch besser vorankommen.

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Rollator richtig nutzen und Hindernisse überwinden

Vor der Nutzung ist es wichtig, den Rollator richtig einstellen zu lassen. Dazu gehört, die Griffhöhe anzupassen: Sie sollten die Griffe mit leicht angewinkelten Armen leicht umfassen können.

Um Ihren Rollator richtig zu nutzen, sollten Ihre Füße sich direkt zwischen den Hinterrädern befinden. Achten Sie zudem auf eine aufrechte Haltung.

Bordsteine überwinden Sie, indem Sie dicht heranfahren, bremsen und ein Hinterrad mit dem Fuß blockieren. Drücken Sie die Griffe Ihres Rollators hinunter: So heben sich die Vorderräder an. Jetzt können Sie mit den Hinterrädern Ihres Rollators direkt an das Hindernis fahren, die Vorderräder hochstellen und den Rollator hochheben.

Um von einem Bordstein zu gelangen, stellen Sie zunächst den Rollator hinunter und steigen dann nach.

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