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Gesundheitsmagazin

Immunsystem

Dengue-Fieber: gefährlich, aber behandelbar

Veröffentlicht am:23.03.2023

3 Minuten Lesedauer

Dengue-Fieber ist eine Infektionskrankheit, die von Mücken übertragen wird. Bei schweren Verläufen kann sie zum Tod führen. Welche Symptome typisch sind und welche Maßnahmen der Vorbeugung dienen.

Aedes-Stechmücke auf der Haut eines Menschen.

© iStock / flubydust

Was ist Dengue-Fieber?

Dengue-Fieber gilt als die häufigste durch Mücken übertragbare Viruskrankheit der Welt, die sich im Vergleich zu anderen Virusinfektionen am schnellsten ausbreitet. Sie wird durch Aedes-Stechmücken, vor allem die Asiatische und die Ägyptische Tigermücke, übertragen, die vorwiegend in tropischen und subtropischen Gebieten der Welt, also in der Nähe des Äquators, auftritt. Zwar hat das Virus dort seinen Ursprung, doch breitet es sich auch in Richtung Norden aus. So sind etwa Krankheitsfälle in Italien, Portugal und Frankreich bekannt.

Schätzungsweise werden pro Jahr etwa 400 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Davon entwickeln circa 25 Prozent klinische Symptome, die sich in vielen Fällen in Form von Fieber und grippeartigen Beschwerden äußern. Die vollständige Genesung kann lange andauern. Ein kleiner Teil der Infizierten erleidet schwere Verlaufsformen, die bis zum Tod führen können.

Dengue-Fieber: Symptome sind abhängig vom Krankheitsverlauf

Je nach Verlaufsform unterscheiden sich die Symptome des Dengue-Fiebers. Typisch für leichte Verläufe der Infektion sind insbesondere hohes Fieber und Schüttelfrost.

Zudem können vorkommen:

  • Kopfschmerzen
  • Knochenschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen

Charakteristisch für das Dengue-Fieber ist ein Hautausschlag, der an Masern erinnert und nach einer kurzen fieberfreien Phase auftritt. In der Regel klingen die akuten Beschwerden nach drei bis sieben Tagen wieder ab, wenngleich die vollständige Erholung oft mehrere Wochen dauert.

Bei schweren Verlaufsformen droht unbehandelt der Tod

Etwa zwei bis vier Prozent der Infizierten – meist einheimische Kinder in den Risikogebieten – entwickeln eine schwere Verlaufsform. Dabei verschlechtert sich etwa fünf Tage nach Beginn der Krankheit der Zustand drastisch, was auch als Dengue-Hämorrhagisches Fieber (DHF) bezeichnet wird.

Typische Symptome bei schweren Krankheitsverläufen sind:

  • blutende Schleimhäute
  • Erbrechen von Blut
  • starke Bauchschmerzen
  • schnelle Atmung
  • Erschöpfung
  • Unruhe
  • kalter Schweiß
  • Schock durch starken Blutdruckabfall („Dengue-Schock-Syndrom“)

Unbehandelt kann das Dengue-Fieber bei einem derart schweren Krankheitsverlauf zum Tod führen. Eine intensiv-medizinische Behandlung kann die Chance auf Überleben erhöhen.

Immunschutz besteht nach Genesung nur bedingt

Insgesamt existieren vier verschiedene Varianten des Dengue-Virus. Nach einer durchgestandenen Infektion sind die Genesenen fortan gegen das auslösende Virus immun und können nicht noch einmal mit derselben Virusvariante infiziert werden. Eine Kreuzimmunität (Immunität gegen die verbleibenden drei Virustypen) besteht anschließend aber nur für etwa ein bis zwei Jahre. Darum ist es möglich, sich im Laufe des Lebens viermal mit dem Dengue-Virus anzustecken. Bei einer Zweitinfektion ist das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf geringfügig höher.

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Wie wird Dengue-Fieber behandelt?

Bei einer Infektion mit dem Dengue-Virus können nur die Symptome behandelt werden. Kommt es zu einem leichteren Verlauf, unterscheidet sich die Therapie kaum von der Behandlung einer „normalen“ Grippe. Meist werden Medikamente verabreicht, die das Fieber senken und Schmerzen lindern. Auf Acetylsalicylsäure (ASS) soll verzichtet werden, da es die Blutgerinnung hemmt und die Krankheit dadurch verschlimmert werden kann. Zudem ist es wichtig, dass der Patient ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt.

Schwere Verlaufsformen, die mit der Gefahr von Blutungen, Minderdurchblutung von lebenswichtigen Organen und Kreislaufversagen einhergehen können, bedürfen einer stationären Behandlung, um die Überlebensraten zu steigern.

Eine Frau besprüht ihren Arm mit einem Insekten-Repellent.

© iStock / galitskaya

Der beste Schutz vor Dengue: das Vermeiden von Mückenstichen. Dabei helfen Insektenschutzmittel und möglichst lange, imprägnierte Kleidung.

Wie kann man sich vor Dengue-Fieber schützen?

Zwar ist das Vakzin Dengvaxia in der EU zugelassen, doch es ist lediglich für Einwohner von Risikogebieten vorgesehen und nicht für Reisende zugelassen.

Bei Reisen in Risikogebiete sollten zur Vorbeugung von Dengue-Fieber primär Mückenstiche vermieden werden. Da die Dengue-übertragenden Moskitos insbesondere tagsüber, aber auch bei künstlichem Licht aktiv sind, empfehlen sich folgende wichtige Vorsichtsmaßnahmen:

  • Möglichst lange, stichfeste oder imprägnierte Kleidung tragen, die sowohl die Arme als auch Beine vollständig bedeckt.
  • Auf unbedeckten Hautstellen wirksame Repellents (spezielle Insektenschutzmittel) anwenden.
  • Verwendung eines imprägnierten Moskitonetzes beim Schlafen.

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