Organe
Magenspiegelung: Was passiert bei einer Gastroskopie?
Veröffentlicht am:21.08.2023
4 Minuten Lesedauer
Von dauerhaften Magenschmerzen bis zu wiederkehrendem Sodbrennen: Mit einer Magenspiegelung lassen sich die Ursachen für Beschwerden des Verdauungstrakts meist schnell klären. Wie eine Gastroskopie abläuft und wie Sie sich vorbereiten können.
Magenspiegelung kurz erklärt
Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) ist eine Untersuchung des oberen Verdauungstraktes. Dazu gehören Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm – der oberste Darmabschnitt, der direkt an den Magen anschließt.
Bei einer Gastroskopie kommen Endoskope zum Einsatz. Sie bestehen aus einem langen biegsamen Schlauch mit einer integrierten Lichtquelle und einer kleinen Kamera. Endoskope für eine Gastroskopie heißen Gastroskope. Sie werden über den Mund eingeführt. Die Kamera überträgt die Bilder auf einen Monitor. So kann der Arzt oder die Ärztin sicher navigieren, Organwände genau betrachten und mögliche Veränderungen gut erkennen.
Durch einen zweiten Kanal im Gastroskop können kleine Instrumente eingeführt werden. Kleine Zangen ermöglichen es etwa, Gewebeproben aus den Schleimhäuten zu entnehmen. Schlingen oder Elektrokauter tragen kleinere Polypen ab oder stillen Blutungen.
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Wann ist eine Magenspiegelung sinnvoll?
Wenn Sie Beschwerden im oberen Verdauungstrakt haben, kann eine Gastroskopie bei der Diagnose helfen.
Die Ursachen dieser Beschwerden können mit einer Gastroskopie geklärt werden:
- Beschwerden oder Schmerzen beim Schlucken
- dauerhafte Magenschmerzen
- anhaltendes oder wiederkehrendes Sodbrennen
- anhaltende Übelkeit oder Völlegefühl
- häufiger Brechreiz oder Erbrechen
- Schwarzer Stuhl, der auf Blutungen im oberen Verdauungstrakt hindeutet
- Appetitlosigkeit und ungeklärte Gewichtsabnahme
- Erbrechen von Blut; dies ist ein Notfall, der sofort ärztlich versorgt werden muss.
Diese Krankheiten können die Symptome auslösen:
- Schluckstörung (Dysphagie)
- Magengeschwür
- Zwölffingerdarmgeschwür
- Blutung aus Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizenblutung)
- Zöliakie
- Speiseröhren- oder Magenkrebs
Wie bereitet man sich auf eine Magenspiegelung vor?
Bei einer Gastroskopie kommt es darauf an, mögliche Blutungsquellen, Entzündungen, Geschwüre oder Tumore genau zu untersuchen. Dazu müssen Magen und Zwölffingerdarm leer sein. Patienten und Patientinnen dürfen deshalb mindestens sechs Stunden vor der Gastroskopie nichts mehr essen und trinken. Einzig Wasser in kleinen Mengen ist meist bis zu zwei Stunden vor der Untersuchung erlaubt. Der behandelnde Gastroenterologe oder die Gastroenterologin – die Fachleute für Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes – klärt Sie darüber auf.
Wenn Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten Sie das dem Arzt oder der Ärztin mitteilen. Ein kurzfristiges Absetzen der Blutverdünner kann sinnvoll sein, um mögliche Blutungen beim Endoskopeinsatz zu minimieren. Entfernen Sie vor der Gastroskopie herausnehmbaren Zahnersatz, damit er nicht beschädigt wird.
Eine Magenspiegelung ist nicht schmerzhaft und kann ohne Beruhigungsmittel durchgeführt werden. Häufig bieten Ärztinnen und Ärzte aber eine Sedierung an. Die Beruhigungsmittel erhalten Patientinnen und Patienten entweder kurz vor der Behandlung als Tablette oder während der Untersuchung als Spritze. Für wenige Menschen ist eine Narkose erforderlich.
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Ablauf der Magenspiegelung
Eine Gastroskopie ist in der Regel schmerzfrei und dauert nur fünf bis zehn Minuten. Bei der Untersuchung liegen Patienten und Patientinnen meist auf der linken Seite. Vor dem Einführen des Gastroskops erhalten sie einen Beißring in den Mund, damit sie nicht auf das Endoskop beißen. Außerdem wird der Rachenraum mit einem Spray betäubt. Dies unterdrückt den Brechreiz beim Einführen des Gastroskopschlauchs. Beim Einführen müssen Patienten und Patientinnen aktiv schlucken, was auch mit einem Betäubungsmittel möglich ist. Das Schlucken des Schlauchs empfinden einige allerdings als unangenehm. Danach schieben Mediziner und Medizinerinnen das Gastroskop langsam durch Speiseröhre und Magen bis zum Zwölffingerdarm. Für eine bessere Sicht pumpen sie über das Gastroskop Luft in den Magen. Über eine Optik oder den Monitor lassen sich sämtliche Organwände genau begutachten. Rötungen, Blutungen, Entzündungen, Krampfadern oder Geschwüre sind auf dem Bildschirm gut erkennbar.
Wenn der Arzt oder die Ärztin Auffälligkeiten entdecken, entnehmen sie mit speziellen Zangen Gewebeproben. Das ist nicht schmerzhaft. Manche Erkrankungen behandeln Fachleute direkt während der Gastroskopie: Sie können Blutungen stillen, Engstellen weiten oder Wucherungen und Krebsvorstufen wie etwa bösartige Polypen abtragen.
Gibt es mögliche Komplikationen bei einer Gastroskopie?
Das Rachenspray löst gelegentlich Heiserkeit oder ein taubes Mundgefühl aus, was sich rasch legt. Die in den Magen gepumpte Luft kann zu einem kurzfristigen Völlegefühl mit Aufstoßen führen.
Bei der Gewebeentnahme kommt es manchmal zu kurzzeitigen leichten Blutungen. Schwerwiegende Komplikationen sind selten. Nur wenn Patientinnen und Patienten bereits krankheitsbedingte Schäden haben, sind Verletzungen der Organwände möglich. Nach dem Einsatz von Beruhigungsmitteln sind Kreislaufprobleme möglich.
Was ist nach der Gastroskopie zu beachten?
Nach einer Gastroskopie sind keine Vorsichtsmaßnahmen nötig. Aber wie nach vielen Zahnbehandlungen müssen Sie auch nach einer Gastroskopie so lange mit dem Essen warten, bis die Betäubung im Mundraum abklingt – sonst besteht die Gefahr, sich beim Kauen zu verschlucken. Bei einer Gastroskopie unter Sedierung dauern Konzentrationsschwierigkeiten und Müdigkeit länger an. Deshalb dürfen Sie nach der Gastroskopie kein Auto fahren oder Maschinen bedienen. Lassen Sie sich von jemandem abholen oder nehmen Sie sich ein Taxi für den Nachhauseweg.
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