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Mobil im Alter dank technischer Hilfsmittel

Veröffentlicht am:16.12.2020

5 Minuten Lesedauer

Mit zunehmenden Lebensjahren schwinden auch die Kräfte. Doch das ist noch lange kein Grund, zu Hause zu bleiben. Denn es gibt viele kleine und große Hilfsmittel, um Senioren den Alltag zu erleichtern. Ein Überblick.

Älteres Ehepaar beim Spaziergang an der frischen Luft.

© AOK

Mobil auch im hohen Alter?

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Körper ab dem 40. Lebensjahr langsam beginnt, Muskeln abzubauen. Ab dem 70. Lebensjahr beschleunigt sich der Vorgang. Frauen und Männer sind davon ähnlich stark betroffen. 

Studien belegen außerdem, dass drei von zehn Menschen über 70 an Schwindel und an Gangunsicherheit leiden. Nicht immer finden Ärzte Erkrankungen, welche die Beschwerden erklären. Betroffene müssen sich deshalb jedoch nicht in die eigenen vier Wände zurückziehen. Moderne Technologien können ihren Alltag erleichtern und die Mobilität verbessern.

Sicher unterwegs mit dem Auto

Viele Senioren haben den Wunsch, so lange wie möglich Auto zu fahren. Doch die Angehörigen bezweifeln häufig deren Fahrtüchtigkeit. Zu Unrecht: Entgegen der weitverbreiteten Meinung, dass die Gruppe der älteren Autofahrer über 65 Jahren überdurchschnittlich viele schwere Unfälle verursacht, zeigt die Unfallstatistik ein anderes Bild. Senioren verursachten im Jahr 2017 lediglich 16 Prozent der Unfälle mit Personenschaden.

Älteres Ehepaar bei einer Radtour.

© AOK

Darüber hinaus können Fahrerassistenzsysteme ältere Fahrer darin unterstützen, folgende Defizite auszugleichen:

Defizite:
Es besteht die Möglichkeit, mithilfe eines Einparkassistenten das Auto sicher in die Parklücke zu manövrieren.
Assistenten in der Längs- (Beschleunigen, Bremsen) und Querführung (Lenken) ermöglichen eine sicherere Fahrweise.
Sogar ein Spurwechsel kann inzwischen vom Fahrzeug überwacht werden und gegebenenfalls vor einer Kollision warnen.

Zudem können spezielle Fahrtrainings wie das "Generation-Plus-Training" vom ADAC im realen Verkehr helfen, die Fahrkompetenz zu steigern. Voraussetzung ist dafür lediglich ein gültiger Führerschein. Informationen zu Fahrsicherheitstrainings in Ihrer Nähe finden Sie hier:

Das Fahrsicherheitstraining vom ADAC

Mit dem E-Bike mobil bleiben

Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, sollte das Auto häufiger mal stehen lassen. Gerade im Stadtverkehr lassen sich kurze Strecken gut mit dem Fahrrad zurücklegen – ein Ganzkörpertraining für Knochen, Gelenke und Muskeln. Ein E-Bike kann beim Zurücklegen längerer Strecken helfen oder bei Alltagstouren unterstützen.

Beim Kauf sollte man auf die Unterschiede achten: E-Bikes sind streng genommen Kleinkrafträder, für die man eine eigene Betriebserlaubnis benötigt. Pedelecs hingegen unterstützen den Fahrer oder die Fahrerin beim Treten. Sie sind im Straßenverkehr wie normale Fahrräder zu bewerten. 

Die Nutzung sollte jedoch mit vorheriger Auseinandersetzung, Übung und entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen (z. B. Helm) einhergehen. Mittlerweile gibt es sogar E-Bike- oder Pedelec-Kurse für Senioren, um sicheres Fahren und richtiges Stürzen zu erlernen.

Auto, Fahrrad, Tickets: spezielle Angebote für Senioren

Wer sich nur noch selten ans Steuer oder auf den Drahtesel wagt und sich deswegen nicht extra ein Gefährt anschaffen möchte, hat trotzdem Möglichkeiten, mobil zu bleiben. Carsharing-Anbieter oder Fahrradverleih-Firmen haben oft spezielle Seniorentarife. Auch bieten zahlreiche Städte bundesweit Seniorentaxis an, die für ein Drittel oder die Hälfte des regulären Fahrpreises unterwegs sind.

Interessierte sollten bei ihrer Gemeinde- oder Stadtverwaltung nachfragen. Regionale Angebote findet man zudem im Internet. Auch im öffentlichen Personennahverkehr gibt es eigene Tickets für ältere Menschen.

Viele Freiheiten dank Elektromobil

Vielleicht ist aber auch ein E-Scooter, auch Elektromobil genannt, die Lösung für mehr Mobilität im hohen Alter. Auf dem Markt gibt es viele Modelle, die alle auf individuelle Bedürfnisse wie Geschwindigkeit oder Reichweite ausgelegt sind. Viele Krankenkassen, so auch die AOK, übernehmen sogar die kompletten Kosten für ein Elektromobil, wenn es den Anforderungen an ein Hilfsmittel nach § 33 SGB V entspricht. Voraussetzung dafür ist, dass das Elektromobil vom Arzt verschrieben wurde. 

In Kontakt bleiben gegen die Einsamkeit

Jedes Hilfsmittel hat seine Grenzen – nicht immer gelingt es, die Mobilität zu verbessern. Damit soziale Kontakte darunter nicht leiden, kann es gerade älteren Menschen helfen, moderne Kommunikationstechnologien auszuprobieren. Mit der Videotelefonie, mit Chats oder per E-Mail bleibt der Kontakt zu Freunden oder Verwandten bestehen, selbst wenn persönliche Treffen beschwerlich sind. Das hat sich in Zeiten von Corona auch unabhängig vom Alter bewährt.

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